Diskussion Auf den Weg zur Fahrradstadt gemacht

Hückeswagen · Der ADFC RheinBerg-Oberberg wollte wissen, wie Hückeswagen fahrradfreundlicher werden kann. In der Kneipe Kö3 wurden dazu verschiedene Ideen diskutiert. Die Ergebnisse sollen Bürgermeister Dietmar Persian präsentiert werden.

 Grünes Liht und freie Fahrt für Radfahrer: Auch in Hückeswagen wünschen sich die Radfahrer eine gefahrlosere Teilnahme am Straßenverkehr.

Grünes Liht und freie Fahrt für Radfahrer: Auch in Hückeswagen wünschen sich die Radfahrer eine gefahrlosere Teilnahme am Straßenverkehr.

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Im Hinterzimmer der Kneipe Kö3 an der Kölner Straße wurde jetzt intensiv diskutiert. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) RheinBerg-Oberberg hatte die Hückeswagener dazu eingeladen, Ideen zu sammeln, wie man auch im Hinblick auf das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) die Schloss-Stadt zu einer fahrradfreundlicheren Stadt machen könnte. Etwa zehn Interessierte waren gekommen – und hatten eine ganze Menge interessanter Ideen mitgebracht.

Die Idee eines solchen Brainstormings auf Bürgerebene sei higegen unabhängig vom ISEK entstanden, sagte Alfons Herweg vom ADFC RheinBerg-Oberberg. „Wir haben uns bereits im Dezember des Vorjahres überlegt, dass wir einmal eine solche Veranstaltung anbieten könnten. Uns schwebte eine Art Stammtisch vor, der sich vielleicht auch regelmäßig trifft.“ Dann seien jedoch die Planungen zur Stadtentwicklung in die Gänge gekommen. „Das ISEK kam uns sehr gelegen, da unsere Überlegungen in die gleiche Richtung zielen“, sagte Herweg. Auch wenn man sich nicht am ISEK „entlanghangeln“ müsse, könne man die Ideen doch auf jeden Fall dort miteinfließen lassen.

So habe man am Planungswochenende auch direkt mit Bürgermeister Dietmar Persian gesprochen, dass man einen Ideenabend plane. Und Persian habe sich auch direkt offen dafür gezeigt. „Wir werden die Ideen des Abends auch zusammenfassen und dem Bürgermeister zukommen lassen“, sagte Herweg. Klar wurde, dass in der Schloss-Stadt Handlungsbedarf bestehe – und das an gleich mehreren Ecken. So äußerte sich etwa Jürgen Schulten von der Bürgerinitiative gegen Motorradlärm: „Die Straße von Mickenhagen zum Beverdamm ist sehr gefährlich, bis Mickenhagen hoch ist die Straße mit einem Fahrradweg ausgebaut, ab dort dann nicht mehr“, sagte Schulten. Seine Enkelkinder würde er dort nur sehr ungern fahren lassen. „Man könnte die Straße beruhigen, einen Fahrradweg wird es da wohl nicht geben – das hat uns zumindest der Kreis schon signalisiert“, sagte Schulten. Eine andere Möglichkeit könnten sogenannte Fahrradstraßen sein, die es in Botropp oder Essen schon gebe.

Die Anfänge mit den ausgebauten Fahrradtrassen seien gemacht, da war man sich einig. Allerdings fehlte allen Anwesenden eine vernünftige Beschilderung abseits der Trassen. „So könnte man die Touristen auch in die Stadt locken, aber jetzt weiß doch keiner, was es in Hückeswagen gibt, wenn er auf der Trasse in die Stadt kommt“, sagte eine Anwesende.

Auch die Bachstraße war Thema, denn durch den starken Durchgangsverkehr sei die Straße, die in der Verlängerung nach Wiehagen oder zum Hallenbad und der Mehrzweckhalle führt, für Radfahrer unattraktiv. „Man könnte ja vielleicht nach niederländischem Vorbild den einen Bürgersteig für Fahrräder freigeben und den auf der anderen Seite für die Fußgänger“, sagte Kerstin Herweg.

Ebenfalls ein Thema des Diskussionsabends waren gegenläufig befahrbare Einbahnstraßen oder mehr Abstellmöglichkeiten im ganzen Stadtgebiet. Herwegs positives Fazit zur Veranstaltung: „Wir werden uns auf jeden Fall an den ISEK-Workshops beteiligen.“

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