In Hückeswagen kämpfen wie die Profis Kampfsportler trainieren im neuen Boxring

Fürstenberg · Auf die Thaiboxer des ATV wartete eine große Überraschung. Trainerin Nina „Indy“ Schumacher hatte in einen Boxring investiert, der der Abteilung ab sofort kostenfrei zur Verfügung steht. Der Auf- und Abbau liegt in den Händen der Sportler.

Die Thaibox-Abteilung des ATV nutzt jetzt auch einen Boxring.

Die Thaibox-Abteilung des ATV nutzt jetzt auch einen Boxring.

Foto: Schumacher

Die Kick- und Thaiboxer staunen nicht schlecht, als sie die Tür zur vereinseigenen Sporthalle des ATV auf dem Fürstenberg öffnen: Mitten in der Halle ist ein großer Boxring aufgebaut. Für die Abteilung ist diese Überraschung wie ein verspätetes Weihnachtsgeschenk, können die großen und kleinen Kämpfer doch nun wie die Profis trainieren. Angeschafft wurde der Boxring von Nina „Indy“ Schumacher. Die Personal Trainerin ist mit dem Angebot ihres Unternehmens „Knockdown“ aus den Hallen des Vereins nicht mehr wegzudenken. Mit dem Fokus auf Kampfsport, medizinischem Fitnesstraining, Gesundheitsberatung und Massage bietet sie auf dem Fürstenberg mehrere Leistungen und Kurse an. Davon profitiert nun auch die Kampfsport-Abteilung des ATV.

Die Investition von mehreren tausend Euro ist jedoch ein Wagnis in Zeiten von gestiegenen Lebenshaltungskosten und Sparmaßnahmen. Eine Finanzierung durch den Verein kam für Nina Schumacher jedoch nicht infrage. „Eine so große Anschaffung für nur eine Abteilung wäre den anderen Abteilungen gegenüber unfair“, unterstreicht sie. Dafür gibt es zwischen der Trainerin und dem Verein aber ein Abkommen: „Ich kann den Boxring auch für eigene Zwecke nutzen, dafür darf ich ihn im Geräteraum lagern“, sagt die Trainerin und zeigt sich dankbar für diese Möglichkeit.

Der Boxring ist 5,5 mal 5,5 Meter groß und damit nahe an den Wettbewerbsbedingungen. Wer Interesse am Wettkampfsport hat, wird im ATV darauf vorbereitet. Aber auch auf alle anderen Mitglieder der Kampfsport-Abteilung hat der Ring eine magische Anziehungskraft. „Es ist anders als das Training in der Halle, da man viel eingeschränkter ist“, hat Kickboxer Philip (14) festgestellt. Sogar die ganz jungen Nachwuchskämpfer sind von dem Gefühl, in einem echten Boxring zu stehen, fasziniert. „Es ist irgendwie cooler. Man fühlt sich wie ein großer Kämpfer“, sind sich Mattheo, Mika und Leonard einig. „Außerdem hat man im Ring nur eine bestimmte Fläche zur Verfügung und kann nicht abhauen, weil man gefangen ist“, fügen die Zehnjährigen hinzu.

 Die kleinen Kickboxern, angeleitet von Nina Schumacher (hinten), haben beim Training im neuen Boxring sichtlich Spaß.

Die kleinen Kickboxern, angeleitet von Nina Schumacher (hinten), haben beim Training im neuen Boxring sichtlich Spaß.

Foto: Heike Karsten

Mika liebt es mit Boxhandschuhen, Handbandagen, Schienenbeinschonern und Mundschutz im Ring zu trainieren, ohne sich vom Gegner in die Ecke treiben zu lassen. „Es ist schwieriger als in der Halle, macht aber viel Spaß“, betont er. Dabei können die jüngsten Thaiboxer noch gar nicht über das obere Seil hinwegsehen, so groß ist der Boxring. Am Ende der Trainingsstunde gibt es kurze Zweikämpfe, für die Nina Schumacher per Handy auch gleich den Gong zum Runden-Ende beisteuert.

Doch nicht nur das Kickboxen im Ring muss geübt werden, auch dessen Auf- und Abbau. „Wenn wir gut eingespielt sind und mehrere Helfer haben, können wir den Aufbau in 15 Minuten schaffen“, erläutert die Trainerin. Immerhin muss die Halle für die anderen Abteilungen des ATV nach dem Training wieder frei sein. Das gemeinsame Anpacken sei aber das beste Beispiel dafür, dass auch Kampfsport ein Teamsport sein kann. Nina Schumacher hofft dabei auf die Hilfe der Eltern der teilnehmenden Kinder und der erwachsenen Kick- und Thaiboxer, die an zwei Tagen pro Woche trainieren (s. Info-Kasten). Der Boxring soll ab jetzt zum Mittwochstraining aufgebaut und genutzt werden. Außerhalb des Rings werden Ausdauer und Technik trainiert, im Ring können sich die Sportler aneinander messen. Für März ist bereits die erste Gürtelprüfung geplant.

Auch die Frauen der Abteilung freuen sich über die Neuanschaffung. „Boxen an sich ist eigentlich nicht mein Ding, aber der Sport macht Spaß und ist vielseitig“, versichert Monique Scherer. Der Ring sporne eher zusätzlich an. „Nach dem Training weiß man, was man getan hat“, berichtet sie lachend.

Mit dem Training und dem Boxring hat die Personal Trainerin ein einmaliges Angebot und damit ein Alleinstellungsmerkmal in der Schloss-Stadt geschaffen. Zudem hat sich mit der Anschaffung für Nina „Indy“ Schumacher und ihre Kampfsportler ein lang gehegter Wunsch erfüllt. „Am ersten Tag in die ganzen strahlenden Gesichter zu sehen, ist Lohn genug“, betont sie.

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