Zuständig auch für Hückeswagen und Radevormwald Arbeitsagentur profitiert von E-Services

Wipperfürth/Hückeswagen/Radevormwald · Die virtuellen Möglichkeiten, mit der Agentur für Arbeit in Kontakt zu treten, haben sich im Januar als sehr hilfreich erwiesen. Die auch für Hückeswagen zuständige Geschäftsstelle in Wipperfürth ist nämlich noch geschlossen.

Olaf Sokol, Teamleiter für den Bereich Eingangszone der Agentur für Arbeit in Wipperfürth, ist begeistert über die Möglichkeiten, dass die Kunden bestimmte Services online in Anspruch nehmen können und das auch tun.

Olaf Sokol, Teamleiter für den Bereich Eingangszone der Agentur für Arbeit in Wipperfürth, ist begeistert über die Möglichkeiten, dass die Kunden bestimmte Services online in Anspruch nehmen können und das auch tun.

Foto: Agentur für Arbeit

Die vorrübergehende Schließung der Agentur für Arbeit an der Gladbacher Straße in Wipperfürth ist am Mittwoch vorbei. Seit dem 27. Dezember können die Kunden nicht persönlich zur Geschäftsstelle kommen – aus Personalgründen, wie Regina Wallau, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit in Bergisch Gladbach mitteilt. „Wir hatten so viele Krankheitsfälle – Corona, Grippe –, dass es uns konsequenter erschienen ist, die Geschäftsstelle in Wipperfürth vorübergehend zu schließen.“ Wer einen Termin zur Beratung vor Ort ausgemacht habe, sei davon nicht betroffen gewesen. Aber das spontane Vorbeikommen, um etwas abzugeben, einen Termin zu vereinbaren oder sich arbeitssuchend oder arbeitslos zu melden, sei momentan nicht möglich. „Stand jetzt ist, dass wir am 1. Februar wieder wie gewohnt für unsere Kunden da sind“, versichert Regina Wallau.

Wer nun nicht auf eine der anderen Geschäftsstellen ausweichen habe wollen oder können – Bergisch Gladbach, Waldbröl, Gummersbach, Wermelskirchen oder Leverkusen –, habe auch nicht auf die Services der Agentur für Arbeit verzichten müssen. „Wir haben die Corona-Zeit genutzt, um über 70 E-Service-Dienstleistungen zu installieren“, berichtet die Sprecherin. Das bedeute, dass sehr viele der Anliegen von Kunden mittlerweile bequem von zu Hause aus telefonisch oder online erledigt würden. „Zum Service-Umfang gehören etwa die Arbeitslosenmeldung, die Antragstellung von Bürgergeld, Arbeitslosengeld oder Ausbildungshilfen oder die Vereinbarung von Beratungsterminen zu unterschiedlichen Themen“, erläutert sie. Auch die virtuelle Beratung durch einen Mitarbeiter sei möglich.

Natürlich sei es nicht nur Corona geschuldet, dass die Beratungen virtueller geworden seien. „Die Bundesagentur hat in den vergangenen Jahren die E-Service-Dienstleistungen massiv ausgebaut“, betont Regina Wallau. Neben der kurz E-Services genannten Dienstleistungsangeboten gibt es auch noch die BA-Mobil-App, die für Android- und Apple-Betriebssysteme kostenfrei auf Smartphone oder Tablet heruntergeladen werden kann (s. Info-Kasten). Dank der Kombination aus App und Internetauftritt sei die virtuelle Arbeitsagentur sehr gut für die Bedarfe der Kunden aufgestellt. Das galt nicht nur in den vergangenen rund fünf Wochen der vorrübergehenden Schließung, dafür aber umso mehr.

Eine Einschränkung gibt es indes, die etwa die Arbeitslosmeldung betrifft. Denn um das virtuell über die E-Service-Dienstleistung oder die App vornehmen zu können, müssen sich die Kunden online identifizieren. „Das funktioniert nur mit dem modernen Personalausweis, der über die freigeschaltete Online-Funktion verfügt“, sagt Regina Wallau. Arbeitssuchend könne man sich auch ohne Identifizierung melden, arbeitslos hingegen nicht. „Dazu müssen die Personen dann doch einen Termin in einer der Servicestellen machen, wenn sie den Online-Personalausweis nicht haben“, stellt die Pressesprecherin klar.

Diese Personalausweise mit Online-Funktion seien offensichtlich in der Region noch nicht so weit verbreitet, entsprechend sehe die Statistik hier aus. „Von 100 Menschen, die sich arbeitslos melden müssen, sind es nur zehn, die das hier in Wipperfürth online machen können“, hat Regina Wallau festgestellt. Deutlich höher, bei 30 bis 50, Prozent würde der Anteil der virtuellen Antragstellung für das Arbeitslosengeld liegen. „Was auch auffällig ist, ist, dass die Beratung bei komplexeren und persönlichen Themen in aller Regel noch vor Ort im Termin vorgezogen wird.“ Das sei der Fall, wenn es etwa um finanzielle Fragen gehe oder darum, die Frage zu klären, ob Krankheiten die Arbeitsfähigkeit einschränken würden.

Vor Ort sei man indes von den Möglichkeiten der virtuellen Kontaktaufnahme und der unterschiedlichen Services begeistert. „Es ist schon wirklich großartig, zu sehen, was online bereits alles funktioniert“, berichtet Olaf Sokol, Teamleiter für den Bereich Eingangszone der Agentur für Arbeit in Wipperfürth. Die Flexibilität, die man so gewinne, sei sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Kunden erheblich. „Wir liegen mit unseren E-Services unter den Behörden auch weit vorne“, versichert Regina Wallau.

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