Hückeswagener Ferienaktion Kinderdorf ist für viele ein Stück Heimat geworden

Hückeswagen · Für die zweiwöchige Ferienaktion vom 20. bis 31. Juli werden noch Sponsoren und Helfer gesucht. Angemeldet werden können die Kinder am 7. März.

 Im Kinderdorf können Jungen und Mädchen im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren ihre Kreativität ausleben.

Im Kinderdorf können Jungen und Mädchen im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren ihre Kreativität ausleben.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Am 20. Juli startet zum siebten Mal das Kinderdorf, die zweiwöchige Ferienaktion der Stadt und des Jugendzentrums. Dann werden bis zum 31. Juli voraussichtlich 210 Kinder das Dorf mit Leben füllen, in dem sie in etwa 29 Werkstätten arbeiten, dort Waren produzieren oder Dienstleistungen erbringen. Sie können auf diese Weise ihr eigenes Geld, den Juzetaler, verdienen und zum ersten Mal in den unbekannten Erwachsenenalltag hineinwachsen. Stattfinden kann das Kinderdorf allerdings nur, wenn die Kosten von zirka 68.000 Euro etwa für die Verpflegung der Sechs- bis Zwölfjährigen und der Betreuer, deren Versicherungen und die Materialien gedeckt sind. Ein Teil der Summe hat Stadtjugendpflegerin Andrea Poranzke bereits wieder akquirieren können, doch es fehlt noch eine große Summe. Sie ruft daher wieder auf, für das Kinderdorf zu spenden. „Eine Spendenbescheinigung kann ausgestellt werden“, versichert sie.

Ebenso werden noch Mitarbeiter gesucht, die die Kinder bereuen sowie beim Auf- und Abbau helfen. Sie sollten mindestens 16 Jahre alt sein. „Idealerweise suchen wir Personen aus dem sozialen Bereich oder Studenten aus dieser Fachrichtung“, betont Andrea Poranzke. Melden kann sich aber jeder, der Interesse an dieser Arbeit hat.

Das Kinderdorf ist mittlerweile für viele zu einem Stück „Heimat“ herangewachsen und entfaltet sich ebenso wie seine Bürger stetig weiter. „Die Kinder erproben nicht nur den bedachten Umgang mit Geld, vielmehr lernen sie, ihren ,Arbeitstag’ sowie ihre Freizeit strukturiert zu durchdenken, Entscheidungen gegeneinander abzuwägen und erste Verpflichtungen einzugehen“, erläutert Andrea Poranzke Ob es sich dann um die meist aufwendige Fertigstellung von Holz-, Kreativ- und Gartenarbeiten, eine Kandidatur zum Bürgermeister oder eine Rolle im nächsten Theater oder /Hörspiel handele, bleibe jedem selbst überlassen. Seit 2016 gibt es zudem extra technische Angebote für die etwas größeren Kinder. So wurden bereits Solarlampen hergestellt, ein Roboter programmiert oder LED-Lämpchen auf Schieferplatten montiert und programmiert. Im vorigen Jahr gab es ein Bauamt, in wurden die Kinder ihre Wünsche und Ideen für das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) einbringen konnten.

Für dieses Jahr sind wieder neue Werkstätten und Arbeiten geplant. So wird es eine Jonglierschule geben, es werden Jonglierbälle hergestellt, und es kommt ein Beatboxer. Darüber hinaus experimentieren die Kinder mit verschiedenen gesellschaftlichen Rollen. Sie schlüpfen in die Positionen von Bürgermeister, Bankier, Stadträten, Postboten, „Profi“-Sportlern, Köchen, Stadtführern und Medienexperten. „Die Verantwortung und Entwicklung des Dorfes liegt dabei in ihrer Hand“, betont die Organisatorin. Und gerade Kinder mit Handicap gestalteten den Alltag „im Dorf“ aktiv mit und ließen es zu einer wahren Gemeinschaft werden. Andrea Poranzke: „Für uns bedeutet Inklusion, dass jeder ein fester Bestandteil der Gruppe ist.“

Angemeldet werden können die Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren am Samstag, 7. März, 10 bis 13 Uhr, im Jugendzentrum (Untergeschoss der Mehrzweckhalle) im Brunsbachtal. Dann sollte auch der Teilnahmebetrag von 110 Euro in bar mitgebracht werden. Mit Frühbetreuung ab 8 Uhr kostet die Teilnahme 130 Euro Zusätzlich kann man sich zum Kauf der DVD 2020 anmelden, diese es nach dem Ende des Kinderdorfs für fünf Euro zu haben gibt.

Kontakt Wer sich als Helfer oder Spender melden will, kann sich im Jugendzentrum melden unter ☏ 02192 851056 oder per Mail an info@jugendtreff-hw.de.

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