Altstadtfest-Organisatorin Monika Zöller „Die Schnäppchenjäger fehlen sehr“

Interview | Hückeswagen · Die Organisatorin des Altstadtfestes bedauert die Absage, sieht darin aber „die einzig richtige Entscheidung“. Über eine Alternative zum Hüttenzauber wird nachgedacht.

 Monika Zöller und ihr Kollege Torsten Kemper von der Stadtverwaltung sind maßgeblich an der Organisation des Altstadtfestes beteiligt.

Monika Zöller und ihr Kollege Torsten Kemper von der Stadtverwaltung sind maßgeblich an der Organisation des Altstadtfestes beteiligt.

Foto: Stadt

Schlafen Sie derzeit besser, weil Sie weniger Stress haben? Schließlich müssen Sie kein Altstadtfest vorbereiten, was doch üblicherweise mit viel Arbeit verbunden ist?

Zöller In der Tat ist das so. Die Anspannung und Arbeitsbelastung vor dem Altstadtfest ist schon enorm hoch. Und nicht selten fallen mir dann nachts noch Dinge ein, die noch zu organisieren sind.

Als Ur-Hückeswagenerin dürfte das Altstadtfest – wie bei vielen anderen aus der Stadt – mittlerweile ein Teil Ihrer DNA sein. Wie traurig sind Sie, dass es der Corona-Krise zum Opfer gefallen ist ?

Zöller Schon sehr traurig, da dies gerade für alle Hückeswagener immer ein „Treffpunkt“ ist. Die Bilder von Kindern auf Trödel-Decken und die vielen lachenden Menschen in der Stadt, all die Schnäppchenjäger und vieles mehr werden schon sehr fehlen.

Auf was können beziehungsweise wollen Sie am wenigsten verzichten?

Zöller Der schönste Abend ist sicherlich der „inoffizielle“ Freitag, an dem man Menschen trifft, die man Jahre nicht gesehen hat.

Was für Äußerungen haben Sie erhalten, als bereits im April die Absage beschlossen worden war ?

Zöller Die Reaktionen waren durchaus unterschiedlich. Für viele Menschen war es selbstverständlich, dass eine Veranstaltung in dieser Größenordnung durch Corona nicht stattfinden kann. Viele fanden die Absage jedoch auch verfrüht. Die Entscheidung der Schloss-Stadt war jedoch die einzig richtige.

Sie haben doch bestimmt Kontakt zu Vereinen oder Hückeswagenern, die jedes Jahr mit Ständen dabei sind. Was sagen die?

Zöller Ja natürlich. Alle Vereine sind traurig, dass das Altstadtfest ausfällt – auch vor dem Hintergrund, dass in den Vereinskassen immense Ausfälle zu verbuchen sind. Aber die meisten haben auch hier Verständnis, dass ein Volksfest in der jetzigen Situation einfach nicht möglich ist.

War es richtig, die beliebteste Hückeswagener Veranstaltung schon so frühzeitig abzusagen?

Zöller Definitiv. Die erste Entscheidung des Landes bezog sich ja auf die Absage von Großveranstaltungen bis zum 31. August. Da war uns schon klar, dass nicht eine Woche später so eine riesige Veranstaltung stattfinden kann. Hier muss auch der immense Arbeitsaufwand gesehen werden. Wir hätten mit den Planungen Ende April / Anfang Mai anfangen müssen. Und dann hätten wir definitiv umsonst gearbeitet, da relativ schnell die Landesentscheidung kam, Großveranstaltungen bis 31. Oktober zu untersagen

Wir sind jetzt mehr als vier Monate weiter, und das Leben hat sich wieder etwas normalisiert. Wäre aus heutiger Sicht ein Fest möglich?

Zöller Ein klares Nein. Das Coronavirus ist ja keineswegs verschwunden. Da kann man es nicht verantworten, tausende Menschen eng gedrängt durch die Altstadtgassen zu schleusen.

Blicken wir mal drei Monate in die Zukunft – dann stünde der „Hüttenzauber“ an. Gehen Sie davon aus, dass der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr überhaupt stattfinden wird?

Zöller Es besteht grundsätzlich Einigkeit darüber, dass ein „Hüttenzauber“ in der Form, wie wir ihn alle kennen, nicht stattfinden kann. Wir werden uns aber Mitte September mit dem Arbeitskreis ­Hüttenzauber des Stadtmarketings treffen und überlegen, ob man stattdessen etwas anderes hinbekommen kann.

Was machen Sie am kommenden Wochenende? Sie müssten doch jetzt frei haben . . .

Zöller (lacht) So ganz ohne Organisation geht das Altstadtfest-Wochenende nicht. Wir veranstalten als Schloss-Stadt Hückeswagen ein Frühstück für die Bürgerinnen und Bürger auf dem Schlossplatz am Samstag ab 9 Uhr.

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