Straßenzustandsbericht Alte Ladestraße sichtbar verschlechtert

Hückeswagen · Nach sechs Jahren fand jüngst die zweite Straßenzustandserfassung in Hückeswagen statt. Etwa 720.000 Quadratmeter befestigte Verkehrsfläche wurden bei den Fahrten erhoben. Die Ergebnisse wurden jetzt im Bauausschuss präsentiert.

 Die Alte Ladestraße – hier Straßenschäden im Wupperkreisel auf Höhe der Wupperauen – hat sich von einer guten Klasse zwei in die mittelmäßige Klasse vier bis fünf verschlechtert.

Die Alte Ladestraße – hier Straßenschäden im Wupperkreisel auf Höhe der Wupperauen – hat sich von einer guten Klasse zwei in die mittelmäßige Klasse vier bis fünf verschlechtert.

Foto: Joachim Rüttgen

Die Straßen sind in den vergangenen sechs Jahren nicht wesentlich schlechter geworden. Das ist das Ergebnis, das Diplom-Ingenieur Alexander Gumnior des Berliner Unternehmens „eagle eye technologies“ im Bauausschuss präsentierte. Die Firma war 2012 erstmals mit der Zustandserfassung und Bewertung aller Straßen, Wege und Plätze im Stadtgebiet beauftragt worden und hatte im Juni auch die Folgeerfassung übernommen.

„Alle fünf bis sechs Jahre sollte der Zustand erhoben werden, denn Straßen haben einen Lebenszyklus. Und damit Sanierungsmaßnahmen zeitgerecht geplant werden können, hat sich der Zeitabstand von fünf bis sechs Jahren als praktikabel erwiesen“, sagte Gumnior. Zehn Kameras sowie zahlreiche Sensoren am Wagen hätten die 171 Kilometer an befestigter Verkehrsfläche flächendeckend erfasst. Vier Kilometer davon habe man mit einem Schmalspurfahrzeug befahren müssen, da das große Messfahrzeug dort nicht hätte entlangfahren können.

In den vergangenen sechs Jahren habe sich im Straßenvolumen einiges getan, sagte der Diplom-Ingenieur. „2012 wurden 733.000 Quadratmeter Verkehrsfläche erhoben, in diesem Jahr waren es 807.000 Quadratmeter. Zehn Prozent davon sind Grünflächen, so dass wir bei 720.000 Quadratmetern befestigter Verkehrsfläche gelandet sind.“ Der Aufwand sei geringer gewesen als 2012. „Damals haben wir alles komplett neu erheben und erfassen müssen, da wir keine Daten hatten.“ Bei der Messung jetzt ging es neben dem Straßenzustand vor allem um Neubauten, Umbauten und sonstige Veränderungen.

Nach der ersten Messung habe sich ein durchschnittlicher Wert der Zustandsklasse vier für die Straßen in der Schloss-Stadt ergeben, berichtete Gumnior. „Der Zustand der Straßen wird in Klassen von eins bis acht bewertet, wobei eins der beste Wert ist, ab der Klasse sechs besteht Handlungsbedarf“, sagte er. Prozentual habe es eine leichte Verschlechterung gegeben, die Zustandsklasse sei jedoch die gleiche geblieben.

„Sehr positiv ist, dass sich der Anteil der Straßen in den Zustandsklassen eins und zwei von 3700 auf 18.900 Quadratmeter deutlich erhöht hat“, sagte Gumnior. Die Maßnahmen, die die Stadt in den vergangenen Jahren ergriffen habe, seien zumindest soweit erfolgreich gewesen, den Status Quo von 2012 in etwa zu erhalten. So habe man die Straßen am Fürstenberg – 2012 in der Zustandsklasse sieben – so hergerichtet, dass sie jetzt in der Klasse eins bis zwei gelandet seien. Die Alte Ladestraße habe sich von einer guten Klasse zwei in die mittelmäßige Klasse vier bis fünf verschlechtert.

„Den Verfall der Straßen aufzuhalten hat auch trotz einer Budgeterhöhung von 200.000 auf 400.000 Euro pro Jahr nicht geklappt“, sagte der Experte. Er wisse aber auch, dass in Zeiten klammer Haushalte das Optimum eine Erhaltung des Status Quo sei. „Eine Anhebung des Budgets ist aber auch künftig sinnvoll“, betonte er. Jürgen Becker (SPD) fragte, ob es analog zu 2012 eine Liste der Straßen gebe, die prioritär zu reparieren seien. Bauamtsleiter Andreas Schröder verneinte dies. „Das hängt mit dem Breitbandausbau zusammen, den wir vor der Brust haben“, sagte er. Künftig würden von der BEW viele Straßen aufgerissen. „Anhand dieser Planungen werden wir unsere Straßensanierungen ausrichten, immer nach der Dringlichkeit“, sagte Schröder.

Man könne sich das Bauvolumen im Breitbandausbau gar nicht vorstellen, sagte der Bauamtsleiter. „Das ist gewaltig. Um die Einschränkungen möglichst gering zu halten, wird alles, was wir an den Straßen sanieren werden, in enger Verzahnung mit der BEW geschehen.“

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