Mini-Messe in Hückeswagen Ein Aktionstag für Senioren

Hückeswagen · Eine Mini-Messe unter dem Thema „Beweglich, stress- und sorgenfrei in die Zukunft“ für alle älteren Hückeswagener planen Diana Hintemann und Bettina Heldt. Am Mittwoch, 8. Mai, gibt es reichlich Tipps und Hilfestellungen.

 Mit Hilfe eines Rollator-Trainings sollen Betroffenen beim großen Aktionstag in Hückeswagen am Mittwoch, 8. Mai, lernen, Hindernisse besser zu überwinden.

Mit Hilfe eines Rollator-Trainings sollen Betroffenen beim großen Aktionstag in Hückeswagen am Mittwoch, 8. Mai, lernen, Hindernisse besser zu überwinden.

Foto: Uli Deck

Es ist ohnehin schon schwierig genug, wenn sich Gehbehinderte mit dem Rollator durch die hügelige Stadt fortbewegen müssen. Das Pflaster in der Altstadt hilft auch nicht unbedingt, das Fortkommen zu erleichtern. Und das Einsteigen mit dem starren Gerät in den Bus ist mitunter eine Qual. Zumindest bei letzterem Problem wollen die Senioren- und Pflegebeauftragte der Stadt, Diana Hintemann, und ihre Kollegin Bettina Heldt vom Fachbereich Bildung und Soziales den älteren Hückeswagenern Hilfestellung bieten. So ist ein wichtiges Thema bei ihrem Aktionstag unter dem Motto „Beweglich, stress- und sorgenfrei in die Zukunft“ am Mittwoch, 8. Mai, in der Glashalle unterhalb des Bürgerbüros am Bahnhofsplatz das Rollator-Training. Dieter Dresbach reist an diesem Tag extra aus Wiehl an, um Betroffenen das richtige Einsteigen in den Bus und das Aussteigen zu erläutern und mit ihnen zu trainieren. Die OVAG wird dazu auf dem Bahnhofsplatz, neben dem Eingang zum Bürgerbüro, einen Bus abstellen.

Die beiden Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung treibt das Thema, eine Art Messe für Senioren anzubieten, schon länger um. Nun haben Diana Hintemann und Bettina Heldt die Rahmenbedingungen für die Premiere kommende Woche geschaffen. In den drei Stunden haben die Besucher nicht nur die Gelegenheit, an verschiedenen Aktionen aktiv teilzunehmen, sie können sich dort auch mit den Partnern des Seniorennetzwerks austauschen. Dem gehören etwa Pflegedienste, die Diakoniestation, das Altenzentrum Johannesstift, das Demenz-Wohnheim „Wohnwerk“, die Stadtverwaltung, die Evangelische Gemeinschaft und die Katholische Gemeinde an.

Bei den Mitmach-Aktionen kommt dem Rollator-Training eine große Bedeutung zu. „90 Prozent der Rollatoren sind nicht richtig eingestellt“, bestätigt Diana Hintemann. Die Senioren- und Pflegebeauftragte hat daher Dresbach verpflichtet, der an den Gefährten der Besucher einen Check vornimmt und die Rollatoren gegebenenfalls richtig einstellt. „Auch sollen die Menschen ihre Angst verlieren, wenn sie in den Bus einsteigen und sich darin bewegen müssen“, sagt Bettina Heldt.

Mitarbeiterinnen von Pflegediensten werden bei dem Aktionstag am 8. Mai ebenfalls in der Glashalle dabei sein und sich zu Fragen rund um das Thema „Pflege“ äußern. Aus Wermelskirchen kommt Brigitte Hallenberg, Leiterin der Selbsthilfegruppe Schlaganfall. Sie wird zu diesem Thema informieren und mit einem speziellen Auto vorfahren, an dem geübt werden kann, mit einem Rollstuhl über eine Rampe in den Wagen zu fahren. Mitarbeiter eines Sanitätshauses aus Lindlar geben Tipps für Hilfsmittel, auf die speziell Schlaganfall-Patienten angewiesen sind.

Der Hückeswagener Cateringbetrieb „Henkelmann“ wird sein Angebot „Essen auf Rädern“ vorstellen, Ein Fahrradgeschäft präsentiert Dreiräder, mit denen sich Senioren sicher im Verkehr bewegen können. Zudem wird Tanzlehrer Waldemar Bartel erwartet, der die Besucher der Messe zum Tanzen auffordern wird. „Er will zeigen, dass Tanzen auch im Alter noch Spaß machen kann“, sagt Bettina Heldt, während ihre Kollegin an alle appelliert: „Die Gäste dürfen und sollen aktiv mitmachen.“

Der Aktionstag richtet sich an „alle Leute 60plus, die auf dem Weg sind, älter zu werden“, sagt Bettina Heldt. Aber auch pflegende Angehörige können an dem Mittwochmorgen vorbeischauen und sich informieren. Die Experten wollen ihnen aufzeigen, wo sie Hilfe finden können und wie sie mit der Situation im Alltag umgehen können. „Viele sind davon einfach überfordert“, sagt Bettina Heldt. „Mitunter kommt der Fall, einen Angehörigen pflegen zu müssen, ganz plötzlich“, betont Diana Hintemann. Auch da wollten sie beide mit ihrem Aktionstag helfen. Warum die Premiere ausgerechnet an einem Mittwoch stattfindet? „An den Wochenenden ist ständig was los“, sagt Heldt. „Wir haben uns daher überlegt, wann wir das machen.“ Sie seien dann auf den Mittwoch gekommen, und drei Stunden würden für den Anfang völlig ausreichen.

Doch wenn der Aktionstag gut angenommen wird, soll daraus ein fester Termin werden. Diana Hintemann kann sich vorstellen, dass er dann alle zwei Jahre in Hückeswagen stattfindet, „wobei der Schwerpunkt immer wechseln könnte“. Liegt er in diesem Jahr auf dem Thema Beweglichkeit, könnte es sich in Zukunft auch mal hauptsächlich um Demenz oder um Makula-Degeneration, die Verminderung der Sehkraft, handeln.

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