Unfall in Hückeswagen Ältere Motorradfahrer sind kein Problem

Hückeswagen · Es sind eher die Menschen im ganz jungen und im mittleren Alter, die mit dem Krad verunglücken.

 Auf den Straßen in Oberberg verunglücken eher die ganz jungen und die Kradfahrer im mittleren Alter. Ein 93-Jährger, wie am vergangenen Samstag, ist die absolute Ausnahme.

Auf den Straßen in Oberberg verunglücken eher die ganz jungen und die Kradfahrer im mittleren Alter. Ein 93-Jährger, wie am vergangenen Samstag, ist die absolute Ausnahme.

Foto: dpa-tmn/Judith Michaelis

Das war eine Unfallmeldung, über die auch erfahrene Polizisten staunten: „Da sind wir auch drüber gestolpert“, bestätigt Monika Treutler, Sprecherin der Polizei des Oberbergischen Kreises. Am Samstag war ein 93-jähriger Motorradfahrer aus Wuppertal mit seiner roten BMW samt Beiwagen auf der B 483 in einer Kurve von der Fahrbahn abgekommen und frontal gegen einen Baum geprallt. Dabei zog er sich schwere Verletzungen zu. „Ein herausragender Fall“, sagt Monika Treutler. Aber auch wenn der Unfall und das Alter des Motorradfahrers für viel Gesprächsstoff sorgt, hält sich die Polizei bei der Bewertung zurück. „Wir beteiligen uns grundsätzlich nicht an solchen Diskussionen und bleiben neutral“, sagt Monika Treutler.

Klar sei aber, dass die heutigen Senioren viel mobiler seien als früher. „Und ab wann gilt denn ein Mensch als betagt?“, fragt die Polizeipressesprecherin. Eine Einschätzung sei da total schwierig, zumal sich viele über 60-Jährige heute nicht als Senior bezeichnen würden. Grundsätzlich stelle sich natürlich die Frage, ob da zusätzliche Tests im Alter angebracht seien. Aber da mische sich die Polizei nicht ein.

Hintergrund zum Unfall am Samstag auf der Rader Straße zwischen Radevormwald und Hückeswagen: Normalerweise fährt der 93-Jährige immer mit seiner Frau im Beiwagen, nicht so am Samstag. „Da ist er die Kurve aufgrund der geänderten Gewichtsverteilung einfach anders angefahren“, berichtet Monika Treutler. Das erkläre den Unfall.

Generell stellt die Polizei in Oberberg aber fest, dass vor allem die ganz jungen Verkehrsteilnehmer und die Menschen Ende 40/Anfang 50 verstärkt in Unfälle verwickelt sind. „Die Kinder sind aus dem Haus, da frönen viele ihrem geliebten Hobby und gönnen sich eine tolle und schöne Maschine“, erläutert die Sprecherin der Polizei. Allerdings hätten viele nicht die nötige Fahrpraxis und liefen dann Gefahr, zu verunglücken. Auch der Blick in die Statistik der vergangenen drei Jahre bestätigt den Eindruck der Polizei: Während im Auto schon mal häufiger Menschen jenseits der 80 oder 90 sitzen und einen Unfall verursachen, sind es auf dem Motorrad eher die Menschen zwischen 50 und 60. „Das mittlere Alter ist tendenziell stärker betroffen“, meint Monika Treutler. Der 93-Jährige aus Wuppertal, der am Samstag auf der B 483 verunglückte, sei ein absoluter Ausreißer gewesen, ein Problem gebe es mit den älteren Herrschaften nicht. Während 2017 der älteste Verursacher eines Unfalls auf dem Motorrad 79 Jahre alt war, war es 2018 ein 89-Jähriger und 2019 bislang der 93-Jährige.

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