Hückeswagener Jugend- und Sozialwerk Acht neue Erzieher für die Gotteshütte

Hückeswagen · Das Jugend- und Sozialwerk bildet weitestgehend für den eigenen Bedarf aus. Gerade haben acht Erzieher den Abschluss gemacht, sieben davon werden für verschiedene Abteilungen übernommen. Einer wird weiter studieren.

 Rüdiger Strecker, Jochen Tweer, Christine Schiffer und Sascha Viehoff (hinten, v. l.) vom Leitungsteam der Gotteshütte freuen sich über die neuen Erzieher David Hönen (vorne, l.), Bernd Müller (M.) und Ingeborg Passfeld. Dazu zählen noch fünf weitere neue Mitarbeiter.

Rüdiger Strecker, Jochen Tweer, Christine Schiffer und Sascha Viehoff (hinten, v. l.) vom Leitungsteam der Gotteshütte freuen sich über die neuen Erzieher David Hönen (vorne, l.), Bernd Müller (M.) und Ingeborg Passfeld. Dazu zählen noch fünf weitere neue Mitarbeiter.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Der Bedarf für qualifiziertes Personal im Jugend- und Sozialwerk Gotteshütte ist groß. Daher freuen sich die Fachbereichsleiter Jochen Tweer und Christine Schiffer sowie Geschäftsführer Sascha Viehoff besonders, dass mit Nic Berg, Mariek Hlusiak, Melanie Radermacher, Raphael Lips, Leonie Klotz, David Hönen, Ingeborg Passfeld und Bernd Müller gleich acht neue Erzieher ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hatten. „Wir bilden für den eigenen Bedarf aus, nur ein Absolvent möchte nun weiterstudieren“, berichtet Tweer, der den Bereich Kinder- und Jugendwohnen leitet. Die übrigen sieben Erzieher würden bei der Gotteshütte bleiben.

Bei dem Hückeswagener Jugend- und Sozialwerk werde grundsätzlich sowohl dual als auch regulär ausgebildet. „Dual heißt, dass die Azubis drei Jahre lang 20 Wochenstunden im Berufskolleg sind und 20 Wochenstunden bei uns arbeiten“, erläutert Tweer. In der regulären Ausbildungsform gebe es Blockunterricht und dafür verschiedene Einsatzorte. „Der Vorteil der dualen Ausbildung ist, dass wir die Azubis viel besser kennenlernen können“, betont der Bereichsleiter. Im umgekehrten Fall sei es aber auch für die angehenden Erzieher besser, da sie den nicht immer einfachen Bereich der Heimerziehung direkt sehr intensiv kennenlernen würden.

Bernd Müller kannte die Gotteshütte schon, als er sich für seine Ausbildung entschied. „Ich bin mit zwei Jahren in eine Pflegefamilie gekommen“, erzählt der 48-Jährige, für den es bereits die dritte Ausbildung war. „Zuvor habe ich Elektroinstallateur und Altenpfleger gelernt.“ Im Zuge der Flüchtlingswelle von 2015 habe er in einer Wohngruppe in Wipperfürth mitgearbeitet, und bald war klar, dass ihm die Arbeit sehr liege und er die Ausbildung zum Erzieher machen wolle. „Das war schon sehr anstrengend, Arbeit und Familie gleichzeitig“, gesteht Müller. Während der Ausbildung seien ihm auch viele Erinnerungen an seine eigenen Erfahrungen hochgekommen. „Aber ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung in der Erziehungsstelle, in der ich künftig eingesetzt bin“, versichert der Hückeswagener.

Auch für Ingeborg Passfeld aus Radevormwald war es nicht die erste Ausbildung. „Ich war Schreinerin und habe später im kaufmännischen Bereich gearbeitet“, sagt die 54-Jährige. Ihre praktische Ausbildung machte sie in der Mutter-Kind-Gruppe im „Knotenpunkt“-Angebot. Sie wird auch künftig bei dem Angebot für junge Schwangere und Eltern mit ihren Kindern mit umfangreichem Hilfebedarf arbeiten, die in den sechs Knotenpunkt-Wohnungen in direkter Nähe zum „Café Liebenswert“ an der Islandstraße intensiv ambulant betreut und gefördert werden. „Es hat direkt ‚klick‘ gemacht, ich habe mich sofort wohl dort gefühlt“, sagt die Radevormwalderin.

Christine Schiffer, Fachbereichsleitung Familie Plus, hatte das auch bald erkannt. „Die jungen Mütter mit ihren Kindern zu beraten, ist nicht immer leicht. Aber ich habe schon nach eineinhalb Jahren gesehen, dass Ingeborg hier genau richtig ist“, versichert sie.

Aus gesundheitlichen Gründen hatte sich der 43-jährige Wipperfürther David Hönen für einen beruflichen Neuanfang entschieden. „Ich war auch Schreiner und im GaLa-Bau tätig, das ging nicht mehr“, sagt er. Auch wenn er im Rahmen seiner Ausbildung verschiedene Einrichtungen kennengelernt habe, sei der Weg zur Gotteshütte für ihn seit 2015 klar. „Damals habe ich ein Vorpraktikum hier gemacht. Mein Anerkennungsjahr habe ich im sozialpädagogisch betreuten Wohnen in der Gotteshütte gemacht – und da geht es für mich jetzt auch weiter“, erzählt der 43-Jährige. Seine einprägsamste Erinnerung an die Ausbildung sei die ausgeprägte Selbstreflexion gewesen. „Und das geht nun vermutlich bis zur Rente so weiter“, sagt er und lacht.

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