Rückblende: Hückeswagen vor 15 Jahren August 2003 – in Hambüchen stürzt ein Kleinflugzeug ab

Hückeswagen · Vor 15 Jahren, am 20. August 2003, stürzte auf einem Feld in Hambüchen ein Kleinflugzeug ab. Der Pilot, der dabei ums Leben kam, hatte vom Neye-Flugplatz aus einen Segelflieger in die Höhe ziehen wollen. Aber das war ihm nicht gelungen. Die Absturzursache ist bis heute ungeklärt.

 Bei dem Flugzeugabsturz auf einem Feld in Hambüchen war der 73-jährige Pilot aus Radevormwald ums Leben gekommen.

Bei dem Flugzeugabsturz auf einem Feld in Hambüchen war der 73-jährige Pilot aus Radevormwald ums Leben gekommen.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Diesen Mittwochnachmittag im August 2003 sollten viele Hückeswagener so schnell nicht vergessen. Es war gegen 14.45 Uhr, als Dieter Wurth. Anwohner vom Dierl, mit Arbeiten an seinem Haus beschäftigt war und plötzlich ungewöhnlich dicht über dem Dach ein Kleinflugzeug mit einem Segler im Schlepptau auftauchte. Nur zirka 20 Sekunden später war es auch schon passiert: Wurth hörte einen Knall. Nachdem er aufs Dach gestiegen war, sah er auf einem nahe Feld in Hambüchen eine schwarze Rauchwolke emporsteigen.

Vor 15 Jahren ereignete sich der bislang einzige in Hückeswagen bekannte Flugzeugabsturz zu Friedenszeiten. Der 73-jährige Pilot verlor dabei sein Leben und hinterließ trauernde Angehörige und Kameraden des Luftsportvereins Wipperfürth. Unterwegs war der Radevormwalder mit einer Maschine vom Typ Robin DR 400/180R Remorqueur. Er hatte 600 Stunden Flugerfahrung und zirka 700 Starts absolvierte. An diesem Tag wollte er vom Flugplatz Neye einen Segler, einen Amateurbau vom Typ Condor IV/2, in die Lüfte ziehen, wobei beide Maschinen aber kaum an Höhe gewannen. Nach dem Absturz des Motorflugzeugs auf dem Feld bei Hambüchen – der Segler hatte zuvor seinen Flieger noch so eben ausklinken können – brannte die Maschine aus. Der Pilot starb noch am Absturzort. Die Feuerwehr war bereits wenige Minuten später zur Stelle, konnte aber nicht mehr viel ausrichten, da das Flugzeug im Wesentlichen aus Holz und Leinen bestand und so die Flammen schnell Nahrung fanden.

Der Pilot gehörte einer Seniorengruppe des Luftsportvereins Wipperfürth an, die sich in regelmäßigen Abständen traf. Er war in der Regel derjenige, der mit dem Motorflugzeug den Segler in die Höhe zog.

Auch die Tage danach wurde über die Ursachen des Absturzes gerätselt. Einen Notruf hatte der Pilot zumindest nicht abgesetzt. In der Zwischenzeit waren Sachverständige herbeigeeilt, um die Überreste der Maschine in einer Halle in Wipperfürth zu untersuchen. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung vermerkt später in ihrem Bericht, dass der Pilot plötzlich an Höhe verlor und das Flugzeug unkontrolliert in Rückenlage aufschlug. Die eigentliche Unfallursache wird aber auch in diesem wohl abschließenden Report nicht erwähnt.

Im Segelflieger saß ein 64-jähriger Pilot aus Leichlingen. Dieser hatte eine so genannte Außenlandung nahe der Neye-Kapelle vollzogen, nachdem ihm klar geworden war, dass das Fluggerät nicht genügend Thermik für einen normalen Landeanflug auf dem Flugplatz bekommen würde. Ein solches Flugmanöver wird von Segelflugpiloten regelmäßig trainiert.

Bei den Anwohnern löste der tödliche Absturz indes Besorgnis aus, nicht nur auf dem Dierl, sondern auch in Kobeshofen und Stahlschmidtsbrücke. Allerdings handelte es sich bei dem Kurs der Unglücksmaschine damals nicht um eine normale Route. Der Pilot war offenbar nur deswegen abgewichen, weil er nicht genug an Höhe gewonnen hatte.

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