Große Investition 20 Millionen Euro für das schnelle Internet in Hückeswagen

HÜCKESWAGEN · Die Planungen sind weit fort geschritten – bereits im Frühjahr kann der Breitband-Ausbau starten. Das Geld kommt vom Bund und vom Land NRW.

 Gerade in den Außenbezirken klappt es mit einer schnellen Internetverbindung nicht. Das soll sich ändern.

Gerade in den Außenbezirken klappt es mit einer schnellen Internetverbindung nicht. Das soll sich ändern.

Foto: imago/Ralph Peters/Ralph Peters

Das schnelle Internet auch im ländlichen Raum wird in diesem Jahr zum ganz großen Thema in Hückeswagen – und zu einer der größten Investitionen in den kommenden Jahren: Mehr als 20 Millionen Euro werden die Schloss-Stadt und das benachbarte Wipperfürth ab 2019 in den Breitband-Ausbau stecken. Allein für dieses Jahr sind Ausgaben in Höhe von 14 Millionen Euro im Haushaltsentwurf der Stadt Hückeswagen angesetzt.

Ziel ist es, insbesondere Betriebe und Privathäuser in den sogenannten weißen Flecken, also vornehmlich in den Außenbereichen beider Kommunen, ans Glasfaser-Netz anzuschließen. Außerdem sollen alle Schulen in den beiden Nachbarstädten über Glasfaser-Anschlüsse Zugang zum schnellen Internet bekommen. Hückeswagen und Wipperfürth hatten beim Breitband-Ausbau von Anfang an auf die Glasfaser gesetzt. „Wenn wir schon ausbauen, dann setzen wir auch auf die zukunftsträchtige Technologie und nicht auf das Vectoring“, begründet das Bürgermeister Dietmar Persian. Andere Kommunen in der Region hatten sich demgegenüber zunächst auf das Vectoring-Verfahren konzentriert und müssen jetzt laut Persian „ihre Planungen und die Förderanträge erst einmal umständlich umstricken“.

Taugliche Förderanträge sind unerlässlich für die Millionen-Investitionen, denn: Bund und Land fördern den Breitband-Ausbau finanziell – in den Kleinstädten Hückeswagen und Wipperfürth, die den Antrag gemeinsam gestellt hatten, sogar zu 100 Prozent. Die wieder steigende Verschuldung der Stadt wird also nicht darauf zurückzuführen sein, sondern im Wesentlichen auf millionenschwere Investitionen unter anderem in die Schulen der Stadt und in den Brandschutz (Stichwort: neues Feuerwehrhaus). Noch 2017 lagen diesen Schulden bei 8,6 Millionen Euro, 2018 dann schon bei 11,8 Millionen Euro, für 2019 wird mit 14,2 Millionen Euro gerechnet und für 2020 mit 21,8 Millionen Euro. 2022 wird der Haushaltsplanung zufolge die 30-Millionen-Grenze überschritten werden. Spätestens dann wird die Stadt mehr Schulden haben als Eigenkapital.

Partner der beiden Städte beim Breitband-Ausbau ist der gemeinsame heimische Energie-Versorger BEW. Dort und in den beiden Rathäusern laufen die Vorbereiten laut Persian schon seit 2018 auf Hochtouren. Eine gemeinsame Projektgruppe wurde gebildet und hat die Arbeit aufgenommen. Externe Planungsbüros beschäftigen sich mit der konkreten Ausführung der Arbeiten vor Ort. In zwei Außenortschaften wurden bereits Leerrohre in die Erde gebracht, um die praktischen Verlege-Methoden wie zum Beispiel das Einpflügen zu testen.

„Im Frühjahr werden wir den offiziellen Startschuss geben können“: Das hatte Persian Mitte Dezember in der letzten Ratssitzung des Jahres 2018 angekündigt. Der Bürgermeister und sein Wipperfürther Amtskollege Michael von Rekowski gehen sicher davon aus, dass bis dahin die endgültigen Förderbescheide aus Berlin und Düsseldorf im Schloss und im Wipperfürther Rathaus eingegangen sein werden. Damit wäre die 100-Prozent-Finanzierung des 20-Millionen-Invests dann definitiv gesichert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort