Hospizgruppe Hückeswagen „Fährfrau“ Alwine Deege spendet musikalisch Trost

Hückeswagen · „Fährfrau“ Alwine Deege ist als Trostspenderin in der Hospizgruppe Hückeswagen aufgetreten. Ihr Mitsing-Konzert bildete den Abschluss eines Workshops für die Mitarbeiter.

 Alwine Deege beim Mitsingkonzert in Hückeswagen

Alwine Deege beim Mitsingkonzert in Hückeswagen

Foto: Judith Hanke

Es gibt wohl wenige erwachsene Menschen, die in ihrem bisherigen Leben noch nicht den schmerzlichen Verlust eines geliebten Menschen erfahren haben oder mit der Mitteilung über eine unheilbare Krankheitsdiagnose konfrontiert worden sind. „Und es betrifft ja leider nicht nur alte Menschen am Ende eines erfüllten Lebens“, erklärte die Schriftführerin Judith Hanke von der Hospizgruppe Hückeswagen. Als „Weggefährtin“ am Sterbebett oder bei der Trauerarbeit hat sie schon Eltern betreuen müssen, die ihre Kinder verloren haben.

Bei jedem Abschied und bei jedem ereilten Leid ist es daher umso wichtiger, seine Seele und seine Kraft mit Trost und Hoffnung selbst im Einklang zu halten. „Mit meinen spirituellen Liedern bei meinen Mitsing-Konzerten lasse ich meine Gäste Kraft aus dem Gesang, den beruhigenden Ritualen und der Gemeinschaft aus Gleichgesinnten schöpfen“, fasste „Fährfrau“ Alwine Deege ihre musikalische Mission als Trostspenderin zusammen.

Sie inspirierte am vergangenen Samstagabend ihre 20 Mitsänger aus der Hospizarbeit und aus dem Kreis Betroffener mit Kerzenlicht, Gebetstänzen und Trostliedern aus verschiedenen Kulturen zur seelischen Losgelassenheit.

Gerade für die 29 ehrenamtlichen und zwei hauptamtlichen Mitarbeiterinnen in der Hospizgruppe Hückeswagen „Die Weggefährten“ ist es im Zuge ihrer Palliativbegleitung notwendig, die Sterbebetreuung psychisch bewältigen zu können. Das spirituelle Mitsing-Konzert mit Singanleiterin Alwine Deege in der katholischen Kirche St. Katharina bildete den geistig und seelisch entspannenden Abschluss zu einem vierstündigen Workshop mit dem Motto „End-lich leben“, der den Hospizmitarbeitern eine psychische Stärkung verleihen sollte. Die hauptamtliche Hospizkoordinatorin Miriam Führer formulierte das Fundament der belastenden Palliativbetreung so: „Nur wenn ich mit mir selbst im Reinen bin, kann ich auch sinnvoll etwas für andere tun.“

Daher werden die psychologischen Fortbildungen gerade für die grundlegende „Selbstfürsorge“ der Hospizbegleiter bei den Hückeswagener „Weggefährten“ regelmäßig angeboten.

Die für diesen Workshop eingeladene Singanleiterin Alwine Deege beschäftigt sich seit mehr als 25 Jahren mit der Hospizarbeit und den verschiedenen Ventilen zur Trauerbewältigung. Die 66-jährige „Fährfrau“, die heute in Belgien lebt, beschreibt ihre Erfahrungen wie folgt: „Jede Kultur kennt eigene Rituale zur Bewältigung des Seelenschmerzes. Meine Arbeit und meine Lieder sind daher nicht an Konfessionen gebunden.“ Alwine Deege begleitet Trauernde auch auf Trost- und Kraftreisen.

Informationen hierzu finden sich auf ihrer Homepage www.Alwine-Deege.com. Die „Weggefährten“ der Hospizgruppe in Hückeswagen stellen ihre Arbeit ebenfalls im Internet vor: www. hospizgruppe-hueckeswagen.de

(mapa)
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