Honorarprofessur für Hückeswagens ehemaligen Bürgermeister Seltene Ehre für großes Engagement
Köln/Hückeswagen · In einem kleinen Festakt wurde Uwe Ufer am Freitagabend im Mevissensaal der Technischen Hochschule Köln zum Honorarprofessor berufen. Seine Familie, Weggefährten, Freunde und Kollegen waren dabei, als er die Urkunde erhielt.
Claudia Kleinert ist extra von Frankfurt nach Köln gefahren, um dabei zu sein, wenn Uwe Ufer die Urkunde zur Berufung zum Honorarprofessor der Technischen Hochschule überreicht bekommt. Die Wetter-Moderatorin der ARD und der Aktuellen Stunde ist seit August Botschafterin der Diakonie Michaelshoven, für die der frühere Hückeswagener Bürgermeister (2004 bis 2013) als kaufmännischer Direktor verantwortlich ist. „Er ist ein Menschenfänger“, sagt Claudia Kleinert – und meint das positiv. Ufer, den sie schon aus seiner Zeit als Hückeswagener Bürgermeister kennt, sei überzeugend, habe ein großes Herz und versuche, junge Menschen auf ihrem Weg in ein selbstständiges und verantwortungsvolles Leben zu begleiten.
Diese Aussage zieht sich wie ein roter Faden durch den gut zweistündigen Festakt, dem auch Ufers Eltern und Schwiegereltern beiwohnen und dessen Mittelpunkt eine Formalie ist: Von Prof. Dr. Stefan Herzig, Präsident der Technischen Hochschule, erhält der 57-Jährige die entsprechende Urkunde, die ihn zum Honorarprofessor macht. Eine solche Auszeichnung komme nur sehr selten vor, betont Herzig. Zuvor hatte Prof. Dr. Erich Hölter, Dekan der Fakultät für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, bei seiner Begrüßung seine Freunde darüber kundgetan, „dass wir mit Herrn Uwe Ufer eine exponierte Persönlichkeit aus dem Wesen der Gemeinnützigkeit gewinnen konnten“. Er habe die Dozenten nicht nur in der schwierigen Corona-Zeit tatkräftig in der Lehre unterstützt, sondern stünde den Beratungsgremien auch jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.
In der anschließenden Laudatio geht Prof. Dr. Christian Rennert, Prodekan für Forschung und Wissenstransfer, auf die Beweggründe ein, warum Ufer 60 bis 70 Stunden im Jahr als Ehrenamtler an der TH Köln lehrt: „Gute Lehrer sind Menschen, die Freude daran haben, junge Leute auf ihrem Lebensweg zu unterstützen und ihnen erste Impulse mitzugeben.“ Sie seien der Trainer am Spielfeldrand, die Spaß daran hätten, anderen etwas beizubringen. Das hat er auch bei dem kaufmännischen Vorstand der Kölner Diakonie Michaelshoven, der in Reichshof-Denklingen zu Hause ist, festgestellt. Ufers Studierenden würden zudem immer sehr akribisch arbeiten.
Rennert erinnert an eine Abschlussfeier, als die Studenten ihre Examenszeugnisse erhalten hatten. „Es war eine tolle Rede, die Sie da gehalten hatten“, sagt er an den neuen Honorarprofessor gewandt. „Eine solche Rede hätte ich mir auf meiner Examensfeier gewünscht.“ Ein Wort habe ihn Gänsehaut bekommen lassen, versichert der Prodekan: „Ein Wort, das zu verschwinden erscheint – Freiheit.“ Ufer habe den jungen Männern und Frauen mit auf den Weg gegeben, Lust auf Freiheit und freie Meinungsäußerung zu haben. „Und das in einer Zeit, die so einhegend wirkt“, bemerkt Rennert. Die Freiheit habe Ufer aber mit Verantwortung gekoppelt, indem er die Studierenden zu einer verantwortlichen Wahrnehmung von Freiheit aufgerufen hatte. Am Ende seiner Laudatio versichert der Prodekan: „Ich freue mich, dass sie ein Mitglied unserer Fakultät sind.“
Zum Abschluss tritt der Geehrte selbst ans Rednerpult. Ufer macht einmal mehr deutlich, dass es ihm ein großes Anliegen ist, jungen Menschen dabei zu helfen, ihre Zukunft zu gestalten. Er will sie auf ihrem Weg begleiten, dass sie sich entwickeln, und dabei helfen, die Gesellschaft zu gestalten und zum Positiven zu verändern. „Es ist eine besondere Herausforderung, mit Studenten umzugehen“, betont Ufer. „Aber es ist mir eine Freude, Wissen zu vermitteln.“ Dieses sei dazu da, um zu gestalten und Dinge nach vorne zu bringen.
Seine kurze Ansprache beendet er mit einem Dank an viele Menschen, die ihn seit Beginn der 90er Jahre auch als Dozent an verschiedenen Hochschulen begleitet haben. Dabei würdigt der 57-Jährige vor allem seine Frau Anja: „Auf allen meinen beruflichen Stationen hat sie mich immer begleitet und unterstützt.“ Sie habe gelernt, das alles in den Alltag zu integrieren, verrät Anja Ufer im Gespräch mit unserer Reaktion. „Die privaten Sachen stimmen wir gut ab, stehen aber auch schonmal an zweiter Stelle“, sagt sie. Dennoch würden beide viel Zeit miteinander verbringen, „die nehmen wir uns dann auch“.
Die Ernennung ihres Mannes zum Honorarprofessor freut sie ganz besonders: „Ich bin stolz darauf, dass er das geschafft hat. Er hat dafür auch genug gearbeitet.“