Hückeswagen Hinter dem Bad-Gewinn verbirgt sich ein Defizit

Hückeswagen · Knapp 662 000 Euro "Gewinn" machte das Bürgerbad im Jahr 2012. Das geht aus dem aktuellen Bericht der Wirtschaftsprüfer hervor. Die Zahlen werden nächste Woche im Betriebsausschuss vorgestellt.

 Das Hückeswagener Hallenbad ist und bleibt ein defizitärer Betrieb – daran ändern auch der jährlichen Zuschuss der Stadt und der Anteil der BEW nichts. Den Besuchern, vor allem den jüngsten, sind die Hintergründe der Finanzierung jedoch egal. Sie haben Spaß dabei, die Angebote des Bürgerbads im Brunsbachtal zu nutzen.

Das Hückeswagener Hallenbad ist und bleibt ein defizitärer Betrieb – daran ändern auch der jährlichen Zuschuss der Stadt und der Anteil der BEW nichts. Den Besuchern, vor allem den jüngsten, sind die Hintergründe der Finanzierung jedoch egal. Sie haben Spaß dabei, die Angebote des Bürgerbads im Brunsbachtal zu nutzen.

Foto: Dörner (Archiv)

Es mag verwundern, dass das Bürgerbad im vorigen Jahr erneut einen Gewinn erwirtschaftet hat, galt das Hallenbad früher doch immer als Millionen-Grab. Doch trotz des ausgewiesenen Bilanzgewinns von 661 830,73 Euro, den die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Weber + Thönes jetzt ermittelte, war das Bad auch in 2012 defizitär. "Gerettet" wurde die Bilanz durch den BEW-Anteil von 1,018 Millionen Euro, der an die Bad-gGmbH ging.

Der Bilanzgewinn 2012 setzt sich aus dem Jahresüberschuss von knapp 338 000 Euro und dem Gewinnvortrag 2011 von 324 000 Euro zusammen. Diese Zahlen werden am kommenden Dienstag, 10. Dezember, in der Sitzung des Betriebsausschusses "Freizeitbad" den Politikern vorgestellt (17 Uhr, großer Sitzungssaal im Schloss). Die Verwaltung schlägt vor, aus diesem Jahresüberschuss wie in den Vorjahren 400 000 Euro dem städtischen Haushalt 2014 zuzuschlagen. So bliebe für das kommende Jahr ein Gewinnvortrag von zirka 262 000 Euro übrig, der dann auf die Jahresbilanz 2013 angerechnet werden kann.

Im Vergleich zu 2011, dem vierten Jahr der Bürgerbad gGmbH, waren die Zahlen etwas schlechter. Ein Jahr zuvor war der Jahresabschluss noch gut 62 000 Euro höher gewesen; er lag damals bei 724 000 Euro. Auch war der Anteil des regionalen Energieversorgers BEW mit 1,120 Millionen Euro um 102 000 Euro größer.

Weiterhin angewiesen ist die Bürgerbad gGmbH auf den jährlichen Liquiditätszuschuss von der Stadt, der 2012 erstmals 300 000 Euro betrug. Hintergrund: Als das Bad Anfang 2008 von der Stadt in die Trägerschaft einer gemeinnützigen GmbH überging, war festgelegt worden, dass es (zunächst) einen jährlichen Zuschuss von 250 000 Euro aus dem allgemeinen Haushalt der Stadt bekommt. Anders wäre das Bad wirtschaftlich nicht überlebensfähig. Im vorigen Jahr wurde der Sockelbetrag aufgestockt.

Für die Stadt, die neben der IG Frühschwimmer und dem Stadtsportverband (SSV) Gesellschafter der Bad-GmbH ist, rechnet sich das allerdings noch immer. Das Defizit, das der städtische Eigenbetrieb früher verursachte, war in Etwa drei Mal so hoch wie der heutige jährliche Zuschuss

Vorgestellt werden den Ausschussmitgliedern auch die aktuellen Zahlen für das dritte Quartal 2013. Hierbei stehen Erlösen von 1,034 Millionen Ausgaben von 874 000 Euro gegenüber. Hochgerechnet auf das gesamt Jahr 2013 geht die Verwaltung von einem Jahreserlös von 1,557 Millionen und Kosten von 1,16 Millionen Euro aus.

Bei den Besucherzahlen liegt das Bürgerbad nach den ersten drei Quartalen dieses Jahres (Januar bis September) mit rund 77 000 hinter denen des Vorjahres. Das teilte gestern SSV-Vorsitzender Jürgen Löwy, der sich um die Statistik des Bads kümmert, auf Anfrage der BM mit. Einen exakten Grund für den Rückgang vermochte er zwar nicht zu sagen, Löwy spekulierte aber: "Der Sommer war warm. Deshalb sind mehr Leute an die Bever und in die Freibäder gegangen." Er hofft, dass bis Silvester doch noch der 100 000. Besucher in diesem Jahr begrüßt werden kann. Damit läge die Gesamtzahl der Badegäste immerhin noch über der des Vorjahres, als etwa 98 000 Schwimmer und Saunierer das Bürgerbad besucht hatten.

(RP)
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