Hückeswagen Hinter Bad-Gewinn verbirgt sich Defizit

Hückeswagen · Rund 484 000 Euro "Gewinn" machte das Bürgerbad im Jahr 2013. Dennoch ist es weiterhin defizitär.

 Laufend wird in das Hückeswagener Hallenbad investiert, um weiterhin Badegäste anzulocken. In diesem Jahr kam die Badelandschaft, der sogenannte Babydschungel, hinzu. Bei den kleinen und kleinsten "Wasserratten" kommt das neue Wasserspielzeug bestens an.

Laufend wird in das Hückeswagener Hallenbad investiert, um weiterhin Badegäste anzulocken. In diesem Jahr kam die Badelandschaft, der sogenannte Babydschungel, hinzu. Bei den kleinen und kleinsten "Wasserratten" kommt das neue Wasserspielzeug bestens an.

Foto: J. Moll (Archiv)

Es mag verwundern, dass das Bürgerbad 2013 erneut einen Gewinn erwirtschaftet hat, galt das Bad früher doch als Millionen-Grab. Trotz des ausgewiesenen Bilanzgewinns von 483 557,20 Euro, den die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Weber + Thönes ermittelte, war das Bad aber auch in 2013 defizitär. "Gerettet" wurde die Bilanz durch den BEW-Anteil von 1,018 Millionen Euro, der an die Bürgerbad gGmbH ging.

Der Bilanzgewinn 2013 setzt sich aus dem Jahresüberschuss von knapp 222 000 Euro und dem Gewinnvortrag 2012 von rund 262 000 Euro zusammen. Diese Zahlen stellte der Betriebsleiter Jürgen Mark am Montagabend in der Sitzung des Betriebsausschusses "Freizeitbad" den Politikern vor. Diese folgten dem Vorschlag der Verwaltung, aus diesem Jahresüberschuss wie in den Vorjahren 400 000 Euro dem städtischen Haushalt 2015 zuzuschlagen. So bleibt für das kommende Jahr ein Gewinnvortrag von 83 557,20 Euro übrig, der dann auf die Jahresbilanz 2014 angerechnet werden kann.

Im Vergleich zu 2012, dem fünften Jahr der Bürgerbad gGmbH, waren die Zahlen deutlich schlechter. Ein Jahr zuvor war der Jahresabschluss noch gut 138 000 Euro höher gewesen; er lag damals bei knapp 622 000 Euro; 2011 waren es sogar noch 724 000 Euro gewesen. Der Anteil des regionalen Energieversorgers BEW änderte sich 2013 dagegen im Vergleich zum Vorjahr nicht.

Weiterhin angewiesen ist die Bürgerbad gGmbH auf den jährlichen Liquiditätszuschuss von der Stadt. Hintergrund: Als das Bad Anfang 2008 von der Stadt in die Trägerschaft einer gemeinnützigen GmbH überging, war festgelegt worden, dass es (zunächst) einen jährlichen Zuschuss von 250 000 Euro aus dem allgemeinen Haushalt der Stadt bekommt. Anders wäre das Bad wirtschaftlich nicht überlebensfähig. 2012 wurde der Sockelbetrag auf 300 000 Euro aufgestockt, in diesem Jahr stieg er dann auf 330 000 Euro. "2015 fällt der Liquiditätszuschuss jedoch etwas geringer aus als in diesem Jahr", berichtete Mark. Mit 300 000 Euro liegt er auf dem Niveau von 2013.

Für die Stadt, die neben der IG Frühschwimmer und dem Stadtsportverband Gesellschafter der gemeinnützigen GmbH ist, rechnet sich das allerdings noch immer. Das Defizit, das der städtische Eigenbetrieb früher verursachte, war in Etwa drei Mal so hoch wie der heutige jährliche Zuschuss.

Über die Besucherzahlen in diesem Jahr gibt es momentan noch keine konkreten Erkenntnisse. Der Grund ist ein Defekt der Kassenanlage im Bürgerbad, wie Thomas Nebgen, einer der ehrenamtlichen Geschäftsführer der Bürgerbad gGmbH, gestern auf Anfrage der BM mitteilte. Die Anlage soll in den nächsten Tagen repariert werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort