Hückeswagen Herbstliche Impressionen im Kultur-Haus Zach

Hückeswagen · Vor einem kleinen Kreis Kunstinteressierter eröffnete sich im Kultur-Haus Zach gestern Mittag eine Welt nicht gegenständlicher Strukturen. "Von Vernissage im eigentlichen Sinn mit vielen persönlichen Einladungen bin ich nicht ausgegangen", sagte der 67-jährige Hückeswagener Künstler Erwin Graumann. Er möchte die Galerie seiner 14 senkrecht und drei waagerecht gehängten Bilder, allesamt im Format 50 x 70 Zentimeter, einfach nur dem Betrachter offerieren. Bis 8. Oktober können sich die Besucher so "ein Bild davon machen" was dem gebürtigen Bamberger via Tempera-Farben-Gemisch zum Thema "herbstlich" auf 300 Gramm starkem Karton geraten ist.

 Erwin Graumann stellt im Kultur-Haus Zach aus: Von der dunklen Farbgebung gehen fahles Licht und ein Hauch von Vergänglichkeit aus.

Erwin Graumann stellt im Kultur-Haus Zach aus: Von der dunklen Farbgebung gehen fahles Licht und ein Hauch von Vergänglichkeit aus.

Foto: jürgen moll

Schon in der plakativen Ankündigung zeigt sich neben der "gestürzten" Namenszeile "Erwin Graumann", was auf langen Wänden zu erwarten ist. "Das Thema müsste eigentlich 'spätherbstlich' heißen" sagte ein Gast bei der Eröffnung. In der Tat geht von der dunklen Farbgebung fahles Licht und ein Hauch von Vergänglichkeit aus. Graumann malt generell ohne Randung in drei Brauntönen, "Siena-Gebrannt", gelblich und geschwärzt.

"Die Kreationen entstehen auf flachem Tisch. Manchmal weiß ich zu Beginn nicht, was daraus wird", sagte der Künstler. Oft genug beginnt er mit einer Rolle Farbreste, verfolgt Zufallsspuren, verteilt von Hand und rollt noch mal darüber. Der pensionierte Lehrer ist sich dessen bewusst, dass der eine oder andere Betrachter auf der Suche nach Gegenständlichem auf der falschen Fährte ist. Nicht der "Maler Herbst" des "Indian Summer" in seiner ganzen Farbenpracht steht hier Pate, sondern das Verwesbare, aus dem weiße Linien das Neue ankündigen. Über anfängliche Bleistift-Landschaftsmalerei ist der bildende Künstler erst seit ein paar Jahren zum Gegenstandsfreien gekommen. "Das ordne ich gern als 'Informelle Kunstrichtung ' ein. Und daraus ergibt sich, wie zunächst das Bild auf mich selbst wirkt", sagte er. Graumann schreibt, weil er keine Titel vorgibt, dem Betrachter nicht vor, wie er die jeweilige Draufsicht einschätzen soll.

Detlev Bauer vom Kultur Haus Zach hat den Fortgang der Ausstellung positiv im Blick. "Bis 8. Oktober sind viele Veranstaltungen angesagt. Viele Hückeswagener und Gäste werden sich mit den herbstlichen Impressionen auseinandersetzen.

Geöffnet Samstag, 19. und 26. September, 10 bis 13 Uhr, zum "Lichterabend" der Werbegemeinschaft am Freitag, 2. Oktober, 18 bis 22 Uhr, Islandstraße.

(rt)
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