Der Spiel- und Lederwarenhändler von der Bahnhofstraße hält es mit den Gegnern des DOC; er glaubt: "Ein solches Outlet Center hat negative Auswirkungen auf die Innenstädte — und zwar nicht nur auf die in Remscheid, sondern auch auf die der Städte ringsum." Auch der Hückeswagener Handel werde, da ist er sich sicher, im Falle der Verwirklichung des DOCs darunter leiden. Gerade die kleinen Fachgeschäfte würden große Probleme bekommen, wenn das Center mit günstigen Preisen werbe. "Angeblich ist das Top-Ware, die dort verkauft wird. Oft handelt es sich aber um B-Ware", meint Heinhaus.

Noch profitiere Hückeswagen von seiner funktionierenden Struktur "Wir haben kaum Leerstände und viele Inhaber geführte Geschäfte, und wir sind eine geschlossene Gemeinschaft." Das sei etwas, wofür der hiesige Handel von auswärtigen Kollegen beneidet würde.

Doch was passiert, wenn das Outlet Center tatsächlich kommt? "Dann müssen wir einen noch besseren Service leisten und versuchen, unsere Reihen dicht zu halten", stellt Heinhaus klar. Außerdem dürfe es keine weitere Lücke im kurzfristigen Bedarf geben, und das Angebot müsse stimmig sein.

Die Stadt ist noch ohne Position

Bei der Stadtverwaltung gibt es noch keine Haltung pro oder kontra DOC. Wenn sie von der Nachbarstadt um eine Stellungnahme gebeten wird, wie das in solchen Fällen üblich ist, "werden wir uns erst einmal das entsprechende Einzelhandelsgutachten anschauen", versichert Bauamtsleiter Andreas Schröder. Erst dann könne und werde sich die Stadt positionieren.

Eigentlich dürfte Remscheid das DOC auf der "grünen Wiese" gar nicht bauen, meint Heinhaus. Habe der Gesetzgeber doch verboten, dass dort mehr als 800 Quadratmeter Einkaufsfläche entstehen. Nach dem eindeutigen Votum kann er sich aber nicht vorstellen, dass die Politiker sich gegen ein DOC in Remscheid entschieden. "Ich bin mir relativ sicher, dass es kommt", sagt Heinhaus. Aber er hofft, dass die Behörden, die zu entscheiden haben, dem Ganzen doch noch einen Riegel vorschieben.