Schloss-Stadt Hückeswagen mit witzigem Aprilscherz Hückeswagens handgemachte Energie
Hückeswagen · Die Stadtverwaltung Hückeswagen hatte wieder einen kreativen Aprilscherz auf ihre Internetseite veröffentlicht. Dieses Mal hatte sich Mitarbeiter Torsten Kemper den Klimawandel und die stark gestiegenen Energiepreise zunutze gemacht, um die Hückeswagener „aufs Glatteis“ zu führen.
Fantasievoll waren die Mitarbeiter der Stadt Hückeswagen schon immer, wenn es darum ging, witzige Aprilscherze zu verbreiten. So hatten sie 2019 die Schoss-Stadt als Heimat für „Brexit-Geplagte“ ins Gespräch gebracht und britischen Staatsbürger Asyl versprochen, oder 2021 die Ursprünge der Schloss-Stadt dank „Ausgrabungen“ ins vierte Jahrhundert verlegt. Dieses Mal hatte sich Mitarbeiter Torsten Kemper den Klimawandel und die stark gestiegenen Energiepreise zunutze gemacht, um die Hückeswagener „aufs Glatteis“ zu führen. Harmlos, kreativ und zum Schmunzeln war das, was die Stadt da am 1. April auf ihrer Internetseite postete.
Ein wesentlicher Faktor beim Energieverbrauch ist laut Kemper auch die Straßenbeleuchtung. Die Laternen würden vielerorts nachts abgeschaltet, was zu Lasten des Sicherheitsgefühls der Menschen ginge. In Hückeswagen seien zwar bereits viele Straßenlaternen auf energiesparende Leuchtmittel umgerüstet worden, die Stadt wolle aber noch einen Schritt weitergehen. Deswegen wird Bauamtsleiter Andreas Schröder zitiert: „Gerade für Fußgänger ist eine unbeleuchtete Straße in der Nacht unangenehm und ein Sicherheitsrisiko. Die Lampen die ganze Nacht leuchten zu lassen, führt aber zu erheblichen Kosten. Wir haben daher eine Lösung gefunden, mit der sich Fußgänger kostenlos ihre eigene Straßenbeleuchtung erzeugen können.“
Laut Kemper seien dafür Masten der Straßenlaternen mit einer Handkurbel samt Dynamo und einem kleinen Akku ausgestattet worden. „Durch das Drehen dieser Kurbel wird genug Energie erzeugt, um die Straßenlaterne 20 bis 30 Sekunden leuchten zu lassen“, schrieb er. Und je schneller man drehe, desto intensiver würde die Laterne leuchten. Auch Bürgermeister Dietmar Persian kam zu Wort: „Mit dieser Technik kann jeder seine eigene Straßenbeleuchtung auf dem Nachhauseweg erzeugen. Man geht einfach von Laterne zu Laterne, dreht kurz an der Kurbel und hat dann für den Weg bis zur nächsten Laterne eine beleuchtete Straße.“
Diese neue Technik sei in Zusammenarbeit mit der BEW durch die chinesische Firma „Advanced Professional Regenerative Individual Light“ entwickelt. Spätestens hier sollte jeder den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden haben, ergibt sich aus der Abkürzung der „chinesischen Firma“ das Wort April. Die Handkurbeln seien aus Metall und dem nachwachsenden Rohstoff Holz gefertigt, und durch energiesparende LED-Technik könne auf große Akkus verzichtet werden. „Mit diesem Konzept kann die Straßenbeleuchtung zumindest in Teilbereichen auf regenerative Energie umgestellt werden“, hieß es in dem Aprilscherz. Die ersten entsprechend ausgestatteten Leuchten im Stadtgebiet seien am Schlossplatz und vor dem Bürgerbüro installiert worden.
Ob sich jemand den Durchbruch bei der „handgemachten Energie“ an Ort und Stelle ansehen wollte, ist unbekannt.