Kinderbetreuung in Hückeswagen Halbzeit beim Ferienprogramm im Juze

Brunsbachtal · Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind bei der Arbeit mit den Mädchen und Jungen deutlich zu spüren. Stadtjugendpflegerin Andrea Poranzke empfindet die zweiwöchige alternative Ferienbetreuung mit 77 Kindern anstrengender, als das Kinderdorf mit 210 Kindern.

 Beim Speckstein-Workshop zeigt Reinhold Daubner-Winheller den kleinen Teilnehmern, wie es richtig funktioniert.

Beim Speckstein-Workshop zeigt Reinhold Daubner-Winheller den kleinen Teilnehmern, wie es richtig funktioniert.

Foto: Jürgen Moll

Eine Woche lang haben die knapp 80 Mädchen und Jungen der Ferienbetreuung im Jugendzentrum (Juze) im Brunsbachtal fleißig in ihren Werkstätten geübt und gewerkelt. Jetzt präsentierten sie stolz die Ergebnisse: Glänzend polierte Specksteine, Patchwork-Kissen und Glas-Mosaike zählten dazu.

Die Zirkus-Gruppe hatte eine tolle Aufführung aus verschiedenen Kunststücken einstudiert, die vom Video-Team mit der Kamera festgehalten wurde, während Rapper Carlos dazu den coolen Sound lieferte. Auch die Hörspiel- und die Musik-Werkstätten konnten ihre Ergebnisse präsentieren. „Wir haben einen Song aufgenommen, der sich mit den Gefahren des Internets beschäftigt“, berichtete Emely stolz. Die Elfjährige hatte selbst den Text dazu geschrieben, den alle Kinder begeistert mitsangen. „Überleg doch mal: Hacker, Fake-Accounts überall. Denk noch einmal drüber nach, was haben diese Leute nur für Macht“, heißt es in dem mitreißenden Rap, der sofort ins Ohr geht.

Der pädagogische Leiter des Jugenzentrums, David Visse, zog ein positives Fazit zur Halbzeit. „Es funktioniert gut, die Kinder sind super drauf, und es gibt keinen Streit“, fasst er zusammen. Dennoch empfindet Stadtjugendpflegerin Andrea Poranzke die zweiwöchige alternative Ferienbetreuung in Hückeswagen mit 77 Kindern anstrengender, als das Kinderdorf mit 210 Kindern. „Es sind mehrere verhaltensauffällige Kinder dabei“, hat sie beobachtet. Die Corona-Pandemie mit den vielen Lockdowns und dem Distanzunterricht per Computer hätte seine Spuren hinterlassen. Sich längere Zeit auf eine Sache zu konzentrieren, fiele vielen Kindern schwer. „Ich hätte nicht gedacht, dass Corona so eine Auswirkung hat, aber wir merken es ganz deutlich“, sagt die Juze-Leiterin.

Besonders gut tue den Kindern die Bewegung, wie beispielsweise in der Gruppe „Beats und Bizeps“, wo Workshop-Leiter Carlos die Jungen und Mädchen mit Sportübungen und Wettspielen herausfordert. „Ein Kind ist sogar einmal auf der Matte eingeschlafen“, berichten die beiden Juze-Leiter und lachen. In der zweiten Betreuungswoche, die am heutigen Montag beginnt, werden die Gruppen und Werkstätten neu verteilt. „Wir haben versucht, immer mindestens einen Erstwunsch der Kinder zu berücksichtigen. Das war ein Riesenaufwand“, sagte Proanzke. Vorsorglich lassen sich alle Teilnehmer und Werkstatt-Leiter zweimal wöchentlich auf Corona testen. So könnten alle das erlebnisreiche Ferienprogramm im Brunsbachtal unbeschwert genießen.

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