Hückeswagen Grundschulen vereinen – viel Arbeit für Rektorin

Hückeswagen · Mit Beginn des neuen Schuljahres startet auch der Grundschulverbund, in dem Gemeinschafts-Grundschule (GGS) und Katholische Grundschule (KGS) zusammengeführt werden. Die Vorbereitungen laufen.

 Beate Dickentmann hat zwar, wie ihre Kolleginnen, unterrichtsfreie Zeit. Die Schulleiterin des Grundschulverbunds ist dennoch momentan mehrmals in der Woche in ihrem Büro in der KGS anzutreffen. Dort bereitet sie den Verbund von GGS und KGS vor, der am 4. September an den Start gehen wird.

Beate Dickentmann hat zwar, wie ihre Kolleginnen, unterrichtsfreie Zeit. Die Schulleiterin des Grundschulverbunds ist dennoch momentan mehrmals in der Woche in ihrem Büro in der KGS anzutreffen. Dort bereitet sie den Verbund von GGS und KGS vor, der am 4. September an den Start gehen wird.

Foto: H. Dörner

Von wegen Ferien! Der Urlaub fällt für Beate Dickentmann in diesem Sommer aus, ist sie doch mindestens zweimal pro Woche in der Schule, um den Start des Grundschulverbunds vorzubereiten. So gilt es etwa, zwei Schulprogramme, "die im Grundsatz nicht großartig verschieden sind", zusammenzubringen. Oder sie trifft sich mit den Schulsekretärinnen, um abzusprechen, wer zukünftig was machen wird. Vordergründig aber steht für die Schulleiterin, die nun für zwei Einrichtungen zuständig ist, an, den neuen Schulalltag für Lehrer und Schüler zu koordinieren.

"Wir müssen hüpfen", sagt Beate Dickentmann. Das bedeutet, dass die Klassenlehrerinnen zwar weiterhin ihre Klassen in der jeweiligen Schule unterrichten werden, in anderen Schulstunden aber womöglich das Gebäude wechseln müssen. Für die insgesamt 25 Lehrkräfte, darunter auch einige in Teilzeit, ist das zwar nicht mit allzu viel Aufwand verbunden, weil die beiden Schulen nur wenige Meter auseinander liegen. Dennoch gehen bei einem Gebäudewechsel immer ein paar Minuten für den Unterricht verloren — es sei denn, die Lehrerinnen wechseln in den großen Pausen.

"Zwei Standorte zu betreuen, das ist nicht so einfach", meint Beate Dickentmann. Zumal sich die Lehrerversorgung nicht gerade rosig darstelle; so fehle es an der KGS an Sport- und Englischlehrern. Immerhin habe der Verbund aber den Vorteil, Lehrerkräfte zu bündeln.

Problematisch aber ist, dass von bislang je zwei Rektorinnen und Stellvertreterinnen nur Beate Dickentmann übrig geblieben ist: Jutta Alivesi, Schulleiterin der GGS, ging Ende Juli in den Ruhestand, ihre Stellvertreterin Annette Brandt-van Stappen wechselte in gleicher Funktion an eine Schule im Kreis Lippe. Auch Dickentmanns Kollegin Sabine Kremer hat Hückeswagen verlassen. Die Stadt würde die Stelle einer Konrektorin für den Grundschulverbund gerne neu besetzt sehen, lässt der zuständige Fachbereichsleiter Michael Kirch durchblicken. Die Entscheidung liege aber bei der Bezirksregierung.

Beate Dickentmann wird derweil von Steuergruppen aus beiden Schulen unterstützt. Das sind jeweils drei Lehrerinnen und eine Mitarbeiterin der Offenen Ganztagsschule (OGS), "die bereit sind, Verantwortung für die neue Schule zu übernehmen", sagt die Schulleiterin.

Spätestens in der letzten August-Woche sind dann auch für die übrigen Lehrerinnen die Sommerferien zu Ende, denn ab dem 26. August wird der Stundenplan erstellt. "Da müssen alle präsent sein", betont Beate Dickentmann.

Das Zusammenwachsen beider Kollegien beginnt nicht erst mit dem neuen Schuljahr. Vielmehr hatten die Lehrerinnen beider Schulen schon seit Januar mehrfach die Gelegenheit, sich kennenzulernen. Unterstützung erhielten sie dabei von einem Mediator: Dr. Heinfried Habeck ist Schulcoach, hat einen Lehrauftrag an der Universität Dortmund und bei der Bezirksregierung Köln gearbeitet. In Sachen Schulverbund ist Habeck Experte: "Er hat schon Grundschulen in einen Verbund und Haupt- und Realschulen in eine Sekundarschule geführt", berichtet Michael Kirch. Er kenne die Situation, in der sich GGS und KGS zurzeit befinden, somit auch aus der Praxis.

Auf Schüler und Lehrer (und auch Eltern) kommt ab dem 4. September Einiges zu. "Das erste Schuljahr wird heftig", glaubt Beate Dickentmann. Sie hat sich daher vorgenommen, wenigstens in den Herbstferien etwas Urlaub zu machen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort