Hückeswagen Graue Bever, goldene Drachen

Hückeswagen · Beim 9. Hückeswagener Drachenboot-Festival an Fronleichnam hatten alle zehn beteiligten Mannschaften und die Zuschauer an der "Zornigen Ameise" großen Spaß – und das trotz des alles andere als freundlichen Wetters.

Es war kalt. Und nass. Die Lippen wurden immer blauer; Regenjacken, warme Decken und heißer Kaffee waren fast schon Gold wert. Und trotzdem ließen sich die Mannschaften nicht unterkriegen: Beim 9. Drachenboot-Festival fehlte am Donnerstag zwar die Sonne, jedoch keinesfalls die gute Stimmung. "Es macht Spaß", versicherte Peter Heuer (47) von den "Strandpiraten". Der Freundeskreis aus Sprockhövel war zum ersten Mal dabei – und holte prompt den Sieg. Als Hobbymannschaft nehmen die Freunde etwa drei Mal pro Jahr an Drachenboot-Rennen teil – "weil's Spaß macht", erklärt auch Daniel Bednarek (24).

Der Bekanntheitsgrad des Bever-Festivals nimmt zu. Doch neben auswärtigen Teams waren auch Hückeswagener am Start: Der Vizemeister von 2008, die "Pogojugend", erkämpfte sich am Ende, nur knapp hinter der Oberhausener Truppe "Master of Desaster", Rang drei; die drei übrigen Hückeswagener Teams belegten die Plätze sechs, sieben und zehn.

Schwere Bedingungen

Melanie Schobel von der "Dragon-Gang" des TBH war begeistert: "Obwohl ich nur trommle, macht es unglaublich viel Spaß mit den Leuten." Dieser war der 20-Jährigen ins Gesicht geschrieben, obwohl es mitunter wie aus Eimern schüttete. "Es ist schwer, wenn beide Boote am Start nebeneinander stehen, den eigenen Rhythmus zu schlagen", gestand die Volleyballerin, die zum ersten Mal für ihr Team den Takt vorgab. Doch auch die übrige 20-köpfige Truppe im Boot hatte es alles andere als einfach: Weit nach vorne beugen, mit gestreckten Armen das Paddel einstechen, ziehen. Das alles parallel zum Vordermann, möglichst zeitgleich mit der Nachbarseite und bei Dauerregen, knapp elf Grad Lufttemperatur und Wind.

"Das ganze Ambiente ist begeisternd", meinte dennoch Michael Matschke (45). "Das muss man einfach mal mitgemacht haben." Dafür war er mit seinem Motorrad-Stammtisch "Löwenrunde" aus Gummersbach angereist. "Und es sind alle mitgekommen – trotz des Wetters", fügte Teamkollegin Sabine Krams (45) freudig hinzu.

Das war bei den anderen Mannschaften jedoch nicht immer der Fall: Die "DLRG Rade and Friends" mussten aus Personalmangel absagen, das Hückeswagener Team "Joey Kelly" verzichtete trotz einer erfolgreichen Vorrunde aus demselben Grund auf die Teilnahme am Endlauf. Organisator Axel Konsen zeigte sich dennoch zufrieden: "Alle Mannschaften haben das Beste daraus gemacht und ihre Läufe bis zum Ende durchgezogen."

"Wir kommen wieder"

Überlegungen, das Rennen aufgrund der schlechten Wetteraussichten abzusagen, gab es nicht. "Auf gar keinen Fall, das ist nun mal eine Freiluftveranstaltung", stellte Konsen klar. Absagen gäbe es nur, wenn die Gesundheit der Teilnehmer gefährdet wäre, wie zum Beispiel bei starkem Sturm oder Dauergewitter. Am Ende waren sich alle einig: Nächstes Jahr sind sie wieder dabei. Und dann hoffentlich mit einem sonnig gestimmten Petrus.

(RP)
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