Hückeswagen Glitzer-Comeback der 70er

Hückeswagen · Die Coverband ABBA da Capo brachte am Samstag stimmgewaltig und authentisch das Gefühl der 70er Jahre nach Hückeswagen. Der Kartenverkauf war aber hinter den Erwartungen des Stadtkulturverbands zurückgeblieben.

Kein Lied, dass nicht von mindestens 90 Prozent der Gäste auswendig mitgesungen werden kann – das schafft wohl nur eine ABBA-Coverband. Mit bunten, leicht kitschigen Glitzerkostümen, Plateauschuhen und wilden Tanzeinlagen verzauberten die vier Musiker ein begeistertes Publikum. Die meisten Gäste kannten das Original noch aus ihrer Jugend, und sie wussten zu schätzen, was nach ABBA klingt und was nicht.

Hinter Agneta, Benny, Björn und Annafrid steckten die Leipziger Nicola, Lars, Janis und Rebecca. Alle haben Musik studiert. Und was halten die Coverstars von ihren großen Vorbildern? „Nein, mit ABBA identifizieren können wir uns nicht. Die meisten uns von sind weit nach der Zeit der ABBA-Euphorie geboren“, meinte Rebecca alias Annafrid. „Wir wollen ABBA auch gar nicht exakt nachmachen, sondern auf unsere eigene Art und Weise interpretieren. Unsere Gitarre klingt zum Beispiel viel fetter und poppiger als die des Originals“, ergänzt Janis alias Björn. Mit einem alten ABBA-Vorurteil konnten die Cover-Künstler endgültig aufräumen: „Auch wenn es nicht immer zu hören ist, aber die Männer singen auch mit“, scherzte Jannis.

Die Zuhörer lobten die Band überwiegend „als stimmgewaltig und doch nah an den vier Schweden“. Allerdings waren die beiden Auftritte von ABBA da Capo mit insgesamt rund 90 Minuten recht kurz. Lange nach dem offiziellen Konzertbeginn lief noch Musik vom Band. Mittendrin machten die Musiker fast eine Stunde Pause, und um zirka 23 Uhr war das Konzert nach drei Zugaben bereits zu Ende.

250 Karten waren im Vorverkauf über die Theke gegangen, weitere 50 wurden an der Abendkasse verkauft. Stefan Noppenberger, Vorsitzender des Stadtkulturverbands und Organisator der Revival-Party, zeigte sich zwar nicht enttäuscht. Er gab aber zu verstehen, dass er mehr Besucher erwartet hatte. „Wir hätten 800 Karten verkaufen können. Das wäre natürlich vollkommen unrealistisch gewesen. Aber 400 Karten hätten wir schon gerne unter die Leute gebracht“, meinte Noppenberger.

Dass das Konzert nur 90 Minuten dauerte, war für ihn keine Überraschung: „Vielleicht hatten die Zuschauer da die falschen Erwartungen. Das war kein Live-Konzert, sondern eine Show mit Tanz und Pyrotechnik. Wir hatten im Vorfeld mehrere Angebote, die sich alle zwischen 60 und 90 Minuten bewegten.“

Für den Stadtkulturverband war das Konzert ein organisatorischer Kraftakt. Viele Mitgliedsvereine zogen an einem Strang. So konnten für Aufbau, Abbau und Ausschank Mitglieder der Chöre Strassweg 1888, MGV „Liederkranz“ Grünestraße, Joyful Gospels sowie des Amateurtheatervereins „Der Wipperwagen“ und des Vereins Bergische Zeitgeschichte herangezogen werden.

(RP)
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