Hückeswagen Glanzvolle Ballett-Aufführung im Forum
Hückeswagen · Das Wermelskirchener Ballettstudio "Momo" präsentiert zweimal das Märchen des "Nussknackers". 200 Kinder und Jugendliche standen auf der Bühne. Das Publikum war begeistert von den Leistungen des jungen Ballettnachwuchses.
Mäusealarm am Samstag im Forum Hückeswagen. Noch drängten sich Scharen von Besuchern durchs Foyer zu ihren Sitzplätzen, draußen drehten Autos immer noch verzweifelt Kreise auf der Suche nach einem Parkplatz und vor dem Kassentisch hatte sich eine lange Schlange gebildet. Die Aufführung des Balletts "Der Nussknacker" stand kurz bevor. Die Besucher erwarteten ein opulentes Ballettfest. Sie wussten, dass das Ballettstudio "Momo" aus Wermelskirchen (wieder einmal) einen immensen Aufwand in die Vorbereitung seiner traditionellen Weihnachtsaufführung gesteckt hatte. Und da flitzten zwischen all dem Gewusel und Gedränge hier und da kleine Mäuslein umher. Aber niemand erschrak.
Im Gegenteil: Die Menschen sahen ihnen belustigt hinterher, wenn sie so schnell wieder verschwanden, wie sie aufgetaucht waren. Es waren kleine Vorboten der Aufführung. Nicole Helder, die künstlerische Leiterin der Inszenierung, hatte allen Schülerinnen ihrer Ballettschule die Möglichkeit gegeben, mit dabei zu sein.
Damit waren an beiden Aufführungen - Samstag und Sonntag - über 200 Personen tanzender Bestandteil des Geschehens. Das Märchen hat auch viel zu bieten. Es erzählt eine springlebendige Geschichte zwischen Tag und Traum. Dem lieben Mädchen Clara schenkt der mysteriöser Onkel Drosselmeyer zu Weihnachten eine Nussknacker-Figur. Die Puppe offenbart sich im Traum als ein verwunschener Prinz - wie könnte es auch anders sein. Clara tanzt mit ihm im Palast der Zuckerfee in ihre erste zarte Liebe hinein. Davor geht's aber noch heiß her: Der Mäusekönig mit seinen Mäusen zettelt eine Schlacht mit dem Nussknacker und seinen Soldaten an. Clara greift entschlossen ein - die Soldaten gewinnen und der Nussknacker entpuppt sich als fantastischer (Traum-)Prinz.
Diese Handlung spielt sich im ersten Akt ab. Im zweiten Akt wird im Rahmen eines Festes im Zuckerpalast nur noch getanzt. Eine Ballettnummer reiht sich an die nächste: spanischer Tanz, orientalischer Tanz (mit Bauchtänzerin), chinesischer Tanz, russischer Tanz, Blumenwalzer. Heraus kommt eine eindrucksvolle Demonstration der guten Arbeit der Ballettschule. Das Ganze spielt sich vor üppiger, trickreicher Kulisse ab. Die dafür notwendige Bühnentechnik sei der Grund gewesen, die Aufführung im wieder Forum Hückeswagen stattfinden zu lassen, erzählte Manfred Kaderk, verantwortlich fürs Bühnenbild. Beim Schneeflockenwalzer flirren Schneeflocken im Licht und während der Verwandlung des Nussknackers zum Prinzen plustert sich symbolhaft der Weihnachtsbaum nach oben zu voller Bühnengröße auf. Danach wechselt die Kulisse mitten im Geschehen vom Kampfplatz zum Zuckerpalast, ohne den Ablauf zu unterbrechen.
Natürlich war diese Aufführung auch eine Aufführung für die Eltern und Großeltern der Ballettschülerinnen. Sie konnten ihre Lieblinge auf der Bühne tanzend in liebevoll ausgestatteten Kostümen bewundern: nicht nur Mäuslein, sondern auch putzige Engelchen, quirlige Asiaten, dominante Kosaken und geheimnisvolle Orientalen. Große Klasse auch die Tanzleistungen der mehr als 15 Solisten - sie überzeugten alle durchweg durch ihre beinahe federleichte, genaue Ausführung.
