Hückeswagen Geste der Beschwichtigung

Hückeswagen · Dass die Stadt ein zahnloser Tiger ist, wenn es darum geht, Einfluss auf die Standort-Wahl für Mobilfunk-Anlagen zu nehmen, wurde im Planungsausschuss sehr schnell deutlich. Und es war gut, dass die vielen Zuhörer im Saal darüber auch nicht im Unklaren gelassen wurden.

Auch wenn die Verwaltung von der Politik den Auftrag bekam, die Betreiber anzuschreiben mit der Bitte, bei der Standort-Wahl Einfluss nehmen zu können, wird sich an der gängigen Praxis nichts ändern: Die Netzbetreiber suchen sich die Standorte für ihre Neuanlagen nach ausschließlich technischen und damit wirtschaftlichen Gesichtspunkten aus, verhandeln mit dem jeweiligen Grundstückseigentümer, zahlen ihm ein nettes Sümmchen, um die Anlage aufbauen zu dürfen, besagtes Sümmchen wird auch gerne genommen – und fertig ist die Laube. Schön, wenn die Stadt dann keine Einwände gegen den Standort hat. Und wenn doch? Dann ist das weniger schön. Aber völlig egal. Weitere Anlagen können nur verhindert werden, wenn sich viele Menschen entscheiden, das Handy aus ihrem Alltag zu verbannen. Eine Vorstellung, die so utopisch ist wie die, dass die Stadt wirklich steuernd eingreifen kann. Der Beschluss im Planungsausschuss war eine Geste der Beschwichtigung. Mehr nicht.

(RP)
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