Hückeswagen Geschenke im Karton für Kinder in Not

Hückeswagen · Im sechsten Jahr organisieren Silke Wolff (48) und ihr Sohn Robin (14) für Hückeswagen wieder die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton". Ihr Heim in Wiehagen ist eine Sammelstelle. Die Pakete gehen an Kinder, denen es nicht so gut geht.

 Robin Wolff (14) sammelt wieder Päckchen für die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton". 2016 konnte er 223 weiterleiten.

Robin Wolff (14) sammelt wieder Päckchen für die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton". 2016 konnte er 223 weiterleiten.

Foto: Wolff (Archiv)

Die Freude ist den wißrussischen Kindern, die mit Winterjacken, Handschuhen und Mützen über einen verschneiten Weg gehen, deutlich ins Gesicht geschrieben. Während sie in Geschenkpapier verpackte Schuhkarton tragen, lachen sie übers ganze Gesicht. Offenbar können sie es nicht erwarten, die Päckchen auszupacken. Dieses Foto entstammt dem aktuellen Ideenheft des Vereins "Geschenke der Hoffnung" und zeigt eindrucksvoll, wie sehr die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" bei den Adressaten in aller Welt ankommt.

Seit 2012 haben auch viele Hückeswagener dafür gesorgt, dass vor allem Kinder in Osteuropa eine besondere Weihnachtsbotschaft erhielten: "Du bist nicht vergessen. Es gibt Menschen, die denken an Dich und möchten, dass es Dir gut geht", wirbt die Organisation "Geschenke der Hoffnung", die die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" auf den Weg gebracht hat. 81 gefüllte Kartons waren bei der Premiere zusammengekommen, darunter 20 von der Firma Pflitsch. Im vorigen Jahr wurden bereits 223 Pakete - darunter erneut 20 von der Firma Pflitsch, sieben vom ökumenischen Kindergarten Wiehagen, 21 aus Wipperfeld, 64 aus Radevormwald und 30 aus Lüttringhausen von Silke Wolff und ihrem Sohn Robin entgegengenommen. 125 Päckchen waren für Mädchen, 98 für Jungen vorbereitet worden. Weitere 70 Päckchen hatte die Grundschule Wiehagen für die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" beigesteuert, an der sie bereits seit 2005 teilnimmt. Diese Päckchen brachte die Lehrerin Gundula Karnstein jedoch zur Sammelstelle in Dabringhausen.

Robin und Silke Wolff sind ab dem Wochenende erneut im karitativen Einsatz: Bis zum 15. November nehmen Mutter und Sohn die Päckchen für Kinder an, denen es nicht so gut geht (s. Infokasten). Wie viel für deren Inhalt ausgegeben wird, ist jedem Spender selbst überlassen. Schön wäre es, wenn die Kartons samt Deckel innen und außen mit Geschenkpapier beklebt werden. Darum sollte ein starkes Gummi gelegt werden, damit nichts auseinanderfällt.

"Ich mache das immer noch, weil es schön ist, anderen Leuten, denen es nicht so gut geht, zu helfen und eine Freude zu bereiten", versichert Robin Wolff. Der 14-Jährige, der die neunte Klasse des Wipperfürther St.-Angela-Gymnasiums besucht, zweigt gerne etwas ab von seinem Taschengeld. Seiner Initiative ist es im Übrigen zu verdanken, dass die Wiehagener Kleinfamilie in diesem Jahr zum sechsten Mal die Pakete annimmt. 2011 hatte sie ihr Paket zu spät gepackt und war es nicht mehr losgeworden. Robin, damals acht Jahre alt, wollte jedoch wissen, wo es Annahmestellen gibt und ob jeder eine solche führen kann. Das war im Jahr darauf die Initialzündung, selbst eine solche Anlaufstelle anzubieten.

Seit 2015 sind die Wolffs in der "Hierarchie" sogar aufgestiegen und betreuen statt einer Annahme- eine Sammelstelle in Hückeswagen. Damit hätten (nicht nur) die Hückeswagener eine ortsnahe, nicht-schulgebundene Anlaufstelle für die Aktion, sagt die Chemikerin. Die Päckchen müssten auch nicht einen weiteren "Umpack-Vorgang" durchlaufen, sondern könnten direkt verpackt und versandt werden. Bis 2014 hatten Mutter und Sohn die gesammelten Pakete nach Bergisch Born zur Evangelischen Gemeinde gebracht, jetzt werden sie direkt per Lkw bei ihnen in Wiehagen abgeholt.

Mit den Schulen und den Kindergärten will Silke Wolff auch in diesem Jahr wieder ins Gespräch kommen und um Unterstützung bitten. Besonders freut sie sich über die Unterstützung des Einzelhandels. "Viele Einzelhändler haben sich schon bereiterklärt, uns wieder Schaufensterplatz für die Poster zur Verfügung zu stellen", sagt die 48-Jährige. Zudem bietet die Werbegemeinschaft Mutter und Sohn die Möglichkeit, sich beim Martinsmarkt am verkaufsoffenen Sonntag, 5. November, auf der Bahnhofstraße an einem Stand zu präsentieren. Dort gibt es Informationen zu der Aktion, sogenannte Boxes-to-go und die Ideenhefte, auch können Päckchen abgegeben werden.

Für Robin Wolff ist die Hilfe wichtig: "Ich unterstütze diese Aktion, da ich es wichtig finde, Kindern in Entwicklungsländern zu helfen." Sie hätten meistens keine große Chance auf ein freies und schönes Leben. "Mit diesen Päckchen helfen wir diesen Kindern mehr, als ihnen nur ein schönes Weihnachten zu bereiten", unterstreicht der 14-Jährige. Denn in den Päckchen steckten für die Kinder nicht nur Spielsachen, Süßigkeiten und Kleidung, sondern auch viele Gedanken. "Zum Beispiel, dass jemand an sie denkt, und sie geben außerdem Hoffnung und Mut." Der Jugendliche übernimmt immer mehr Verantwortung. So verteilt er in der Stadt die Plakate für die Aktion, wofür er einen Freund eingespannt hat.

(büba)
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