Hückeswagen Gemeinden wollen bis 2020 fusionieren

Hückeswagen · Die evangelischen Kirchengemeinden Hückeswagen und Bergisch Born wollen ihre Zusammenarbeit verstärken. Erste Schritte haben die Presbyterien beschlossen: Kanzeltausch, Treffen und eine gemeinsame Wanderung am 29. Juni 2014.

Das Ziel ist klar formuliert: "Wir möchten schon, dass die beiden Gemeinden aus Hückeswagen und Bergisch Born im Jahre 2020 fusionieren", sagt Pfarrer Martin Haupt-Schott von der evangelischen Kirchengemeinde Hückeswagen. Die Presbyterien beider Gemeinden haben den Weg bereits geebnet und in einer gemeinsamen Sitzung vereinbart, "dass die Gemeinden auf einen gemeinsamen Weg gehen, der beide Seiten einander näher bringt — mit dem Ziel, die pfarramtliche Zusammenarbeit mit Blick auf 2020 durchzuführen", heißt es vom Presbyterium.

Erste Schritte wurden ebenfalls bereits vereinbart: Hierzu zählt ein regelmäßiger Kanzeltausch, bei dem Martin Haupt-Schott in Bergisch Born Gottesdienst feiert und sein Kollege Reinhard Feyka aus Bergisch Born in Hückeswagen zu den Gläubigen spricht und mit ihnen betet.

Am Dienstag, 11. Februar, gibt es ein weiteres gemeinsames Treffen der beiden Presbyterien, und für Sonntag, 29. Juni, ist eine gemeinsame Gemeindewanderung geplant. "Da soll was zusammenwachsen, das ist erklärter Wille von beiden Seiten", sagt Haupt-Schott.

Ursprünglich ging die evangelische Kirchengemeinde Bergisch Born aus der evangelischen Kirchengemeinde Hückeswagen hervor. Die Diakoniestation beider Gemeinden wurde bereits zusammengelegt, auch den Jugendreferenten haben sich beide Gemeinden in der Vergangenheit geteilt. "Wir glauben einfach, dass wir gut zueinanderpassen", sagt Haupt-Schott. In Hückeswagen zählt die evangelische Kirchengemeinde 6500 Glieder, in Bergisch Born sind es gut 1000. "Wir sprechen von einer sehr langfristigen Entwicklung, die auch das Personal und die Gemeindezentren betrifft", sagt Haupt-Schott. Es gebe bereits heute sehr viele Berührungspunkte zwischen den beiden Gemeinden. So wird Pfarrer Reinhard Feyka aus Bergisch Born auch am kommenden Sonntag, 12. Januar, zu Gast in Hückeswagen sein, wenn das sanierte Gemeindezentrum Lindenberg wieder in Betrieb genommen wird.

Haupt-Schott stellt sich vor, dass beide Gemeinden künftig gemeinsame Sitzungen abhalten und Feste zusammen feiern. "Es geht uns darum, gemeinsam etwas zu machen, damit weitere Berührungspunkte entstehen", sagt der Hückeswagener Pfarrer. Auch über die verschiedenen Chöre der beiden Gemeinden gebe es schon heute Verbindungen, die künftig ausgebaut werden sollen.

Haupt-Schott spricht ganz bewusst von Zukunftsperspektiven für alle Beteiligten. "Wir gestalten die Zukunft schon heute in der Gegenwart", sagt er. Beide Presbyterien nähmen ihre Verantwortung als leitende Organe der beiden Gemeinden sehr ernst.

Transparenz in diesem Prozess sei sehr wichtig, findet der Hückeswagener Pfarrer. Er verhehlt nicht, dass es bei den Zukunftsplänen auch um die Existenzsicherung von Kirchengemeinden geht. "Wir wollen schauen, wie wir partnerschaftlich gemeinsam die Zukunft gestalten können", sagt Haupt-Schott. Einen Zeitraum von sechs Jahren bis 2020 halte er für realistisch, das Ziel einer möglichen Fusion auch tatsächlich zu erreichen.

Die Resonanz auf Hückeswagener Seite sei jedenfalls sehr positiv: "Das passt doch", meinten einige Gemeindeglieder nach der Ankündigung, enger mit Bergisch Born zusammenzuarbeiten. Auch die räumliche Entfernung schrecke nicht ab. "Wir sind nah beieinander", sagt Haupt-Schott.

Etwas zurückhaltender äußert sich der Pfarrer aus Bergisch Born: "Wir sind innerhalb des Presbyteriums noch im Reifungsprozess und wollen zunächst die Gemeinde detailliert informieren", sagt Reinhard Feyka. Ende des Monats gebe es in Bergisch Born eine Gemeindeversammlung. Da werde die Zusammenarbeit mit Hückeswagen sicher auch ein Thema sein.

(RP)
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