Aachener Duo begeisterte im Heimatmuseum Gelungener Start in die Schlosskonzert-Saison

Hückeswagen · Im ersten Schlosskonzert der 53.Saison gab es Musik nur von Komponistinnen zu hören.

 Susanne Schrage mit der großen Bassflöte.

Susanne Schrage mit der großen Bassflöte.

Foto: welp/Welp

(gw) Im 18. und 19. Jahrhundert hatten es Frauen sehr schwer, als Komponistinnen anerkannt und ihre Musik gespielt zu werden. Die wohl bekanntesten waren Fanny Hensel und Clara Schumann. Obwohl beide mit den schon damals berühmten Felix Mendelsohn Bartholdy und Robert Schumann verwandt waren, hielten die beiden Herren nicht viel von deren musikalischen Fähigkeiten.

Dafür steht auch der Ausspruch von Fanny Hensel: “Komponiert habe ich in diesem Winter rein gar nichts. Wie einem zu Muth ist, der ein Lied machen will, weiß ich gar nicht mehr […] Was ist übrigens daran gelegen? Kräht ja doch kein Hahn danach und tanzt niemand nach meiner Pfeife“. Klara Schumanns Mann Robert sagte zu ihren Kompositionen: „Klara hat eine Reihe von kleineren Stücken geschrieben, in der Erfindung so zart und musikreich, wie’s ihr früher noch nicht gelungen. Aber Kinder haben und einen immer phantasierenden Mann, und componiren geht nicht zusammen. Es fehlt ihr die anhaltende Übung, und dies rührt mich oft, da so mancher innige Gedanke verloren geht, den sie nicht auszuführen vermag“.

Musik von Komponistinnen hörbar zu machen – das war dann auch das Motto des Duos Susanne Schrage (Flöten) und Ina Otte (Klavier) aus Aachen. Die beiden Künstlerinnen fühlten sich im Museumssaal des Heimatmuseums sichtlich wohl. Für das überaus gelungene Konzert hatten sie Kompositionen von Francine Aubin, Franziska Lebrun, Lili Boulanger, Cecil Chaminade, Claude Arrieu, Germaine Tailleferre, Heike Beckmann und Francisca Gonzaga ausgesucht. Besonders gefielen dem Publikum die virtuosen Soli: von Ina Otte das „Lied für Pianoforte“ von Fanny Hensel, und Susanne Schrage mit der zwei Meter großen Kontrabassflöte und dem zeitgenössischen Stück „Curry“ von Heike Beckmann. Auch die Moderation der beiden Künstlerinnen, die zu jedem Stück kurze Texte, Anekdoten und Informationen zu Leben und Werk der Komponistinnen hatten, kam bei den Zuhörern gut an.

 Susanne Schrage ( Flöten ) und Ina Otte (Klavier) aus Aachen

Susanne Schrage ( Flöten ) und Ina Otte (Klavier) aus Aachen

Foto: welp

Bei der Begrüßung hatte Gerhard Welp die Besucher darauf aufmerksam gemacht, dass nach der neuen Datenschutzverordnung jeder Interessent für die Konzerteinladung per E-Mail seine schriftliche Zustimmung geben muss. Die entsprechenden Formulare lagen aus und werden den übrigen Email-Interessenten demnächst zugeschickt.

(gw)
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