Feierabendmarkt in Hückeswagen Gelungener Auftakt bei Sommerwetter

Hückeswagen · Die zweite Feierabendmarkt-Saison startete in Hückeswagen mit guter Stimmung, bestem Wetter und 25 Ausstellern vor allem auf der Islandstraße.

 Gute Stimmung und volle Straßen: Der erste Feierabendmarkt in Hückeswagen war ein großer Erfolg.

Gute Stimmung und volle Straßen: Der erste Feierabendmarkt in Hückeswagen war ein großer Erfolg.

Foto: Jürgen Moll

Andrea Poranzke ist zufrieden – und wirkt auch ein bisschen gelöst. Im Gegensatz zum eigentlichen Auftakt in die zweite Feierabendmarkt-Saison am eher verregneten 19. Mai in der Nachbarstadt Wermelskirchen, hätte das Wetter in der Schloss-Stadt am Donnerstagabend kaum schöner sein können. Die Sonne scheint von einem fast wolkenlosen, blauen Himmel, es ist angenehm warm um die 20 Grad – einem gelungenen ersten Hückeswagener Feierabendmarkt 2022 steht nichts im Wege.

„Ich bin wirklich sehr zufrieden, das Konzept stimmt, die Mischung stimmt, und schon in der ersten Stunde sind bereits sehr viele Menschen gekommen und haben offensichtlich eine gute Zeit“, sagt Andrea Poranzke. Besonders freue sie, dass der Einzelhandel, auch der im oberen Island, mit vielen und kreativen Ideen sowie bis 20 Uhr verlängerten Öffnungszeiten mit im Boot sei. Nur einen kleinen Wermutstropfen gebe es. „Das Einzige, was schade ist, ist, dass ich nach wie vor noch keinen Obst- oder Gemüsehändler zur Teilnahme gefunden habe“, sagt sie.

Auch wenn der Feierabendmarkt dem Namen nach ein Markt ist, ist er doch in erster Linie ein Treffpunkt für die Menschen in der Schloss-Stadt und aus den Nachbarstädten. „Die Vielfalt ist doch toll – da ist die katholische Kirche und dort das Altenheim Johannesstift, da das THW, und dort kann man Forstpakete für den Jubiläumswald kaufen“, sagt Andrea Poranzke. Sie würde sich noch weitere Vereine mit Ständen wünschen. „Wir haben jede Menge Platz, können locker noch zehn weitere Stände aufstellen. Wir sind diesmal bewusst weiter von der Bahnhofstraße und ins Island gegangen, um den Anschluss in die obere Fußgängerzone zu bekommen, aber am Platz wird es keinesfalls scheitern“, sagt sie und rührt damit die Werbetrommel für den Markt.

Der Bürgerbusverein nutzt den Feierabendmarkt zur Werbung. Dringend gesucht werden neue Fahrer, weil in nächster Zeit einige die Altersgrenze von 80 Jahren erreichen und nicht mehr fahren dürfen. Am Donnerstag fand sich sogleich ein neuer Fahrer. Auch die Info, dass künftig das 9-Euro-Ticket der Bahn auch im Hückeswagener Bürgerbus gültig ist, ist für viele neu, es wurde aber auch bereits im Bus genutzt. Im unteren Island, direkt neben dem Stand der Hospizgruppe „Die Weggefährten“, sitzt der katholische Diakon Burkhard Wittwer auf einem Stuhl und genießt die Abendsonne. „Wir waren mit unserem Gesprächsangebot ‚Kirche vor Ort‘ schon öfter auf dem normalen Wochenmarkt vertreten. Hier beim Feierabendmarkt erhoffen wir uns allerdings ein gemischteres Publikum, das vielleicht auch ein wenig mehr Zeit hat als am Vormittag“, sagt Wittwer. Er betont, dass es am Stand der Kirchengemeinde absolut nicht ums „Bekehren oder Missionieren“ gehe, sondern „darum, zu zeigen, dass wir präsent sind, dass es uns gibt und dass wir zum Gespräch bereit sind“. Die Kirchengemeinde wolle auch bei den künftigen Terminen vertreten sein. Ein Hintergedanke des Feierabendmarkt-Netzwerks mit den Kommunen Hückeswagen, Wipperfürth, Burscheid und Wermelskirchen ist die Idee, auch als Ortsfremder zu den Märkten in den Nachbarstädten zu gehen. Die ATV-Mitglieder und aktiven Stadtradler Holger Stoffel, Ekki Paffrath und Nathalie Schloden machen genau das – mit dem Fahrrad. Und das schon im zweiten Jahr in Folge. Die Hückeswagener seien wegen des schlechten Wetters vor zwei Wochen zwar nicht in Wermelskirchen gewesen, der Markt dort gefalle ihnen aber sehr gut. „Die Live-Musik ist toll“, sagt Nathalie Schloden. „Aber auch Burscheid ist schön, da war mal ein älterer Italiener, der wie Adriano Celentano gesungen hat“, sagt Stoffel. Und Paffrath, der sich beim THW-Stand ein neues Bier holt, bringt es auf den Punkt: „Feierabend ist toll!“

Die Atmosphäre auf sich wirken lässt der Hückeswagener Bernd Unke. „Ich war auch im Vorjahr immer wieder hier, und ich bin sehr froh, dass das Wetter mitspielt“, sagt er. Der Feierabendmarkt belebe die Stadt und ziehe auch Besucher aus anderen Städten an, was wiederum der Stadt guttue. Auch Heike Bayer sieht das so. „Ich finde das super, wenn Städte miteinander etwas machen, diese Netzwerkarbeit der Städte untereinander ist sehr gut“, sagt die Hückeswagenerin. Sie sei sehr zufrieden mit dem ersten Feierabendmarkt dieses Jahres. „Das Wetter ist phantastisch, die Stimmung ist gut, und ich bin mir sicher, dass sie noch besser werden wird. Wenn so etwas wie dieser Markt stetig wächst, dann merkt man doch, dass es bei den Leuten ankommt und das Konzept auch stimmig ist“, sagt Heike Bayer.

Und wenn man gar nicht groß Halt macht und das Gespräch sucht, sondern sich einfach von Stand zu Stand treiben lässt, die Gerüche, die Geräusche, die Unterhaltungen und das Gelächter aufnimmt, spürt man, dass der Bergische Feierabendmarkt tatsächlich etwas ist, das der Schloss-Stadt bislang gefehlt hat. Gut, dass er wieder da ist. Gut, dass es weiter geht. Gut für Hückeswagen, gut für die Menschen hier. Man sieht sich, vielleicht hier, vielleicht aber auch in einer der anderen drei Kommunen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort