Bergischer Feierabendmarkt in Hückeswagen Gelungene Premiere für Feierabendmarkt

Hückeswagen · Erfolg auf ganzer Linie: Das gemischte Angebot an Waren, Speisen, Getränken und Unterhaltung am Abend kam bei den vielen Marktbesuchern in Hückeswagen bestens an. Nächsten Donnerstag geht es in Wermelskirchen weiter.

 Neue Freiheit: Die Besucher in Hückeswagen nutzten den ersten Bergischen Feierabendmarkt, um gemütlich zu bummeln. Das Angebot wird sich in den kommenden Wochen immer mal wieder verändern.

Neue Freiheit: Die Besucher in Hückeswagen nutzten den ersten Bergischen Feierabendmarkt, um gemütlich zu bummeln. Das Angebot wird sich in den kommenden Wochen immer mal wieder verändern.

Foto: Jürgen Moll

Es war wie ein Befreiungsschlag nach der langen Zeit der Entbehrungen: Der Bergische Feierabendmarkt, der Donnerstagabend seine Premiere in Hückeswagen feierte, hatte ein Hauch von Altstadtfest-Atmosphäre. Entsprechend viele Besucher waren gekommen, um das Angebot des abendlichen Einkaufens und Verweilens unter freiem Himmel zu nutzen.

„Es ist ein unglaubliches Gefühl von Freiheit, und man trifft Menschen, die man eineinhalb Jahre nicht gesehen hat“, sagte Heike Bayer, die sich mit ihrer Familie an einem Tisch vor dem Hotel Kniep niedergelassen hatte und das bunte Treiben beobachtete. Ihre Tochter Natalie Hütten fügte hinzu: „Als Berufstätige kann ich jetzt endlich auch auf den Markt einkaufen gehen.“

Genau das ist der Grundgedanke des Feierabendmarkts, zu dem sich die vier Kommunen Wermelskirchen, Burscheid, Wipperfürth und Hückeswagen zusammengeschlossen haben. Im wöchentlichen Wechsel werden sie den Abendmarkt präsentieren. Bürgermeister Dietmar Persian konnte daher auch Vertreter der Städte zur Premiere auf der Bahnhof- und Islandstraße begrüßen. Sein Fazit fiel sehr positiv aus: „Wir sind alle glücklich, denn es ist richtig schön.“

Dass auch das Wetter mitspielte, trug zusätzlich zur Atmosphäre bei. Entsprechend vielfältig war das Angebot der Marktbeschicker. Fertige Speisen wie Spießbratenbrötchen, Berliner Currywurst oder Räucherfisch durften vor Ort verzehrt werden. Der „Kaffee-Teufel“ lieferte das Heißgetränk zu den bunten Cupcakes der „Naschbar“, frisch gezapftes Bier, Wein und Bowle weckten Erinnerungen an die „Bierbörse“. 15 Stände reihten sich mit Abständen aneinander und führten die Marktbesucher auch bis hoch in die Islandstraße, was wiederum die Einzelhändler freute.

„Rita’s Weinlädchen“ bot bis 21 Uhr einen Ausschank vor dem Laden an und plant auch in Zukunft eine Beteiligung am Feierabendmarkt. „Man muss abwarten, wie es angenommen wird“, sagte Inhaberin Rita Schuldner-Lapp. Lange Schlangen bildeten sich vor dem Räucherfisch-Stand von Nicole Kurowski aus Dhünn, deren Fischvorräte zusehends schwanden. „Wir konnten die Nachfrage vorher nicht einschätzen“, sagte sie sichtlich zufrieden.

Zum ersten Mal in Hückeswagen war Clemens Meyer aus Köln mit seinem großen Woll- und Sockenangebot, der seine Kunden auch nach 17 Uhr ab und an mit einem freundlichen „Guten Morgen“ begrüßte. In den Abendstunden auf dem Markt zu stehen, war für den Marktbeschicker noch ungewohnt. „Wir arbeiten normalerweise nur morgens“, berichtete er lachend.

Ein langer Tag war es am Donnerstag für Metzger Nihad Osmic aus Recklinghausen, der seinen Stand mit Schlesischen Wurstwaren schon um 7 Uhr zum Wochenmarkt auf der Bahnhofstraße aufgebaut hatte und bis zum Ende des Feierabendmarkts vor Ort blieb. „Die Leute waren bisher sehr zufrieden – das ist ein super Zeichen“, zog er eine positive Bilanz.

Das Frischeangebot kam etwas zu kurz, was an einigen kurzfristigen Absagen gelegen hatte. „Der Obst- und Gemüsestand hatte einen Wasserschaden und konnte nicht bleiben“, berichtete Andrea Poranzke, Geschäftsführerin des Stadtmarketings, das den Feierabendmarkt organisiert. Das Angebot wird sich also in den nächsten Wochen noch stetig verändern. „Wir sind immer auf der Suche nach neuen Anbietern, wie beispielsweise einen Käsehändler.“

Einige Vereine und Institutionen nutzten die Gelegenheit für Eigenwerbung, wie die DLRG, das Jugendzentrum und die Initiatoren des Jubiläumswalds. Vom Verein Ohana Familienbildung gab es Tüten mit Geschenken für Kinder Dank der niedrigen Inzidenzzahlen waren auch die Corona-Schutzmaßnahmen für Freiluftveranstaltungen gelockert: Maskenpflicht und Abstandsregeln mussten eingehalten werden, wer aber einen Sitzplatz gefunden hatte, durfte die Maske ablegen. Dank Impfung und Testmöglichkeiten fühlten sich Susanne Franken und Petra Steffen-Küthe inmitten des ungewohnten Trubels wohl. „Ich war gestern in Köln, da war es bedeutend enger“, sagte Petra Steffen-Küthe

Die musikalische Untermalung durch DJ Markus und dem Panflötenspieler Qury Anka unterstrich den Festcharakter der Premiere. „Beim ersten Feierabendabendmarkt in Wermelskirchen am Donnerstag wird das Dynamische Duo auftreten“, kündigten Jasmin Riemann und André Frowein vom Marketingverein „Wir in Wermelskirchen“ an.

Besuch aus der Schloss-Stadt ist ihnen gewiss. „Wir werden mit dem Fahrrad auch zu den Feierabendmärkten der umliegenden Städte fahren“, versicherten Heike und Erich Bayer. Marktbesucherin Edith Köll war überzeugt, dass das Angebot auch in Zukunft Bestand haben wird: „So etwas wird in Hückeswagen immer gerne angenommen, besonders jetzt, wo das Altstadtfest wegfällt.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort