Den Piks gibt’s jetzt auch in der Hückeswagener Teststation Das Impfen wird mehr und mehr mobil

Hückeswagen/Oberberg · Der Kreis hat gute Erfahrung mit dem Impfmobil gemacht, durch das sich offenbar viele Menschen erreichen lassen. Das Impfmobil macht nun zusätzlich drei Mal Station an der Hückeswagener Teststation im Brunsbachtal.

 Im Testzentrum Brunsbachtal bietet der Kreis an insgesamt drei Terminen Impfungen gegen das Coronavirus an.

Im Testzentrum Brunsbachtal bietet der Kreis an insgesamt drei Terminen Impfungen gegen das Coronavirus an.

Foto: Stephan Büllesbach

Die Inzidenz und die Zahl der Corona-Infizierten steigen wieder, die der Impfungen sinkt. Da macht der Oberbergische Kreis keine Ausnahme. Und weil das so ist, die Verantwortlichen von Bund, Ländern und Kreisen dringend zur Impfung gegen das Coronavirus raten, kommen die Impfdosen jetzt verstärkt zu den Menschen. Seit Juli bereits tourt das Impfmobil durch Oberberg und hatte am 26. Juli erstmals Station in Hückeswagen gemacht. Turnusgemäß hätte es erst nach vier Wochen, am 23. August, wieder den Bahnhofsplatz angefahren. Doch kurzfristig wurde das Impfmobil noch häufiger in Bewegung gesetzt. Am Donnerstag etwa wurde vier Stunden lang an der Teststation im Brunsbachtal ein Impfangebot gemacht, zwei weitere Termine am 19. und 26. August folgen. Dann können sich dort zwischen 10 und 14 Uhr Interessierte ohne Termin impfen lassen.

Das Angebot kommt offenbar an: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das niedrigschwellige Angebot durch das Impfmobil eine gute Ergänzung zum Impfzentrum darstellt“, sagt Iris Trespe, Pressereferentin des Kreises, auf Anfrage. Nach derzeitiger Planung wird es bis in den September hinein kontinuierlich unterwegs sein. Sogar der Einsatz eines zweiten Impfmobils ist geplant, das richtet sich aber an die Jüngeren: „Es wird nach den Sommerferien an Schulen mit Oberstufe und Berufskollegs eingesetzt“, sagt Iris Trespe. 

Landrat Jochen Hagt appelliert derweil an die Oberberger, gemeinsam gegen die steigenden Corona-Infektionen vorzugehen. „Wir müssen uns selber schützen, dann schützen wir auch andere“, macht er deutlich. Viele Menschen im Kreis hätten „die Ärmel hochgekrempelt“ und sich impfen lassen, um der weiteren Ausbreitung des Corona-Virus vorzubeugen. „Auch wer achtsam im Kontakt mit anderen ist und nach wie vor die grundlegenden AHA-Regeln beachtet, trägt dazu bei, dem dynamischen Verlauf des Infektionsgeschehens entgegenzuwirken.“

Derweil stellt das Kreisgesundheitsamt bei der Auswertung der aktuellen Fallzahlen fest, dass es wieder vermehrt zu Ansteckungen im häuslichen Bereich kommt. „Fakt ist, dass die Menschen mittlerweile wieder mehr physische Kontakte haben und mobiler sind als noch zu Zeiten des Lockdowns“, betont die Leiterin des Gesundheitsamts, Kaija Elvermann. In Kombination mit der zwischenzeitlich stark verbreiteten und sehr ansteckenden Delta-Variante steige das Infektionsrisiko daher grundsätzlich an. „Hier reicht schon ein kurzer Kontakt auf einem Flur oder im Restaurant ohne Maske aus, um sich zu infizieren“, warnt sie.

Zudem beobachtet das Kreisgesundheitsamt, dass sich mehr Menschen bei Feiern oder auf Festivals infizierten – was sich auch in der überdurchschnittlichen Betroffenheit der jüngeren Bevölkerungsgruppe widerspiegelt. Kaija Elvermann: „Die wochenlang relativ geringen Fallzahlen scheinen sich dahingehend auszuwirken, dass die Bevölkerung in Teilen sorgloser geworden ist und die bewährten AHA-Regeln inzwischen leider weniger beachtet werden.“

Das Hautproblem scheinen aktuell junge Menschen zu sein, die sich im Auslandsurlaub anstecken. Insbesondere Gruppenreisen Jugendlicher zu den Party- und Feiermeilen am Mittelmeer stünden im Fokus. „Wir können das derzeitige Infektionsgeschehen nur eindämmen, wenn wir weiterhin verantwortungsvoll handeln und besondere Vorsicht im Kontakt mit Menschen beachten. Das gilt für den öffentlichen Raum wie in privaten Wohnräumen“, betont die Leiterin des Gesundheitsamts.

Sie und der Landrat raten daher dringend, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Schon alleine deshalb, weil auch Kinder und Jugendliche, die vorerst noch nicht geimpft sind, schwere Erkrankungsverläufe haben können und am „Long-Covid-Syndrom erkranken können. „Sich gegen Covid-19 impfen zu lassen, ist aktuell der beste Weg, um wieder in die gewünschte Normalität zurückkehren zu können“, versichert Hagt. Letztliche liege es an jedem Einzelnen: „Mit einer Impfung können wir selbst dafür sorgen, dass weniger Einschränkungen in unserem Alltag erforderlich werden.“

53 Menschen haben sich an diesem Donnerstag an der Teststation im Brunsbachtal impfen lassen – als das Impfmobil vor zweieinhalb Wochen auf dem Bahnhofsplatz stand, waren es 78. Ob das Testzentrum auch nach den drei geplanten Terminen im August vom Impfmobil angefahren wird, ist derzeit noch unklar. „Das hängt von der Inanspruchnahme der August-Termine und der Auslastung durch die PCR-Tests ab“, betont Iris Trespe.
www.obk.de/impftermin
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