Hückeswagen GBS setzt auf Modernisierung und Farbe

Hückeswagen · Eine zufriedenstellende Jahresbilanz für 2013 legte der GBS-Vorstandsvorsitzende Thomas Nebgen der Vertreterver-sammlung am Donnerstagabend vor. Und das, obwohl die Genossenschaft im Vorjahr große Investitionen getätigt hatte.

 Seit einigen Monaten wird das Hochhaus der GBS an der Goethestraße aufwendig saniert - dazu gehören auch neue, barrierefreie Badezimmer (o.). Im vorigen Jahr wurden unter anderem die Häuser Uhlandstraße 22 bis 28 energetisch saniert und erhielten einen neuen, frischen Anstrich.

Seit einigen Monaten wird das Hochhaus der GBS an der Goethestraße aufwendig saniert - dazu gehören auch neue, barrierefreie Badezimmer (o.). Im vorigen Jahr wurden unter anderem die Häuser Uhlandstraße 22 bis 28 energetisch saniert und erhielten einen neuen, frischen Anstrich.

Foto: nico Hertgen (BM-Archiv)/GBS

So erfolgreich wie im Jahr zuvor war die Genossenschaft für Bau- und Siedlungswesen (GBS) in 2013 nicht - wenn denn die Zahlen der Jahresbilanz zugrunde gelegt werden. Zwar lag die Bilanzsumme mit 52,71 Millionen Euro ein wenig über der von 2012 (s. Kasten), der Jahresüberschuss von 146 853,18 Euro war aber deutlich niedriger - um rund 231 000 Euro. Dass sich der Vorstandsvorsitzende Thomas Nebgen auf der Vertreterversammlung im Saal des Kolpinghauses dennoch "sehr zufrieden" zeigte, lag an einer außergewöhnlichen Investition: dem Abriss der Hochhäuser Wiehagener Straße 9 a und b, der mit 561 000 Euro, verteilt auf 2013 und 2014 zu Buche schlug.

"Der Rückbau bedeutete außerordentlich angefallene Kosten und eine erhebliche Abschreibungsaufwendung", erläuterte Nebgen. Er sei allerdings unausweichlich gewesen, denn die 19 Wohnungen seien in ihrem Zustand kaum noch vermietbar gewesen. So kam nur eine teure Sanierung oder der Abriss infrage.

Mehrere Gründe hatten die GBS dazu veranlasst, sich für den Abriss zu entscheiden, wie ihr Vorstandsvorsitzender berichtete: die sinkende Einwohnerzahl Hückeswagens, die rückläufige Nachfrage nach Mietwohnungen in Wiehagen, die "grenzwertige Bausubstanz" und der Umstand, dass nicht sicher war, dass die Sanierung auch tatsächlich wieder ausreichend Mieter in die Wohnungen gelockt hätte. "Durch den Rückbau sind wir der Nachfrage am Markt wieder ein Stück weit näher gekommen", formulierte es Nebgen.

Die größte Investition in ein Projekt war im vorigen Jahr der Neubau eines Mietshauses in Burscheid: Rund 1,65 Millionen Euro hatte die GBS für die zwölf Wohnungen mit 874 Quadratmetern Wohnfläche ausgegeben. Inzwischen sind sämtliche Wohnungen vermietet.

Viel investiert wurde, wie in den Vorjahren, in die energetische Sanierung. An der Uhlandstraße erhielten die Häuser 22 bis 28 eine neue Wärmedämmung und Balkone - die alten wurden abgetrennt und durch neue ersetzt, die auf Stelzen an der Hauswand installiert wurden. Die Kosten für die Sanierung der Häuser bezifferte Nebgen auf 702 000 Euro.

Ähnlich ging die GBS am Brunnenweg 6 und bei den Häusern Fürstenbergstraße 37-39 vor. Dort investierte die Genossenschaft in 2013 zusammen 318 000 Euro. "Die Gebäude wurden dadurch deutlich aufgewertet", sagte Nebgen.

Zurzeit ist die GBS damit beschäftigt, die Häuser Fürstenbergstraße 41-43 für 192 000 Euro energetisch zu sanieren. Die auffälligste Baumaßnahme aber ist das Hochhaus Goethestraße 3, bei dem die Genossenschaft einen neuen Weg beschritt: Das Haus mit seinen 26 Wohnungen wurde für rund 1,2 Millionen Euro nicht nur energetisch saniert, es wurden auch die alten, "stromfressenden" Nachtspeicheröfen durch eine neue Heizungsanlage ersetzt und sämtliche Badezimmer und der Hauseingang barrierefrei hergerichtet.

"Wir haben uns gedacht, wir machen einen Rundumschlag", erklärte Nebgen. "Denn wir brauchen in der Innenstadt bezahlbaren Wohnraum." Zwar würden auch an anderen Stellen im Zentrum barrierefreie Wohnungen gebaut oder seien in Planung. "Die Kaufpreise dafür werden von durchschnittlichen Hückeswagenern aber nicht zu stemmen sein", zeigte er sich sicher.

Klaus Seeger, Schriftführer des Aufsichtsrats, bescheinigte dem Team der GBS eine gute Arbeit: "Sein großes Engagement hat maßgeblich zur Aufwertung des Bestands beigetragen." So stimmten die Vertreter dann auch der Verwendung des Jahresüberschusses zu: 15 000 Euro gehen in die gesetzliche Rücklage, weitere 62 518,94 Euro werden der Ergebnisrücklage zugewiesen, so dass ein Bilanzgewinn von knapp 70 000 Euro verbleibt. Der wird nun als Dividende (2,75 Prozent) an die Mitglieder ausgezahlt.

(RP)
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