Hückeswagen Frisch vom Land auf den Tisch

Hückeswagen · Die Zahl der Landwirte ist seit Jahren rückläufig. Wolfgang Felbeck kann mit seiner Familie von seinem relativ kleinen Vollerwerbsbetrieb leben – auch dank Direktvermarktung. Bei ihm gibt's Kartoffeln und Eier frisch ab Hof.

Die Zahl der Landwirte ist seit Jahren rückläufig. Wolfgang Felbeck kann mit seiner Familie von seinem relativ kleinen Vollerwerbsbetrieb leben — auch dank Direktvermarktung. Bei ihm gibt's Kartoffeln und Eier frisch ab Hof.

Christian Felbeck wusste, auf was er sich einlässt, wenn er sich für die Landwirtschaft entscheidet: harte Arbeit, wenig Freizeit, ein überschaubares Einkommen, weil landwirtschaftliche Produkte unter Wert auf den Markt kommen — was nicht nur für die Milch gilt. Dennoch: Nach der Realschule und einer Ausbildung zum Schreiner entschied Christian Felbeck sich für eine zweite Lehre, diesmal in der Landwirtschaft. Heute ist der 26-Jährige staatlich anerkannter Landwirtschaftsmeister.

Seinen Arbeitsplatz hat er auf dem elterlichen Hof in Schückhausen, am Rand von Hückeswagen. "Ich möchte den Hof später vom Vater übernehmen", sagt der junge Mann. Damit führt er die Familientradition fort. Seinem Vater Wolfgang wurde der Hof in der idyllischen Außenortschaft bei Straßweg 1981 von den Eltern übergeben. Auch für Wolfgang Felbeck war es immer klar, dass er Land- und Forstwirt sein wollte.

Frühe Kartoffeln schon ab Juli

Die schwieriger gewordenen Bedingungen in der Landwirtschaft haben daran nichts geändert. Die Felbecks haben sich eben darauf eingestellt. Mit 20 Milchkühen gehört ihr Hof zu den eher kleinen Vollerwerbsbetrieben. Das Futtergetreide für das Milchvieh bauen sie selbst an. Und außerdem auf einem Hektar Land Kartoffeln: Frühkartoffeln, die es ab Anfang Juli zu kaufen gibt, aber auch die späten Sorten, die ab September auf den Markt kommen.

Wolfgang Felbeck und sein Sohn Christian verkaufen die Kartoffeln ab Hof an die Endverbraucher — meist in kleineren Mengen, denn: "Früher haben Familien Kartoffeln zentnerweise eingekellert, aber heute haben die Leute die Keller gar nicht mehr dafür, die müssen nämlich gleichmäßig kühl und dunkel sein", sagt Wolfgang Felbeck. Die beim Verbraucher immer beliebter werdenden Frühkartoffeln, die bei ihm auf dem Hof vorgekeimt und dann im März ins Feld gesetzt werden, sind für die längere Lagerung ohnehin nicht geeignet. Das sagen die Felbecks ihren Kunden auch. Wie es bei ihnen überhaupt manchen guten Tipp rund um die unterschiedlichen Knollen-Sorten von der "Cilena" bis zur "Marabelle" gibt.

Rund 400 Zentner Kartoffeln ernten Wolfgang und Christian Felbeck im Jahr von ihrem Acker, in Handarbeit werden sie zu je fünf oder 12,5 Kilo-Portionen abgepackt. Auch darin steckt viel Muskelkraft, aber sie lohnt sich. Der Direktverkauf ist längst zu einem wichtigen Ertragszweig auf dem Hof geworden. Und wer dort Kartoffeln frisch vom Acker kauft, nimmt meist auch gerne noch Eier mit. 300 freilaufende Hühner hält die Familie, sie legen rund 200 Eier am Tag.

Der Hofverkauf läuft von montags bis samstags zwischen 8.30 und 12 Uhr und von 14 bis 19 Uhr (Tel. 51 06).

(RP)
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