Hückeswagen "Friederike" hält Feuerwehr auf Trab

Hückeswagen · Umgestürzte Bäume, beschädigte Stromleitungen, eine verletzte Autofahrerin, frühzeitiges Unterrichtsende an den Schulen und eine Feuerwehr im Dauereinsatz - das Sturmtief, das gestern auch über Hückeswagen zog, hinterließ einen bleibenden Eindruck.

 Die Fahrerin dieses Wagens wurde leicht verletzt, als eine Böe ihr Auto bei Wegerhof in den Graben und gegen einen Baum drückte.

Die Fahrerin dieses Wagens wurde leicht verletzt, als eine Böe ihr Auto bei Wegerhof in den Graben und gegen einen Baum drückte.

Foto: Feuerwehr

Bei den Schülern hat der Name "Friederike" einen Wohlklang. Fiel doch an sämtlichen Schulen der Unterricht spätestens nach der zweiten Stunde aus - die Schulleitungen hatten die Kinder wieder nach Hause geschickt. Wer nicht zu Fuß ging, wurde von den Eltern oder den angeforderten Schulbussen abgeholt. Um 9.30 Uhr war auch noch genügend Zeit, denn das Sturmtief entfaltete erst eine Stunde später seine ganze Kraft. An der Grundschule Wiehagen wurden lediglich die Kinder der Offenen Ganztagsschule bis 16 Uhr betreut, an der Löwen-Grundschule alle Schüler, deren Eltern um diese frühe Uhrzeit nicht zu Hause waren.

In schlechter Erinnerung bleiben wird "Friederike" dagegen einer 30-jähriger Autofahrerin: Der Wagen der Hückeswagenerin wurde gegen 14.25 Uhr von einer kräftigen Sturmböe in Höhe Wegerhof in den Graben gedrückt, wobei die Frau sich leichte Verletzungen zuzog. Ein Rettungswagen brachte sie ins Krankenhaus.

Um 11.10 Uhr ging es für die Feuerwehr los, als der erste Alarm einging: In Reinshagensbever war ein Baum auf die Straße gestürzt und musste von den Einsatzkräften des Löschzugs Stadt zersägt und beseitigt werden. "Im 30-Minuten-Abstand wurden die Löschgruppen Straßweg und Holte hinzugezogen", sagte Stadtbrandinspektor Karsten Binder. Danach ging es Schlag auf Schlag - bis 16 Uhr mussten die etwa 35 Feuerwehrleute insgesamt 18 Mal ausrücken. Ab 14.30 Uhr wurde "es spürbar ruhiger", berichtete Binder.

In der Straße Am Tannenbaum konnte das Wurzelwerk einer Birke dem Sturm nicht standhalten und kippte auf die Peterstraße. Auch sie wurde mit Hilfe von Motorsägen zerteilt und von der Fahrbahn entfernt. Die meisten Einsätze gab es in der Mittagszeit. Zu diesem Zeitpunkt berichtete Wilfried Reinecke, Zugführer des Löschzugs Stadt: "Bei uns brennt's. Wir sind im ganzen Stadtgebiet im Einsatz." In Dörpersteeg und in Busenbach waren Bäume umgestürzt, auf dem Parkplatz an der Wupperaue war ein großer Ast herabgefallen, ohne jedoch ein geparktes Auto zu beschädigen. An der Kobeshofener Straße, in Oberlangenberg und in Kurzfeld waren Bäume in Stromleitungen gefallen. Die Folge waren mitunter Stromausfälle wie im Bereich Dreibäumen. Auch in Oberberghof hatte ein Baum eine Stromleitung beschädigt. Laut Jens Langner, Geschäftsführer der BEW, gab es im gesamten Bereich des Energieversorgers etwa 25 Schäden bei Stromleitungen. Die Trupps der BEW sowie externe Spezialisten machten sich umgehend daran, die Stromversorgung wiederherzustellen und die Leitungen zu reparieren. Letzteres könne aber noch bis heute dauern, betonte Langner.

Im gesamten Stadtgebiet waren zudem Baustellen- und Parkverbotsschilder umgeweht worden, zudem war etwa an der Industriestraße eine Baustellenabsperrung durch eine Böe in die Grube gekippt. Gegen 12.30 Uhr musste die Wiehagener Straße im Bereich der Falken-Apotheke kurzzeitig gesperrt werden, weil die Schornsteinabdeckung des Hauses auf die Straße zu stürzen drohte. Mit Hilfe der Drehleiter konnten Feuerwehrleute sie erst einmal sichern; befestigt werden muss sie von einem Dachdecker. Wegen des Sturms stellte der Bürgerbus am Nachmittag seine Fahrten ein.

Die Ersten, die "Friederike" gestern zu spüren bekommen hatten, waren die sechs Marktbeschicker, die ihre Stände auf der gesperrten Bahnhofstraße errichtet hatten: "Um 7.30 Uhr haben wir dem Marktmeister gesagt, dass sie aus Sicherheitsgründen wieder abbauen sollen", berichtete Roland Kissau vom Ordnungsamt.

(büba)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort