Hückeswagen Fortschritte bei Wirtschaftsgymnasium

Hückeswagen · Spätestens seit Dienstagabend ist klar: Der Kampf um die Schüler der Sekundarstufe II in Hückeswagen und Umgebung ist voll entbrannt. Vertreter des geplanten Wirtschaftsgymnasiums informierten im Casino der Firma Pflitsch über den aktuellen Sachstand des Projektes, und knapp 40 Besucher wollten sich aus erster Hand informieren.

Der mögliche Schulleiter und Geschäftsführer Lüder Ruschmeyer sowie Dieter Schruff als Pädagogischer Beirat und Dr. Hans Marenbach als Wirtschaftlicher Beirat standen ihnen Rede und Antwort. Hinzu gesellte sich Harald Pflitsch, der als Vertreter der Gründungsunternehmen sprach.

Neuigkeiten gab es an diesem Abend lediglich im Detail, das Grundkonzept war bereits im Vorfeld der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Dieses sieht vor, dass die Schüler innerhalb von dreieinhalb Jahren das Abitur und einen IHK-Abschluss als Industriekaufmann erreichen können.

"Ausbildungszusagen für eine Klasse haben wir schon, wir brauchen nun noch eine weitere Klasse", verkündete Marenbach. Neuigkeit Nummer zwei: Das zunächst als Standort vorgesehene ehemalige Marienhospital ist so gut wie aus dem Rennen.

"Die Investitionen dort wären sehr hoch", betonte Marenbach. Eine endgültige Entscheidung ist allerdings noch nicht gefallen. Im Gespräch sind nun eine Unterbringung des Wirtschaftsgymnasiums in den Räumen der Realschule, aber auch ein Neubau ist möglich.

Auch denken die Verantwortlichen darüber nach, eine Kooperation mit dem Berufskolleg Bergisch Land in Wermelskirchen einzugehen. "Wir könnten uns vorstellen, dass die 15 Prozent des Ausbildungsstoffes, den ein Wirtschaftsgymnasium nicht abdecken kann, von den Berufsbildenden Schulen geleistet wird", meinte Schruff.

Gesprächsbedarf gibt es im Übrigen auch noch mit der Bezirksregierung. Denn für den Betrieb der Schule liegt noch keine Genehmigung vor. In diesem Zusammenhang ließ Moderator Markus Beeh durchblicken: "Bis zum 27. Januar muss die Genehmigung vorliegen." Auch einige Fragen aus dem Publikum zielten darauf ab. Was ist, wenn wider Erwarten doch kein Gymnasium zustande kommt? Schruff: "Wir konzentrieren uns zurzeit auf die Gründung."

Thema war auch die hohe Belastung für die Schüler. An drei Tagen pro Woche haben sie neun Stunden Unterricht, und an einem Samstag findet gelegentlich Projektunterricht statt. Rechnet man die eineinhalb Tage im Ausbildungsbetrieb hinzu, beträgt der Zeitaufwand knapp 40 Stunden pro Woche.

Dazu stellte Ruschmeyer klar: "Beide Abschlüsse für sich sind normalerweise ein Fulltime-Job. Die Jugendlichen müssen belastbar sein."

(RP)
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