Hückeswagen Football - beste Nachwuchsspieler trainieren in Hückeswagen

Hückeswagen · Der Blick ist entschlossen, der Körper angespannt. Im nächsten Moment kracht es. Wenn die "Defense" Verteidigungszüge übt, dann wird Zuschauern zuweilen etwas mulmig. Denn beim American Football ist Körpereinsatz gefragt. Und das gilt nicht nur für die Profis in Amerika, sondern auch für den Nachwuchs in NRW. Pushen, passen, laufen.

 75 junge Footballer aus NRW zeigten, was in ihnen steckt.

75 junge Footballer aus NRW zeigten, was in ihnen steckt.

Foto: Theresa Demski

Am Sonntagmorgen schallen die Rufe der Trainer über den Sportplatz an der Schnabelsmühle. Die 75 besten Nachwuchsspieler aus NRW sind auf dem Platz zu Gast. Für die Jungs zwischen 15 und 17 Jahren geht es um viel: Sechs Wochen lang touren sie mit den Trainern um Head-Coach Jürgen Lengling durch Nordrhein-Westfalen. Mit 200 jungen Spielern haben sie angefangen, mit 50 gehen sie Ende Oktober in die Landesmeisterschaften in Solingen. "Nur, wer in der Auswahlmannschaft spielt, hat überhaupt die Chance, irgendwann in der Jugendnationalmannschaft zu spielen", erklärt Lengling.

Für die jungen Sportler aus ganz NRW geht es auf dem Sportplatz in Hückeswagen also um viel. 25 von ihnen werden nach dem Trainingstag nach Hause geschickt. Die anderen treten unter dem Teamnamen "Greenmachine" bei den Meisterschaften an. "Bei vielen sieht man auf den ersten Blick, ob aus ihnen ein Profi werden kann", sagt der Head-Coach. In vielen NRW-Football-Vereinen gebe es ausgezeichnete Jugendarbeit, kleinere Vereinen hätten dafür oft weniger Geld. Aber auch aus deren Reihen schaffen es Spieler nach ganz oben. Weil es aber ohne Grundkenntnisse und Talent niemand in die Auswahl schafft, präsentieren die jungen Sportler in Hückeswagen ihren Zuschauern dann auch Training für Fortgeschrittene. Spielzüge werden eingeübt und verfeinert, das Zusammenspiel geprobt. Aus Gegnern wird hier eine Mannschaft.

"Football ist kein Kontaktsport, sondern ein Kollisionssport", sagt Trainer Markus de Haer und schmunzelt, "man muss also schon ein bisschen aushalten." Das gilt für die großen, zierlichen Sportler in der "Offense", vergleichbar mit dem Sturm, genauso wie für die oft etwas bulligeren Typen in der "Defense", also der Verteidigung. "In diesem Sport kann jeder zum Helden werden", sagt der Trainer, "auch diejenigen, die erstmal unscheinbar wirken."

Neben dem Training stehen in Hückeswagen auch zwei Spiele auf dem Tagesplan. Viele Zuschauer lassen sich das Spektakel nicht entgehen. Dazu gehören auch Spieler des ASC Phoenix, der Gastgeber des Wochenendcamps für die "Greenmachine" ist. Der Verein aus Wipperfürth sei inzwischen in Hückeswagen sesshaft geworden und freue sich sehr, zum ersten Mal die Jugendauswahl in der Schlossstadt empfangen zu dürfen, sagt Vereinsvorsitzender Christian Fröhlich.

(resa)
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