Hückeswagener Musikschule Förderpreis für Musikschul-Schlagzeuger

Hückeswagen · Während seiner gesamten Schullaufbahn hatte das Schlagzeug für David Weyer (17) eine besondere Bedeutung. Jetzt, kurz vor dem Abitur, erreichte der Schüler der Musikschule einen ersten Preis im Landeswettbewerb „Jugend jazzt“.

 Der Hückeswagen Musikschüler David Weyer (17) gewann jetzt bei Landeswettbewerb „Jugend jazzt“ in Dortmund den ersten Preis am Schlagzeug.

Der Hückeswagen Musikschüler David Weyer (17) gewann jetzt bei Landeswettbewerb „Jugend jazzt“ in Dortmund den ersten Preis am Schlagzeug.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Als bei Nachwuchs-Schlagzeuger David Weyer vor einigen Jahren das Interesse am Jazz erwachte, war das die Geburtsstunde einer großen Leidenschaft. Dem 17-jährigen Schüler der Musikschule Hückeswagen liegen der Jazz und das Improvisationstalent nicht nur im Blut, er ist auch bestrebt, immer wieder Neues von seinem Schlagzeuglehrer Dirk Fahlenbock sowie auf Sessions und Workshops zu lernen. Wohin das führen kann, hat der junge Musiker nun mit seiner Teilnahme am Musikwettbewerb „Jugend jazzt“ in Dortmund eindrucksvoll bewiesen: Der junge Hückeswagener erreichte mit 24 von 25 möglichen Punkte einen ersten Preis und erhielt zudem den Förderpreis der „Werner Richard –Dr. Carl Dörken Stiftung“ für herausragende Leistungen.

„Mehr geht nicht“, versichert Dirk Fahlenbock, da es für die Solisten bei „Jugend jazzt“ keinen fortführenden Wettbewerb auf Bundesebene gibt. Schon vor vier und zwei Jahren hatte David Weyer an dem Musikwettbewerb teilgenommen und beide Mal einen zweiten Preis erreicht. „Ich finde es toll, welche Kontinuität David gezeigt hat“, sagt Musikschulleiter Eckhard Richelshagen über den neuen Preisträger.

Schon im Alter von sechs Jahren hatte der Hückeswagener mit dem Schlagzeugunterricht angefangen. Geübt wird noch heute im Dachgeschoss des elterlichen Hauses, immer mit dem Vorsatz, weder die Eltern noch die Nachbarn über die Maßen zu strapazieren. „Eigentlich ist meine gesamte Schulzeit von diesem Instrument geprägt“, erzählt der 17-Jährige, der kurz vor dem Abitur am St.-Angela-Gymnasium in Wipperfürth steht.

Für „Jugend jazzt“ hatten David Weyer und sein Schlagzeuglehrer zwei anspruchsvolle Stücke unterschiedlicher Charaktere erarbeitet: „Nica’s Dream“ von Jazz-Pianist Horace Silver sowie „Question & Answer“ von Pat Metheny. Begleitet wurde er beim Wettbewerb von einer Combo, die sich aus Musikern des JugendJazzOrchesters (JJO) NRW zusammensetzt. 15 Minuten Zeit blieben für das Einspielen mit der Combo; ebenso eine Viertelstunde dauerte das Vorspiel vor der Jury. Da der Wettbewerb direkt auf Landesebene startet, saß unter anderem Jazzschlagzeuger Michael Küttner, Professor an der Hochschule in Mannheim, in der Jury. Unverzichtbarer Bestandteil bei „Jugend jazzt“ ist die Improvisation. Mit einem eingebauten „Zitat“ von Jazz-Schlagzeuger-Legende Max Roach beeindruckte der Hückeswagener die Jury zusätzlich.

Die Herausforderung bei dem Stück „Question & Answer“ ist der Dreivierteltakt. „Bei einem Jazz-Workshop in Siegburg, wo ich im vorigen Jahr war, konnte niemand von uns Schlagzeugern den Dreivierteltakt spielen“, berichtet David Weyer. Als dann die Wipperfürther Combo „Random’s 9“, in der der Hückeswagener spielt, das Stück ins Repertoire aufnahm, sei es dann Liebe auf den ersten Blick gewesen. „Man wächst in ein Stück rein und erweitert es mit seinem eigenen Vokabular“, sagt David Weyer und fügt ganz bescheiden hinzu: „Je mehr ich lerne, desto mehr Baustellen tun sich auf.“

Der erste Preis ist für den Musikschüler ein schöner Abschluss, bevor es ihn zum Studium der Psychologie und Philosophie in eine andere Stadt zieht. „Die Tage an der Musikschule sind gezählt, die letzten Unterrichtsstunden sind ein Wunschkonzert für David“, sagt Dirk Fahlenbock. Seinem Schüler stünden nach diesem Erfolg nun alle Türen offen, wie beispielsweise die Aufnahme ins LandesJugendJazz-Orchester. Die Auswahl der Hochschule hängt für David Weyer nicht allein von ihrem Ruf ab. „Es ist auch wichtig, dass es eine gute Jazz-Szene in der Nähe gibt“, fügt er lachend hinzu.

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