Hückeswagen Flüchtlingssituation hat sich deutlich entspannt

Hückeswagen · Mit bis zu 600 Flüchtlingen in der Spitze hatte die Stadt für dieses Jahr gerechnet, nachdem ihr in der zweiten Jahreshälfte 2015 viele hilfesuchende Menschen zugewiesen worden waren.

Knapp 300 waren es zum Jahresende, die Verwaltung war - auch bei den Planungen für den Haushalt 2016 - von einer Verdoppelung für dieses Jahr ausgegangen. Doch es kam weit weniger schlimm, als befürchtet.

Mittlerweile leben nur noch rund 250 Flüchtlinge in der Schloss-Stadt, und nur noch für etwa 160 muss die Stadtverwaltung - etwa für Miete und Arztbesuche - aufkommen. Um die übrigen kümmert sich das Jobcenter.

Alleine sechs Millionen Euro hatte die Kämmerei in den Haushalt als Kosten für Flüchtlinge eingeplant. Auch deshalb, um möglicherweise neue Unterbringungsmöglichkeiten zu bauen. Die Stadt hatte in der zweiten Jahreshälfte viele Wohnungen angemietet und zudem die Tennishalle an der Kölner Straße gekauft, um dort bei Bedarf für eine Übergangszeit Asylsuchende unterzubringen.

Auch waren Räumlichkeiten im ehemaligen Bürotrakt des 1997 in die Insolvenz gegangenen Traditionsunternehmens Bêché & Grohs an der Peterstraße angemietet worden - doch obwohl alles für eine Aufnahme hergerichtet wurde, hat dort bislang nicht ein Flüchtling übernachtet. Kosten wurden zum Beispiel dadurch eingespart, dass der für dieses Gebäude vorgesehen Sicherheitsdienst gar nicht erst beauftragt werden musste. Mittlerweile ist die Stadt schon dazu übergegangen, Wohnungen zu kündigen, teilte Bürgermeister Dietmar Persian in einem Pressegespräch mit.

Froh sind er und Stadtkämmerin Isabel Bever über die Wohnsitzauflage, die zum 1. Dezember dieses Jahres in Kraft getreten ist. Das bedeutet: Anerkannte Flüchtlinge, die einer Stadt zugewiesen wurden, müssen dort auch wohnen bleiben. In der Vergangenheit wechselten sie häufig den Wohnort, nicht selten, ohne sich am alten Wohnort ab- und am neuen anzumelden. Lediglich wer nachweisen kann, dass er in einer anderen Stadt eine Arbeitsstelle gefunden hat, darf dorthin umziehen.

"Das ist jetzt planbarer", sagte Isabel Bever. Auch habe man nun ganz andere Möglichkeiten, diese Menschen in Hückeswagen zu integrieren. Sie hofft darauf, dass die Flüchtlinge nun auch dazu beitragen, dass es ein gewisses Bevölkerungswachstum in der Schloss-Stadt gebe. Für Januar sind acht weitere anerkannte Flüchtlinge avisiert. Auch sie müssen dann in Hückeswagen wohnen bleiben.

(büba)
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