Hückeswagen Flüchtlinge - Stadt ist an der Grenze des Machbaren

Hückeswagen · Die aktuellen Zahlen von gestern sind schon heute nicht mehr aktuell: 208 Flüchtlinge lebten bis zum Wochenende in Hückeswagen (die BM berichtete gestern), am Dienstag waren es bereits 218. Zehn neue Asylbewerber wurden der Stadt seit dem vorigen Freitag von der dafür zuständigen Bezirksregierung in Arnsberg zugewiesen. Noch zu Beginn des Jahres hatte die Stadt mit sechs neuen Flüchtlingen pro Monat gerechnet und das so auch im städtischen Haushalt kalkuliert. Die Zahlen sind längst überholt.

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Und die Stadtverwaltung stößt längst an die Grenzen des Machbaren. Das wurde am Dienstagabend im Sozialausschuss deutlich. Dort berichteten der zuständige Fachbereichsleiter Michael Kirch und seine Mitarbeiterin Sabine Erxleben über die aktuelle Situation. Klar wurde: Der Zustrom der Flüchtlinge ist mit dem im Rathaus vorhandenen Personal schon jetzt eigentlich nicht mehr zu bewältigen. Nur weil hochmotiviert im Team gearbeitet wird, Überstunden geleistet werden und eine Rufbereitschaft eingerichtet ist für den nicht seltenen Fall, dass Asylbewerber außerhalb der Dienstzeiten der Verwaltung in der Stadt ankommen, hat es bislang funktioniert, alle Flüchtlinge zeitnah unterzubringen, sie mit den notwendigen Dingen für den Alltag auszustatten und sie so einzuweisen, dass sie sich im für sie völlig fremden Hückeswagen wenigstens halbwegs zurechtfinden.

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Dabei ist hohe Flexibilität gefragt, denn die Bezirksregierung in Arnsberg kündigt laut Sabine Erxleben die Ankunft neuer Asylbewerber im Regelfall erst 48 Stunden zuvor an. Dann müssen die Frage der Unterkunft geklärt und die Erstausstattung besorgt werden. Eine Fülle bürokratischer Dinge ist abzuarbeiten. Nach der Ankunft werden die Flüchtlinge in ihrer Unterkunft eingewiesen. Ihnen wird gezeigt, wo die Sparkasse und die Haltestellen für den Bus nach Gummersbach (Ausländerbehörde) sind, wo der Aldi-Markt sich für die ersten Lebensmittel-Einkäufe befindet und welche weiteren Einkaufsmöglichkeiten es im Zentrum gibt. "Der Zeitaufwand der Verwaltung liegt pro Zuweisung allein bei der Ankunft bei rund drei Stunden", sagte Erxleben.

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Ab der nächsten Woche wird das Team, das sich innerhalb der Stadtverwaltung um die Asylbewerber kümmert - und auch noch um andere Dinge, die das Sozialamt betreffen - um eine Kraft verstärkt. Aber auch das wird längerfristig nicht ausreichen, um die Arbeit zu bewältigen. Zumal nicht damit zu rechnen ist, dass der Zustrom von Flüchtlingen abebbt. "Es bleibt unser Ziel, alle Asylsuchenden, die zu uns nach Hückeswagen kommen, menschenwürdig unterzubringen und zu betreuen", sagte Bürgermeister Dietmar Persian im Sozialausschuss. Deutlich wurde aber auch: Diese Herausforderung ist für die Kleinstadt enorm.

(bn)
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