Bundestagwahl 2013 in Oberberg Flosbach wieder drin, Engelmeier-Heite auch

Oberberg/Hückeswagen · Klaus-Peter Flosbach hat den Triumph der CDU auf Kreisebene mit seinem Sieg perfekt gemacht. Von Platz 18 der Landesliste zieht auch Michael Engelmeier-Heite (SPD) in den Bundestag ein. Jörg von Polheims Berlin-Reise ist dagegen beendet.

Bundestagswahl 2013 in Oberberg: Gewinner und Verlierer
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Der Empfang für den Wahlsieger war triumphal: Als Klaus-Peter Flosbach um 19.10 Uhr, flankiert von seiner Frau Eva Grommes-Flosbach und dem Hückeswagener CDU-Landtagsabgeordneten Peter Biesenbach, aufs Gummersbacher Kreishaus zuschritt, kannte der Jubel bei der Jungen Union keine Grenzen. Mit Pauke und anderen lärmenden Instrumenten begrüßten sie ihren zum vierten Mal in den Bundestag gewählten Kandidaten. Der 61-Jährige, dem trotz seines Spitzenergebnisses von kreisweit 52,2 Prozent, die Anspannung ins Gesicht geschrieben stand, bedankte sich bei jedem einzelnen seiner jungen, in orangefarbene Poloshirts gekleideten Anhänger mit einer Umarmung. "Wir haben deutlich gemacht, dass die CDU eine große Volkspartei ist — sowohl in Deutschland als auch im Oberbergischen Kreis", sagte Flosbach, der sich "sehr froh" über sein Ergebnis zeigte. Dass ein CDU-Kandidat zum ersten Mal seit langem bei der Erststimme vorne eine Fünf habe, sei ein tolles Ergebnis. "Es ist für mich aber auch eine Herausforderung und eine Verpflichtung", betonte der Sieger.

Ein kleiner Wermutstropfen für ihn war die Wahlniederlage der FDP. "Ich hätte es gerne gesehen, wenn wir die Koalition fortgesetzt hätten", betonte Flosbach. Er ging um kurz nach 19 Uhr davon aus, dass es nun zu einer Großen Koalition in Berlin kommen wird. Da wusste er noch nichts von den Hochrechnungen, die sogar eine absolute Mehrheit für die Union vorhersagten. Großes Bedauern äußerte er über die Niederlage seines oberbergischen FDP-Kollegen Jörg von Polheim, dessen Berliner "Abenteuer" nach knapp 22 Monaten wieder beendet ist. "Persönlich tut's mir für Jörg von Polheim leid. Ich hätte ihm ein besseres Ergebnis gewünscht", sagte Flosbach. Der FDP-Politiker gab sich als guter Wahlverlierer: "Da gibt es nichts schönzureden — das ist schon eine deutliche Niederlage", versicherte von Polheim. Die Liberalen hätten es nicht geschafft, ihre Erfolge in der Koalition herüberzubringen. "Wir haben uns auch zu lange mit uns selbst beschäftigt", gab der 54-Jährige zu.

Von Polheim wird nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag wieder (kleinere) Brötchen backen (müssen). "Zum Glück habe ich eine Bäckerei", sagte er. Wann er seinen Dienst in der Hückeswagener Backstube wieder aufnehmen wird, weiß er noch nicht. "Ich muss erst einmal mein Berliner Büro mit drei Mitarbeitern und mein Hückeswagener mit einem Mitarbeiter abwickeln." Die große Flasche Wein, die ein Junger Liberale mit ins Kreishaus gebracht hatte, blieb an diesem Abend wohl ungeöffnet. Bei Michaela Engelmeier-Heite dagegen dürften zu später Stunde noch die Sektkorken geknallt haben. Die SPD-Politikerin, die zum dritten Mal gegen Flosbach verlor, zieht über die Landesliste erstmals in den Bundestag ein. Das vorläufige amtliche Endergebnis der Bundeswahlleiterin brachte in der Nacht Gewissheit.

Nach mehr als 400 Wahlkampfauftritten waren auch der 52-Jährigen die Anstrengungen der zurückliegenden Wochen anzusehen. Sie freute sich jedoch, dass sie immerhin drei Prozentpunkte gegenüber der Wahl 2009 zugelegt hatte. Als faire Verliererin gratulierte sie Flosbach "zum grandiosen Ergebnis der CDU". Sie wünschte sich jedoch, dass es zu keiner Großen Koalition kommen wird: "Wir würden unserer Verantwortung zwar nicht aus dem Weg gehen, die Mitglieder müssen dann aber dabei mitgenommen werden." Michaela Engelmeier-Heite hoffte, dass es die AfD nicht noch ins Parlament schaffte. Ihre Begründung: "Eine eurokritische Partei können wir nicht gebrauchen."

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