Hückeswagen Feiern nach „Kyrill“

Hückeswagen · Knapp dreieinhalb Monate nach dem verheerenden Orkan bekamen die ehrenamtlichen Helfer ein kleines Dankeschön von ihrem Bürgermeister. Die Einsätze offenbarten viel Licht und nur vereinzelt Schatten.

Nach Kyrill: Waldschäden im Bergischen
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Nach Kyrill: Waldschäden im Bergischen

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Foto: Nico Hertgen

Die "Kyrill-Helfer" feierten und Petrus feierte mit. Richtiges Kaiserwetter gab es bei der Grillfete der ehrenamtlichen Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks (THW), des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und des städtischen Bauhofs am Samstagabend in Straßweg. Und alle waren guter Dinge, denn der Bürgermeister gab einen aus. Würstchen und Bier hatte Uwe Ufer als kleines Dankeschön für den teilweise tagelangen, kräftezehrenden Einsatz nach dem verheerenden Orkan "Kyrill" versprochen und nun hielt er Wort.

"Die Menschen in der Stadt haben sich in der Not auf sie verlassen können", lobte der Bürgermeister in einer kurzen Ansprache die Helfer. Dabei erinnerte er auch daran, dass die ehrenamtlich tätigen Freiwilligen bei ihren Einsätzen ihre körperliche Gesundheit aufs Spiel gesetzt haben. "Wir alle können froh sein, das es euch gibt", bekräftigte Ufer sein Lob.

Feuerwehr beschimpft

Der Bürgermeister selber hatte den Sturm auf Schloss Gimborn erlebt, wo er sich mit einigen anderen Verwaltungsmitarbeitern auf einer Tagung befand. "Ich stand mit dem Wehrführer Karsten Binder im Kontakt. Er hat mich permanent auf dem Laufenden gehalten", erinnerte sich Ufer. Aus Sicht der Feuerwehr verliefen die zahlreichen Einsätze zufriedenstellend. Die Fahrzeuge und das Material konnte den großen Anforderungen Stand halten. Auch die Ausbildung der Feuerwehrleute war anscheinend gut, denn auch hier hatte es keine Probleme gegeben. "Was uns Kummer gemacht hat, war das Verhalten einiger Autofahrer. Unsere Leute wurden teilweise beschimpft", ließ Karsten Binder diese dunklen Momente nochmals Revue passieren.

Der Orkan hat aus Sicht der Führungsriege der Feuerwehr noch einen anderen Mangel offengelegt. "Wir haben eine zu dünne Personaldecke. Wir hätten in der Lage sein müssen, unsere Leute die Einsätze im Schichtbetrieb fahren zu lassen. Doch das ging teilweise nicht", resümierte Binder. Als Konsequenz daraus will die Feuerwehr in Zukunft verstärkt Mitgliederwerbung betreiben. "Wir werden unter anderem auf dem Hückeswagener Treff präsent sein. Vor allem möchten wir Menschen ab 18 Jahren ansprechen", kündigte der Feuerwehrchef an.

Für das DRK war nach Angaben von Hans-Otto Rüpke der Kyrill-Einsatz eine wertvolle Erfahrung. "Wir haben in der Ortschaft Kotthausen eine Nacht lang eine THW-Gruppe verpflegt. Es ist gut, dass wir auch einmal gefordert waren", freute sich Rüpke im Rückblick. Das Technische Hilfswerk (THW) ist ebenfalls hoch zufrieden. Der stellvertretende Ortsbeauftragte Anders Bubke freute sich besondern über die "Alt-Helfer". "Obwohl einige bis zu einem Jahr bei uns nicht mehr gesehen wurden, waren sie sofort zur Stelle."

(RP)
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