Hückeswagen Extrem nasser Dezember füllt die Talsperren

Hückeswagen · Meteorologisch betrachtet war der Dezember im Bergischen vor allem eins: Extrem nass. Gestern vom Wupperverband veröffentlichte Zahlen belegen es. Demnach regnete es im Vormonat im Einzugsbereich der Wupper mancherorts doppelt so viel wie im langjährigen Dezember-Durchschnitt. Als Schnee kam der Niederschlag bei den überwiegend milden Temperaturen nur am zweiten Advent-Wochenende runter.

Tief Karin bringt Schnee nach Hückeswagen
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An der Bever-Talsperre, wo der Wupperverband seit vielen Jahren eine Messstelle betreibt, wurden im Dezember 278 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen — 134 Liter mehr als im Dezember-Durchschnitt. Gar nicht weit entfernt, nämlich an der Großen Dhünn in Wermelskirchen, wurden "nur" 197 Liter gemessen, immerhin auch fast 80 Liter mehr als sonst im letzten Monat des Jahres.

Auch 2011 war der Weihnachtsmonat schon "baden gegangen". Damals wurden an der Bever 275 Liter Niederschlag/Quadratmeter aufgezeichnet, nur drei Liter weniger als 2012.

Lediglich an zwei Tagen blieb es diesmal im Umfeld der Bever-Talsperre trocken, nämlich am 6. und am 19. Dezember. Unmittelbar vor Weihnachten kam's dafür besonders dicke: Am 22. Dezember wurden 39,5 Liter Regen gemessen, am 23. Dezember 31,9 Liter — das waren die Rekordtage im Vormonat.

Für zahlreiche Mitarbeiter des Wupperverbands bedeutete das Überstunden durch Bereitschaftseinsatz. Nachdem auch der Deutsche Wetterdienst eine Unwetter-Warnung herausgegeben hatte, wurden die Pegelstände von Bächen und Flüssen und die Entwicklung der Niederschläge permanent beobachtet. Mitarbeiter des Gewässerbetriebs rückten zu verschiedenen Einsätzen an verstopften Bachläufen auch in Hückeswagen und Wipperfürth aus und entfernten die im Wasser liegenden Hindernisse.

Als der Dauerregen am Sonntag vor Heiligabend zu steigenden Pegelständen führte, wurde der in den Talsperren des Wupperverbandes vorhandene Stauraum für den Hochwasserschutz genutzt, um einen großen Teil des abfließenden Wassers zurückzuhalten. Allein in der Wupper-Talsperre, der mit 25,6 Millionen Kubikmeter Fassungsvermögen größten Brauchwasser-Sperre der Region, wurden nach Mitteilung des Wupperverbandes am 23. und 24. Dezember rund 2,5 Millionen Kubikmeter Wasser angestaut. In die Bever mit einem Stauvermögen von 23,7 Millionen Kubikmetern flossen 1,2 Millionen Kubikmeter zu. Am 28. Dezember waren 19,2 Millionen Kubikmeter Wasser in der Sperre.

Als der Regen nach Weihnachten nachließ, gab der Wupperverband wieder Wasser aus den Talsperren an die Wupper ab, um für weitere Regenfälle den erforderlichen Platz in den Talsperren freizuhalten. Die Pegelstände waren laut Verband schon Anfang Januar wieder deutlich gesunken.

(RP)
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