Hückeswagen Eversberg baut unterhalb vom Schloss

Hückeswagen · Der Hückeswagener Architekt übernimmt das Projekt "Wohnen am Schloss", das eigentlich schon vor fünf Jahren gestartet werden sollte. Bis Sommer 2019 sollen nun zwei Mehrfamilienhäusern mit je elf Wohnungen entstehen.

 Architekt Ralf Eversberg steht inmitten des Baugrundstücks, auf dem ab dem Frühjahr zwei Mehrfamilienhäuser errichtet werden sollen.

Architekt Ralf Eversberg steht inmitten des Baugrundstücks, auf dem ab dem Frühjahr zwei Mehrfamilienhäuser errichtet werden sollen.

Foto: Jürgen Moll

"Wohnen am Schloss" oder "Stadtvillen" - es hat schon blumige Beschreibungen für das geplante Bauvorhaben unterhalb des Schlosses an der Bachstraße gegeben. Doch noch steht dort kein einziger Stein. Das will der Hückeswagener Architekt Ralf Eversberg mit Büro in Remscheid nun ändern. Er tritt als Planer und Bauträger einer Großbaumaßnahme auf: Ab Frühjahr 2018 sollen auf dem 2500 Quadratmeter großen Grundstück bis Mitte 2019 zwei Mehrfamilienhäuser mit jeweils elf Wohnungen zwischen 69 und 115 Quadratmetern entstehen.

Beide Häuser werden räumlich voneinander getrennt, aber mit einer gemeinsamen Tiefgarage errichtet - ähnlich wie Eversbergs Bau an der Rader Straße am Bergischen Kreisel. "Die Zufahrt zur Tiefgarage erfolgt am Schlosshang", erläuterte der Architekt bei einem Besuch vor Ort. Zusätzlich zu den Stellflächen in der Tiefgarage gibt es 18 außenliegende Plätze nur für die Mieter und Eigentümer des neuen Komplexes, die hinter der Zufahrt zur Tiefgarage in Richtung Feuerwehrhaus liegen.

Weil sich die Energieversorgung mit Erdwärme an der Rader Straße bewährt hat, greift Eversberg auch bei seinem neuesten Projekt darauf zurück. "Die ist zwar bekanntlich teurer in der Anschaffung, aber günstiger bei den Unterhaltskosten", versichert der 63-Jährige. Natürlich seien beide Häuser komplett barrierefrei geplant mit einem Aufzug von der Tiefgarage bis in die obersten Etagen.

Vergangene Woche wollte Eversberg den Bauantrag beim Kreis einreichen, Mitte Oktober sollen die Prospekte inklusive der Verkaufspreise auf den Markt kommen. Über die Preise will Eversberg aber noch nicht sprechen. Wenn der Kreis den Bauantrag zügig bearbeitet, hofft der Architekt, die Baugenehmigung Ende Januar zu erhalten. Anfang März könnten dann die ersten Bagger anrollen, um die drei Vollgeschosse samt einem etwas zurückversetzten Staffelgeschoss und jeweils eine Penthouse-Wohnung zu errichten. Eversberg plant für die Häuser Bachstraße 1 und 1a 22 Eigentumswohnungen. Er weiß aber schon, dass mindestens drei Käufer die Wohnungen als Kapitalanlagen nutzen und sie vermieten wollen.

Die entsprechenden Baustellenschilder sollen parallel mit der Fertigstellung der Prospekte aufgestellt werden. "Dann werden die Gebäude visualisiert dargestellt", kündigt Eversberg an. Dass der Bedarf an innenstadtnahem Wohnraum groß ist, beweist die Tatsache, dass es für die 22 Wohnungen bereits jetzt 17 Interessenten gibt - "und zwar die meisten sehr ernsthaft, also keine Immobilientouristen", sagt Eversberg. Ab Dezember will er die ersten Kaufverträge abschließen.

Wichtig ist dem Architekten, dass die Wohnzimmer in den Wohnungen alle nach Süd-West ausgerichtet sein, mithin alle Bewohner fast den ganzen Tag Sonne genießen können. Die Gebäude werden in einem leichten Bogen gebaut, die Abendsonne scheint dann in die Eingänge.

Zu einer möglichen Lärmbelästigung durch die Straße direkt vor den Häusern sagt Eversberg, dass alle Wohnungen eine dreifache Verglasung bekommen, es sich außerdem um ein weitläufiges Gelände handele und die Bachstraße trichterartig verlaufe. "Die Bewohner sind halt auch mitten in der Stadt", sagt der Architekt. Da sei es illusorisch, ganz ohne Lärm zu wohnen. Vor den Häusern zur Straße wird es einen vier Meter breiten Grünstreifen geben, am Ende der Tiefgarage und vor den Eingängen außerdem eine Bepflanzung. Eversberg geht von einer Bauzeit von gut eineinhalb Jahren aus, mit der Fertigstellung rechnet er für den Spätsommer 2019. "Das dauert so lange, weil das hier ein richtig großes Projekt ist", sagt er. Immerhin handele es sich um eine Gesamtwohnfläche von 2100 Quadratmetern.

Der Bedarf an Wohnraum und die niedrigen Zinsen haben den Hückeswagener gereizt, dieses Großprojekt, das ursprünglich der Diplom-Ingenieur Jürgen Hartmann schon 2012 umsetzen wollte, in Angriff zu nehmen. Außerdem kennt sich der Hückeswagener in seiner Stadt gut aus und hat schon einige Bauprojekte verwirklicht - zuletzt an der Rader Straße und aktuell an der Bachstraße schräg gegenüber dem neuen Baugebiet. "Und so lange ich Spaß daran habe, mache ich auch noch weiter", kündigt Eversberg an.

(RP)
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