Turnerbund Hückeswagen Taekwondo – erste Kampfsportgruppe im TBH

Hückeswagen · Der Turnerbund Hückeswagen (TBH) bietet jetzt für mittwochs Taekwondo an. Das Training ist zunächst für Kinder und Jugendliche gedacht. Der Verein schließt damit eine Lücke, nachdem sich die Abteilung im TVW aufgelöst hat.

 Taekwondo im TBH: Die Trainer Marc Doebler (l.) und Jan Rübing zeigen Kampfstellungen, jedoch ganz ohne Körperkontakt. Kinder und Jugendliche, die das erlernen wollen, können mittwochs zum Training in die TBH-Halle kommen.

Taekwondo im TBH: Die Trainer Marc Doebler (l.) und Jan Rübing zeigen Kampfstellungen, jedoch ganz ohne Körperkontakt. Kinder und Jugendliche, die das erlernen wollen, können mittwochs zum Training in die TBH-Halle kommen.

Foto: Heike Karsten

Staunend schauen die Kinder in der TBH-Halle zu, als Trainer Jan Rübing Anlauf nimmt und in etwa ein Meter Höhe einige Schritte an der Wand entlangläuft. Es sind die ersten beiden Trainingsstunden der koreanischen Kampfsportart Taekwondo, die der Turnerbund neu in sein Sportprogramm aufgenommen hat. „Bisher gab es keine Kampfsportarten bei uns im Verein“, sagt Vorsitzender Michael Wolter. Der Anstoß dazu kam von den beiden Trainern Marc Doebler und Jan Rübing aus Radevormwald.

 Zu den ersten beiden Schnupperstunden sind an die 20 Kinder erschienen. Das Training ist auf Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis neun Jahre und zehn bis 16 Jahren zugeschnitten. Begonnen wird die Stunde mit einer traditionellen Begrüßung: Wie beim Karate und Judo ist es auch im Taekwondo Brauch, sich zu verneigen. Es folgt das Aufwärmen, wobei der Schwerpunkt im Taekwondo auf das Aufwärmen der Beinmuskeln gelegt wird, da die umfangreiche Beinarbeit eine besondere Belastung für Fuß-, Hüft- und Oberschenkelmuskeln darstellt. Die Kinder absolvieren dazu einige Laufrunden mit schnellen Richtungswechseln.

Nach einigen Dehnübungen geht’s auch schon los mit den ersten Stellungen, Sprüngen und Tritten, wobei die Trainer das theoretische Wissen geschickt an sinnvollen Stellen im Training einbauen. Die Eltern, die beim Schnuppertraining vom Seitenrand aus zusehen, können schnell anhand der Technik und Körperspannung erkennen, wer von den Kindern schon Kampfsporterfahrung hat und wer nicht. Unerwartet ausgewogen ist die Zusammenstellung der Gruppe: Es sind ebenso viele Mädchen wie Jungen gekommen, die versuchen, die Übungen der Trainer nachzuahmen.

Marc Doebler betreibt diesen Sport schon seit fünf Jahren, und auch seine Kinder haben Gefallen daran gefunden. „Das Schöne an Taekwondo ist, dass man sich körperlich wie auch geistig weiterentwickeln kann“, sagt der 43-Jährige. Das Training sei ein guter Ausgleich und stärke das Selbstbewusstsein. „Statt andere zu verprügeln, muss man viel gegen sich selbst kämpfen, um die Techniken zu beherrschen“, beschreibt Doebler die sportliche und mentale Herausforderung.

Jan Rübing hat von Anfang an einen ebenso guten Draht zu den Kindern. Trotz seines jungen Alters unterrichtet der 18-Jährige bereits seit etwa fünf Jahren in dieser Kampfsportart. Mit seinem Lauf an der Wand entlang hat er die Kinder aus der Reserve gelockt, die es ihm gleichtun wollen. Matten unter der Wand polstern die ersten Versuche ab. „Nicht, dass mir einer von Euch gegen die Wand läuft“, mahnt er augenzwinkernd.

Taekwondo fördert die körperliche Fitness sowie geistige Konzentration und vermittelt Disziplin, Respekt die Höflichkeit. Damit ist die Kampfsportart ein idealer Sport für alle Altersstufen. „Je nachdem, wie gut das Angebot ankommt, werden wir die Trainingszeiten noch auf den Samstag und den Erwachsenenbereich ausweiten“, versichert Wolter.

Melinda ist nach dem Schnuppertraining begeistert. „Es hat Spaß gemacht“, betont die Siebenjährige. Für ihre Eltern ist es wichtig, dass sich Melinda „auspowern“ und dazu noch Selbstverteidigung lernen kann. „Es ist ein Glücksfall, dass Taekwondo jetzt in Hückeswagen angeboten wird – wir hätten sonst nach außerhalb fahren müssen“, sagen Markus und Katja Brinkhoff.

Noch bis zu den Herbstferien möchte der Verein das Taekwondo-Training als kostenfreien Schnupperkursus anbieten. So haben interessierte Kinder und Eltern die Möglichkeit, die Sportart kennenzulernen. „Wir haben noch mehr neue Ideen und Angebote, wie beispielsweise Pound-Fitness“, kündigt der Vorsitzende an.

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