Grundschulen in Hückeswagen Enormer Aufwand durch die Lolli-Tests

Hückeswagen · Seit Montag wird das neue Verfahren anhand von Lollis praktiziert: Bislang gab es ausschließlich negative Befunde an den beiden Hückeswagener Grundschulen.

 Mund auf, Wattestäbchen rein, lutschen! Fertig ist der Test für die Grund- und Förderschüler.

Mund auf, Wattestäbchen rein, lutschen! Fertig ist der Test für die Grund- und Förderschüler.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Nase und Rachen sind passé: Jetzt wird gelutscht. Wenn sich Hückeswagener Grundschüler auf das Coronavirus testen, benutzen sie nur noch eine Art Wattestäbchen, an dem sie für 30 Sekunden lutschen. Das geht schnell und ist einfach zu handhaben. Seit Montag wird das neue Verfahren auch an der Löwen-Grundschule und an der Grundschule in Wiehagen praktiziert. Bislang ohne Probleme, wie die Schulleiterinnen Claudia Paradies und Claudia Sträter berichten.

Beide Schulen bieten pandemiebedingt derzeit eine Notbetreuung an: In Wiehagen sind das von 226 Kindern 42 Mädchen und Jungen in vier Klassen – pro Jahrgang eine Gruppe. An der Löwen-Grundschule werden von den 242 Kindern 25 betreut. Getestet wird der Nachwuchs zweimal die Woche, montags und mittwochs. „Die Lehrer haben den Kindern das Prozedere erklärt, außerdem hat das Schulministerium zwei Erklärvideos veröffentlicht“, sagt Claudia Paradies. Man sei sehr anschaulich vorbereitet worden. „Die Handhabung ist für alle Beteiligten einfach – nur, was nach dem Testen auf uns Schulleitungen zukommt, ist gewaltig und extrem zeitaufwendig“, sagt sie. Die Proben gehen nach dem Test in ein Labor. Von dort erhalten die Schulleitungen im Laufe des Tages, aber spätestens 6 Uhr am nächsten Morgen, die Ergebnisse. Ist ein positiver Befund darunter, müssen umgehend die Eltern informiert werden. Die müssen dann zu Hause ihr Kind selbst noch einmal testen und das Material in einer zuvor festgelegten Zeit wieder in der Schule abgeben, von wo die Probe erneut ins Labor geschickt wird. Glücklicherweise gab es an beiden Hückeswagener Grundschulen bislang keinen positiven Lolli-Befund.

 Claudia Sträter (l.) und Claudia Paradies tauschen sich aus.

Claudia Sträter (l.) und Claudia Paradies tauschen sich aus.

Foto: Stephan Büllesbach

Claudia Paradies hat Respekt, wenn sie daran denkt, dass im vielleicht bald wieder startenden Wechselunterricht bis zu 13 Gruppen getestet werden müssen – vier in der Notbetreuung und neun Klassen. „Dann wird es eng mit dem frühzeitigen Reagieren und Informieren“, meint sie. Außerdem müsste im Wechselunterricht jeden Tag getestet werden. Von einem normalen Schulalltag sei man da wirklich sehr weit entfernt.

Das sieht Kollegin Claudia Sträter von der Löwengrundschule genauso. Beide Pädagoginnen tauschen sich intensiv aus, damit an beiden Schulen die gleichen Verfahren gelten, um den Eltern so auch ein hohes Maß an Sicherheit zu geben. „Für die Kinder ist das alles sehr einfach, aber für uns mit einem ungeheuren Aufwand verbunden“, sagt sie. Mal so eben sei das nicht zu organisieren. Da habe man in den vergangenen Monaten fast alle Unterrichtsformen angewendet – „da kommen jetzt die Lollis“, sagt sie. Aber Claudia Stäter macht mit. „Denn, wenn es für alle sicherer ist, bin ich gerne dabei, auch wenn es schon heftig ist vom Arbeitsaufwand“, sagt sie.

 Mund auf, lutschen, fertig! – für die Schüler kinderleicht.

Mund auf, lutschen, fertig! – für die Schüler kinderleicht.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Man komme letztendlich kaum zur Ruhe, überprüfe ständig seine Mails und SMS, ob nicht doch ein positiver Befund gemedet werde. Und das auch abends um 22 Uhr oder morgens um 6 Uhr. Von einem richtigem Feierabend könne da eigentlich nie die Rede sein.

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