Hückeswagen in der Corona-Krise Endlich wieder Kultur im Haus Zach

Hückeswagen · Das Coronavirus hat für eine Zwangspause auch im Kultur-Haus Zach gesorgt. Ende Juni soll es nun mit reduzierter Zuschauerzahl wieder losgehen. Zusätzliche Kapazitäten sollen mit Fördergeldern des Bundes geschaffen werden.

 Stefan Noppenberger lobt die Zusammenarbeit mit der Stadt in diesen gerade für Kulturbetriebe schwierigen Zeiten.

Stefan Noppenberger lobt die Zusammenarbeit mit der Stadt in diesen gerade für Kulturbetriebe schwierigen Zeiten.

Foto: Stephan Büllesbach

Das kulturelle Leben in der Schloss-Stadt ist eines der deutlich sichtbaren Opfer der Corona-Krise. Und das nicht nur in Form von abgesagtem Schützenfest, der Open-Air-Konzerte vor dem Schloss oder anderen Festen und Veranstaltungen des Sommers. Sondern vor allem auch in den vielen Konzerten, Kino-Veranstaltungen sowie Comedy- und Kabarett-Terminen im Kultur-Haus Zach. Mindestens ein bis zweimal in der Woche hieß es dort „Bühne frei!“ – das rührige Team um Stefan Noppenberger und Detlev Bauer sorgt seit 2011 für ein abwechslungsreiches und ausgewogenes Programm sowie die herzliche Aufnahme von Gästen und Künstlern im historischen Gebäude an der oberen Islandstraße.

Damit ist aber seit Mitte März Schluss gewesen, denn zu den Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus’ gehörte auch die Schließung von Veranstaltungsorten. Nach momentanem Stand haben sich die Maßnahmen, die weit von einem kompletten Shutdown entfernt waren, wie er in verschiedenen Nachbarländern tatsächlich der Fall gewesen ist, ausgezahlt. Das bedeutet auch gute Nachrichten für die Freunde des Kultur-Hauses, teilt Stefan Noppenberger mit. „Wir planen im Moment eine Wiedereröffnung Ende Juni. Einen genauen Termin gibt es aber noch nicht.“

Am Anfang eines möglichen Neubeginns habe dabei ein Gespräch mit dem Ordnungsamt gestanden. „Roland Kissau war auch sehr schnell vor Ort, und wir haben gemeinsam das Hygiene- und Sicherheitskonzept durchgesprochen“, sagt Noppenberger. Es werde wohl ein Einbahnstraßensystem geben. „Man betritt den Innenraum von links, rechts kommt man wieder raus, so dass man auch Getränke kaufen kann“, sagt Noppenberger.

Eine Garderobe, an der sich die Besucher oft drängelten, werde es nicht geben. „Eintrittskarten können online gekauft werden, bei unseren räumlichen Gegebenheiten ist aber auch eine Abendkasse möglich“, sagt Noppenberger. Diese Überlegungen und Gedanken seien auch bereits vom Ordnungsamt abgesegnet worden. Allerdings sei eben das Problem, dass es nach wie vor keine konkreten und allgemeingültigen Regelungen für den Kulturbetrieb gebe. „Gerade beim Hygienekonzept wird viel mit Grauzonen gearbeitet“, sagt Noppenberger. So sei der Wiederstart für kleinere Kulturveranstaltungen für den 30. Mai schon relativ lange angekündigt worden, ohne dass aber entsprechende Vorgaben angegeben worden seien. „Man braucht einen gewissen Vorlauf, um sich darauf einzurichten. Das geht nicht in ein bis zwei Tagen, das dauert eher zwei Wochen“, sagt Noppenberger.

Dennoch gehe er davon aus, dass der 30. Juni machbar sei. Wenngleich mit reduzierten Besucherzahlen. „Und hier muss man letztlich sehen, ob sich das dann finanziell noch rechnet. Wenn wir das Haus, so wie es jetzt ist, umbauen, haben wir Platz für etwa 25 Personen“, sagt Noppenberger. Durch Hinzufügen von Acrylglasscheiben zwischen den Sitzen könnte man auf bis zu 40 Personen kommen. „Dazu hängt es davon ab, wie viele Personen pro Haushalt kommen. Im Durchschnitt gehen wir von zwei aus“, sagt er.

Die Acrylglasscheiben könnten ebenso wie einige weitere Bühnenelemente, die auch dem Hygieneschutz dienten, mit Hilfe eines Förderfonds des Bundes bezahlt werden. „Der Antrag läuft, aber das dauert natürlich immer, bis so etwas bewilligt ist. Und wir wissen auch nicht, ob er überhaupt bewilligt wird“, sagt Noppenberger. Sobald diese Zusage aber komme, würden diese Umbaumaßnahmen gemacht werden. Sie seien auch als Investition in die Zukunft gedacht, ergänzt Noppenberger „Wir gehen davon aus, dass uns Corona mit all seinen Maßnahmen und Einschränkungen noch einige Monate weiter begleiten wird.“

Unabhängig von den logistischen Überlegungen seien jedoch die ersten Gespräche mit Künstlern bereits geführt. „Wir haben diverse Optionen und Ideen, wie wir Termine, die bereits abgesagt werden mussten, nachholen können. Konkrete Namen kann ich aber noch nicht verraten“, sagt Noppenberger. Er sei sich aber sicher, dass es schon bald erste Termine zu vermelden gebe.

Noppenberger lobt die Zusammenarbeit mit der Stadt in diesen gerade für Kulturbetriebe schwierigen Zeiten. „Sowohl Roland Kissau vom Ordnungsamt als auch unser Bürgermeister Dietmar Persian waren sehr konstruktiv dabei, als wir unsere Möglichkeiten durchgesprochen haben.“ Und auch der Bürgerstiftung der Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen wolle er seinen Dank aussprechen. „Wir haben hier Unterstützung für die laufenden Kosten bekommen. Die sind nicht gering, und die Ausfälle der vergangenen Wochen und Monate werden wir auch nicht mehr reinbekommen“, sagt Noppenberger.

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