Hückeswagen Einziger Gewinner: die FDP

Hückeswagen · Die Hückeswagener wählten weitgehend im Trend – allerdings: Zwar holte die CDU erneut die mit Abstand meisten Stimmen, prozentual verlor sie aber auch am stärksten gegenüber der Europawahl 2004.

Die Hückeswagener wählten weitgehend im Trend — allerdings: Zwar holte die CDU erneut die mit Abstand meisten Stimmen, prozentual verlor sie aber auch am stärksten gegenüber der Europawahl 2004.

Sehr ruhig war's gestern in den Morgenstunden in den Hückeswagener Wahllokalen, am Nachmittag sah es etwas besser aus. Trotzdem: Mit 43,1 Prozent war die Wahlbeteiligung noch einmal um 1,5 Prozent niedriger als bei der Europawahl vor fünf Jahren. Auch da lag Hückeswagen im Trend.

Die CDU blieb mit deutlichem Abstand stärkste Partei, verlor aber gegenüber 2004 mit über acht Prozent auch am meisten. Kleinere Verluste mussten SPD und Grüne einstecken — bei ihnen machten sich vermutlich die 4,2 Prozent für die Linke negativ bemerkbar. Einziger wirklicher Gewinner war am Ende die FDP, die mit 14,5 Prozent ein Rekordergebnis im Vergleich zu allen Wahlen der Vorjahre erzielte.

Da frohlockte Jörg von Polheim, FDP-Fraktionschef in Hückeswagen, Kreisvorsitzender der Liberalen und deren Bundestagskandidat: "Wenn das bei der Bundestagswahl für uns genauso läuft, muss ich mich ja tatsächlich auf Berlin einstellen", kommentierte er im städtischen Besprechungsraum, wo für Kommunalpolitiker und interessierte Bürger die Wahlergebnisse bekanntgegeben wurden. Allerdings: Rund 15 Prozent müsste die FDP bei der Bundestagswahl holen, damit Jörg von Polheim ins Parlament einzieht.

Rückschlüsse von der Europawahl auf die Bundestagswahl mochte gestern Abend allerdings ernsthaft keiner der (wenigen) Politiker ziehen, die in den Besprechungsraum gekommen waren. Erst recht, so die allgemeine Meinung, lasse die Wahl keine Prognosen für den Ausgang der Kommunalwahl am 30. August zu.

Horst Schreiber, CDU-Fraktionschef im Stadtrat: "Dann entscheiden die Hückeswagener über die Themen, die sie direkt berühren und über Gesichter, die sie kennen. Das ist etwas ganz anderes. Außerdem rechne ich am 30. August mit einer Wahlbeteiligung, die bestimmt noch einmal um die 15 Prozent über der von heute liegt."

Als "lächerlich" kommentierte es auch Bürgermeister Uwe Ufer, aus den Ergebnissen der Europawahl Rückschlüsse auf die Kommunalwahl zu ziehen: "Das sind zwei ganz verschiedene Paar Schuhe." Politiker, die aus der Europawahl Prognosen ableiteten für den 30. August oder für die Bundestagswahl verhielten sich "despektierlich gegenüber dem Wähler", denn: "Der kann in der Regel sehr wohl unterscheiden, wen und was er wählt."

Interessant: Die "sonstigen" Parteien erhielten gestern in Hückeswagen immerhin zusammen 7,6 Prozent der Stimmen. Mehr als ein Prozent holte von ihnen aber nur "Die Tierschutzpartei" (1,1 %).

(RP)
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