Hückeswagen Einjähriger Testlauf für Wohnmobil-Stellplätze

Hückeswagen · Das gefiel Harry Klug offensichtlich überhaupt nicht, was er da am Donnerstagabend im Bauausschuss zu hören bekam. Der Anwohner des Schwarzen Wegs, der für seine Nachbarn eine Unterschriftenaktion gegen die von der Verwaltung geplanten Wohnmobil-Stellplätze an der Stadtstraße organisiert hatte, schüttelte mehrmals den Kopf.

Dabei waren die Bedenken der Anwohner und der GBS, der die Mehrfamilienhäuser dort gehören, bei den Politikern auf offene Ohren gestoßen.

Letztlich einigten sie sich aber auf einen Kompromiss: Im nächsten Jahr werden am Ende des Parkplatzes der Stadtstraße, unmittelbar gegenüber der Wupperaue, zwei Parkplätze für Wohnmobile eingerichtet.

Zum Schluss der Testphase Ende 2011 will die Verwaltung dann Bilanz ziehen, ob die über Nacht abgestellten Wohnmobile tatsächlich eine unzumutbare Belästigung für die Anwohner darstellen, wie von diesen behauptet. "Wenn das wirklich der Fall sein sollte, werde ich höchstpersönlich die Schilder wieder abschrauben", versprach Bürgermeister Uwe Ufer. Zunächst aber soll der einjährige Testlauf abgewartet werden.

Zu Beginn der Diskussion hatte Ausschussvorsitzender Willi Endresz (CDU) Kritik am Schreiben der GBS geäußert: Auf einem Campingplatz werde viel gegrillt, und es werde unter Umständen auch mal laut. Das gelte aber nicht für Wohnmobilisten, die in der Stadt ihren Zwischenstopp einlegen.

Wie sich ein solcher verhält, darüber berichtete Harald Bannies (CDU), der selbst gerne im Wohnmobil reist: "Wenn wir in einer Stadt halten, dann gucken wir uns die zunächst ein wenig an, gehen vielleicht etwas shoppen, und dann wollen wir nur noch eins: Ruhe haben!" Zudem seien Wohnmobilisten überwiegend ältere Leute, die keinen Rabatz machten. "Auf solchen Parkplätzen fahren wir keine Markise aus oder holen Stühle und Grill 'raus", versicherte er.

Dass solche mobilen Gäste auf dem Parkplatz grillen werden, glaubt auch Uwe Ufer nicht: "Die neu gestaltete Wupperaue ist für sie nur 30 Meter entfernt." Doch diese Argumentation, ebenso wie Hinweise einiger Politiker auf das Geld, das Wohnmobilisten in der Stadt ließen, konnten Harry Klug nicht überzeugen. Er musste seinen Nachbarn am Donnerstag eine schlechte Nachricht überbringen.

(RP)
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