Hückeswagen Eingepflanzt für die Zukunft

Hückeswagen · Morgen, Freitag, wird weltweit der Tag des Baumes begangen. Aus diesem Grund ließ die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) gestern an der Montanusschule eine Walnuss pflanzen – zum ersten Mal in Hückeswagen.

Das ließ sich Adis Sasaj nicht zwei Mal sagen: Der Schüler der Klasse 6b griff sich beherzt den Spaten von Landrat Hagen Jobi und schaufelte das Loch zu, in das der Wurzelballen des rund vier Meter hohen Walnussbaums hinein gestellt worden war. Zuvor hatten auch sein Schulleiter Klaus Willborn und der stellvertretende Bürgermeister Hans Willi Kuech Hand angelegt, damit der schmucke Baum am Wendehammer, direkt vor dem Eingang zum Forum, sicher die nächsten Stürme überstehen wird.

Seit 19 Jahren nimmt die SDW den Tag des Baumes zum Anlass, irgendwo im Oberbergischen Kreis symbolhaft einen Baum zu pflanzen. Die Walnuss an der Hauptschule ist der erste Baum, der in diesem Rahmen in der Stadt aufgestellt wurde. Über diesen Umstand freute sich Klaus Willborn besonders – und über „die schmackhaften Nüsse“, die die Schüler später einmal ernten können. Laut Günter Dieck, Leiter des Regionalforstamtes Bergisches Land, wird das aber wohl noch vier Jahre dauern.

Die Schüler der 6b von Klassenlehrerin Silvia Adamek wären dann in der zehnten Klasse und könnten von der „Ernte“ noch profitieren. Sie hatten sich im Unterricht auf die Baumpflanzung vorbereitet. So trugen vier Schüler vor, was sie in Biologie gelernt haben. Etwa, dass es die Walnuss schon seit Millionen von Jahren gibt, sie ursprünglich aus Asien kommt und ihr Holz gerne für Werkzeuge, Möbel und Schnitzereien verwandt wird.

An die Sechstklässler hatte Jobi den Appell gerichtet, den Baum gut zu hegen und pflegen. Für den Landrat hat die Pflanzaktion des SDW, die er als „Werbeagentur für den Wald“ bezeichnete, das Ziel, Kinder und Erwachsene für den Wald im Speziellen und die Natur im Allgemeinen zu sensibilisieren.

Ähnlich sah es auch Dieck. Der Forstamtsdirektor nahm die Walnussfrucht, die einem menschlichen Gehirn ähnlich sieht, symbolisch: „Wir sollten darüber nachdenken, was mit der heutigen Zeit und den Bäumen los ist“, meinte er mit Blick auf den Klimawandel. Die Wälder und die Landschaften würden sich verändern, wagte er eine Prognose.

Gut 800 Euro hatte die SDW für den bereits zehn Jahre alten Walnussbaum ausgegeben. Die betrachteten alle Beteiligten gestern als Investition in die Zukunft. Und Adis schaufelte, was das Zeug hielt.

(RP)
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