Matinee Eine Jazzinsel am Sonntagmorgen

Hückeswagen · Die Band „Natures Dream“ spielte zur Jazz-Matinee vor einem kleinen, aber dankbarem Publikum im Kulturhaus Zach.

 Das Jazz-Trio „Natures Dream“ nahm das Publikum mit auf eine musikalische Reise.  Foto: M. Pietruszka

Das Jazz-Trio „Natures Dream“ nahm das Publikum mit auf eine musikalische Reise. Foto: M. Pietruszka

Foto: M. Pietruszka

Während draußen die Sonne zur Höchstform aufläuft, werden im Kultur-Haus Zach am Sonntagmittag die Vorhänge zugezogen. Im Scheinwerferlicht nehmen Andreas Brunk, Erich Leininger und Marius Pietruszka Platz und schaffen einen wunderbaren Augenblick lang eine Jazzinsel. Kaffee und Kölsch werden zur Matinee gleichermaßen ausgeschenkt – und dann macht es sich das kleine Publikum in den Stühlen auf seiner Insel gemütlich und lauscht. Das Trio „Natures Dream“ ist bestens aufgelegt. Die Musiker spielen Stücke, die überwiegend aus der Feder ihres Pianisten Marius Pietruszka stammen – und die so vielseitig sind, das sich „Natures Dream“ nur schwerlich festlegen lässt. Mal klingen sie nach Blues. Dann kann sich Saxofonist Erich Leininger, der mit allerhand Blues-Brothers-Coverband-Erfahrung nach Hückeswagen gekommen ist, austoben. Dann entwickelt sich ein leises Schnipsen zu einem vorsichtigen Mitklatschen. Die Rhythmen und Melodien klingen vertraut, das Publikum ist begeistert.

Aber wer das Trio nun vorschnell festlegen will, der wird eines Besseren belehrt: Denn gleich darauf wechselt Leininger vom Alt- aufs Sopransaxofon, die Stimmung verändert sich, die Musiker entführen ihre Zuhörer in den Orient. Marius Pietruszka greift zur Gitarre. Die gleichen Musiker, völlig neue Klänge. Jetzt explodieren auch die Trommeltöne, die Andreas Brunk auf den Weg schickt. Ohnehin hat der Dritte im Bunde, der für die Percussion-Instrumente zuständig ist, alle Hände voll zu tun – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Er trommelt, dann schlägt er wie nebenbei die Becken und streift scheinbar gleichzeitig die Klangstäbe. Das Ergebnis lässt die Zuhörer zuweilen staunend zurück. „Er kann richtig reinhauen, aber auch mit viel Gefühl spielen“, hatte Pietruszka Trommler Andreas Brunk angekündigt – und er wird recht behalten. Ob bei jenen Stücken, die fast wie Balladen klingen oder beim klassischen Jazz, ob beim Blues oder bei völlig unerwarteten musikalischen Ausflügen in andere Genres: Alle drei Musiker scheinen sich pudelwohl zu fühlen.

Die Sonne geht schließlich auch auf der Jazzinsel noch auf: Denn immer wieder spielt „Nature Dreams“ Stücke, die Marius Pietruszka im Urlaub geschrieben hat. Sie erzählen vom Fischen und von Olivenbäumen, vom guten Essen und den Wellen. Und sie lassen Bilder vom Mittelmeer in den Köpfen der Zuhörer entstehen. Die bedanken sich mit begeistertem Applaus und großem Jubel.

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