Hückeswagen Einbrecher verwüsten Spielwarenladen Heinhaus

Hückeswagen · Chaos herrschte als Uwe Heinhaus am Freitag gegen 8.30 Uhr sein Geschäft an der Bahnhofstraße betrat: Der Verkaufsraum war übersät mit herunter gerissenem Spielzeug, das Büro war verwüstet, der Keller und das Lager sahen ebenso verheerend aus. Zudem war eine Glasscheibe der zum Etapler Platz hin gelegenen Eingangstür aus dem Rahmen gebrochen worden; die Scherben lagen im Eingangsbereich.

Einbruch bei Spielwaren Heinhaus
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Einbruch bei Spielwaren Heinhaus

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Doch was die Situation für den Spiel- und Lederwarenhändler noch schlimmer macht, ist, dass die Einbrecher Spielzeug und Lederwaren in großen Mengen gestohlen haben; Polizei-Sprecher Jürgen Dzuballe listete auf: Spielekonsolen, mehrere hundert Videospiele, über 40 Schulranzen, hochwertiges Kleinkindspielzeug, Tretroller, Taschen, Koffer und Rucksäcke. Aus der Kasse ließen sie das Wechselgeld mitgehen. "Mein Bauchgefühl sagt mir, dass der gesamte Schaden im Laden mehr als 20.000 Euro beträgt", sagte Heinhaus auf Anfrage.

Das Fatale ist, dass er die gestohlene Ware auf die Schnelle nicht mehr ordern kann — und das ausgerechnet im jetzt angelaufenen Weihnachtsgeschäft. "Ärgerlich ist, dass das alles Sachen sind, die ich schon im April/Mai bestellt habe und die jetzt nicht mehr nachbestellt werden können", berichtete Heinhaus. Der Folgeverlust sei mindestens genauso groß wie der eigentliche Schaden. Denn die Versicherung wird die gestohlenen Sachen zwar ersetzen, "aber nur den Einkaufspreis. Das ist ein Verlust, den ich nicht ausgleichen kann."

Die unbekannten Täter hatten zwischen Geschäftsschluss am Donnerstagabend, 18.30 Uhr, und Freitagmorgen so lange an der rückwärtig gelegenen Eingangstür gehebelt, bis die Glasscheibe zerbrach. "Nach zwei Einbruchsversuchen in den vergangenen zwei Jahren haben wir die Eingänge massiv gesichert und doppeltes Sicherheitsglas einbauen lassen. Das kann man eigentlich nur wegsprengen", sagte Heinhaus. Die Einbrecher hätten dann gezielt nach allem gesucht, was wertvoll ist und sich gut verkaufen lässt.

Polizei-Sprecher Jürgen Dzuballe geht davon aus, dass es sich um Profis, möglicherweise sogar um eine Bande gehandelt hat. Denn zum Abtransport des Diebesguts mussten sie ein größeres Fahrzeug benutzt haben. "Sie werden die Ware jetzt vermutlich über das Internet, auf Flohmärkten oder an gewerbliche Händler verkaufen", berichtete er.

Uwe Heinhaus hat neben dem Schock und dem Verlust nun auch noch jede Menge Arbeit. Muss er doch für die Versicherung eine Auflistung sämtlicher gestohlenen Dinge machen. "Dafür muss ich den Bestand prüfen und die Rechnungen seit Januar heraussuchen."

Die Täter ließen es sich übrigens gutgehen: Sie tranken im Verkaufsraum eine Flasche Sekt und aßen die selbst gebackenen Kekse von Heinhaus' Mutter...

(büba)
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